„Endlich!" Das war das erste, was ich hörte, als ich langsam erwachte. Es klang eher erleichtert als genervt. Mein ganzer Körper fühlte sich unangenehm taub an und ein widerliches Kribbeln pulsierte in meinen Fingerspitzen. Meine Augenlider fühlten sich schwer an, in meinem Kopf dröhnte es und die Welt schien sich selbst in ihren dunkelsten Stunden immer noch wie wild zu drehen. Meine Laune war dementsprechend im Keller, als ich es endlich schaffte die Augen zu öffnen. Als erstes, fiel mir auf, dass es hell war. Die warmen Sonnenstrahlen schmerzten in meinen Augen, welche gleich nach dem öffnen zu Tränen begannen. Erst, als ich versuchte mir die Tränen mit dem Handrücken aus den Augen zu wischen, merkte ich, dass ich nicht alleine war. Blinzelnd blickte ich an mir herab, wobei mir die salzige Flüssigkeit nun über die Wangen kullerte. Ich lag in einem Bett, auf dem Rücken, den Kopf auf einem weichen Kissen und mit einer Decke bis knapp über den Bauch zugedeckt. Das faszinierendste war im Moment jedoch der schlanke, um mich geschlungene Arm, welcher mich umfing, wie eine Schlange ihre Beute. Dann rührte sich etwas rechts von mir. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf ein wenig zur Seite. Neben, schon fast auf mir, lag ein junger Mensch mit zerzausten orangenen Haaren. Leise murmelte er etwas Unverständliches vor sich hin. Mir fiel auf, dass meine Erinnerungen durchaus Lücken aufwiesen. Er kam mir bekannt vor, doch ich konnte nicht sagen, woher.
Langsam setzte ich mich auf und versuchte seinen Arm von mir zu nehmen, ich hatte ja nicht vor für immer hier zu bleiben. Gerade, als ich dabei war, den Arm neben mir auf die Decke zu legen, schien er ein Eigenleben zu entwickelt und schlang sich kraftvoll erneut um meine Taille. Das Aufstehen konnte ich wohl oder übel vergessen. Verstohlen legte sich der zweite, bis dato noch freie, Arm des Menschen um mich.
„...Schon gehen? Es ist doch noch viel zu früh...", säuselte eine verschlafene Stimme gegen meinen Rücken. Ich gefror. "Bleib doch noch eine kleine Weile liegen." Mit diesen Worten drückten mich die Arme an einen warmen Körper, welcher sich langsam zur Seite fallen ließ. Und dann lag ich auch schon wieder, zwar auf der Seite, aber ich lag, und das pisste mich an.
Leicht genervt, versuchte ich die lästigen Hände von mir zu bekommen. Erfolglos natürlich. Wenn ich mit Geduld nicht weiterkam, dann mussten andere Maßnahmen ergriffen werden. Mittlerweile völlig entnervt, ließ ich meinen Körper nach und nach zerfließen. Der Mensch neben mir schien es auch zu merken und setzte sich auf.
„Ach komm schon, nur noch ein paar Minuten...", beschwerte er sich, als meine Oberschenkel bereits zur Hälfte nicht mehr vorhanden waren. Ich dachte nicht daran den Vorgang zu stoppen, zumindest nicht so lang, bis der Menschenjunge mich mit einer kräftigen Bewegung auf den Rücken drehte. Sichtlich genervt und vor allem zerzaust, blickte mich der Junge mit seinen violetten Augen. Eine Weile sahen wir uns in die Augen. Am Ende lag es an mir eine Frage zu stellen. „Wer bist du?"
Dann geschah etwas was ich so nicht erwartet hatte. Zuerst färbte sich das Gesicht des Jungen mir gegenüber, so rot, wie der Himmel bei einem Sonnenuntergang. Mit großen Augen blinzelte er ein paar Mal. Einige knappe Sekunden danach schien er sich jedoch wieder zu fangen und verzog er das Gesicht. Der Junge streckte die Zunge heraus, als hätte er gerade etwas Ungenießbares gegessen und blickte auf mich hinab.
„Sag mir bitte, dass das ein schlechter Scherz ist.", meinte er und für eine Weile war alles still. Bedächtig studierte ich das Gesicht des Jungen. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, was ich gerade machen sollte. Ratlos wanderte mein Blick zwischen Augen, Nase und Mund des Kindes hin und her. Trauer blitzte in seinen violetten Augen auf. Es war nicht so, dass es mich wirklich affektierte, doch irgendwie wurde es ziemlich eng in meiner Brust. Meine Kehle schnürte sich zu und ich brachte keinen Ton heraus. Wieso ging mir das so nah?
Widerwillig setzte sich der Jung auf und ließ mir ein wenig Raum für Bewegung. Auf der Hut, setzte ich mich ebenfalls vorsichtig hin und zog meine Beine ein wenig an.
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Yu-Gi-Oh! - Zexal (OneShots)
RandomWie schon der Titel spoilert, werden hier OneShots veröffentlicht - die der normalen/niedlichen Art. Simpel gesagt: Jugendfrei. Die kann jeder lesen, der Lust auf was "normales", oder was durchschnittliches hat - ich werde mich bemühen. ;) Viel Verg...