Rose
Dieser Kinofilm war ein echter Reinfall! Ich hatte mir etwas mehr Action und auch mehr Drama erhofft...einfach mehr Inhalt. Aber letztendlich hat er seinen Zweck erfüllt, denn Luke und Stacey - die ich extra beide eingeladen habe, damit sie sich bei diesem "Date" näher kommen könnten, konnten kaum noch ihre Augen voneinander lassen.
Eigentlich war ich nicht die Person, die es zu ihrer Aufgabe gemacht hat, Leute zu verkuppeln, aber bei den beiden war die Chemie so offensichtlich, da blieb mir nichts anderes übrig.
"Also dann, wir sehen uns morgen, oder?" fragte ich sie und erst nach einer halben Minute kam eine Antwort von Luke.
"Ja, wie immer halt."Luke war seit Jahren mein bester Freund und ist mit mir sogar von Seattle nach New York gezogen. Er hatte dunkle, kurze Haare und immer ein Lächeln auf den Lippen. Ansonsten war er mir sehr ähnlich: die gesunde Portion an Verrücktheit, eine Vorliebe für Filme und Serien und ebenso teilten wir die Liebe für Baseball.
Stacey hatte ich erst vor einem halben Jahr kennengelernt, als ich neben ihre Wohnung gezogen bin und wir haben uns auf Anhieb super verstanden.
"Willst du wirklich um diese Uhrzeit noch alleine nach Hause gehen?" fragte sie mich besorgt.
"Klar, wieso nicht? Ich liebe Städte bei Nacht."
"Ja, Seattle ist aber auch nicht so gefährlich wie New York. Du solltest auf dich aufpassen, es lauern manchmal zwielichtige Gestalten in den kleinen Straßen.""Ich weiß. Macht euch keine Sorgen, mir wird schon nichts passieren. Und so weit ist es ja auch nicht." beruhigte ich sie und umarmte sie zu Abschied.
"Also dann bis morgen. Ciao!"
"Bye, Süße."
Ich zwinkerte Luke zu und er erwiderte mit einem Nicken.Dann gingen wir in entgegengesetzte Richtungen und schon nach kurzer Zeit wurde es ganz still.
Viele Leute hassten die Stille, aber ich genoss es. In der Nacht konnte man endlich mal ganz für sich sein in dieser riesigen Stadt.Doch plötzlich hörte ich Stimmen und horchte auf. Es klang wie ein Streit unter Männern und als ich näher kam, wurden die Stimmen laute und ich konnte die Personen zu den Stimmen sehen.
Es waren vier Männer, alle etwa um die 25 bis 30 Jahre alt. Allerdings standen nur drei von ihnen und sie bearbeiteten den vierten, der am Boden an einer Hauswand lag und sich vor den Tritten wehrte.
"Kein Geld, kein Kokain. Also bring die Kohle morgen mit, sonst kannst du dir in Zukunft die Stadt von unten ansehen!" knurrte einer.
Augenblicklich blieb ich stehen, zückte mein Handy und filmte das Geschehen und fasste den Entschluss, diese schrecklichen Kerle am nächsten Morgen anzuzeigen.
"Morgen habe ich das Geld nicht! Wie oft noch, ich bin pleite!" Jammerte der Kerl am Boden.
"Und trotzdem hast du die Frechheit, uns den Stoff abzunehmen? Entweder du bringst uns morgen das Geld oder wir machen dich kalt!"Ein Vogel krächzte und die Männer sahen auf...wobei von einem der Blick auf mich fiel. Ich war starr vor Schreck und jetzt erst wurde mir bewusst, wie leichtsinnig es doch von mir war, stehenzubleiben und diese Drogendealer zu beobachten.
Als ich realisierte, dass sie mich so definitiv nicht davon lassen würden, rannte ich sofort los, doch der eine folgte mir und wie ich vermutete, rannten die anderen hinterher.
Zum Glück hatte ich Converse an, weswegen ich schnell rennen konnte. Im Sprinten war ich schon immer sehr gut gewesen, darum machte ich mir Hoffnung, dass ich sie abhängen würde, doch ich hörte die Schritte immer näher kommen und schließlich fing er mich und hielt mich fest.
Seine Arme hatte er fest um meine geschlungen, sodass es wehtat und so wartete er auf die anderen.
"Lass mich los!" rief ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch es war wie in einem Schraubstock."Das würde dir so passen! Gib uns das Handy, dann werden wir dir nicht wehtun. Du entscheidest, wie es läuft."
"Das Handy wird euch nicht mehr viel nützen. Ich habe es längst per whatsapp an meine Gruppe geschickt." bluffte ich.Jetzt kamen auch die anderen zwei.
"Diese Schlampe hat uns aufgenommen und das Video verschickt." Gut, er hat den Bluff geschluckt.Was allerdings nicht so toll war, war dass der breiteste von ihnen darüber nicht sehr erfreut war und mir mit voller Wucht ins Gesicht schlug.
Ich schrie auf. Es fühlte sich an, als würde mein ganzer Kopf dröhnen und als würde sich alles drehen."Was sollen wir jetzt mit dir machen?" fragte er mich und ich begann, mich zu fragen ob er darauf eine Antwort wollte.
"Oh, ich weiß schon, was ich mit dir mache." meinte er mit einem dreckigen Grinsen und machte sich an meiner Jeans zu schaffen.
"Nein!" schrie ich auf und versuchte dem Klammergriff von hinten zu entkommen.
"Ey Alter, spinnst du? Du kannst sie doch nicht einfach flachlegen auf offener Straße!" meinte der hinter mir und ich hoffte, dass er auf ihn hörte. Doch Fehlanzeige!"Wieso sollte ich nicht können?" lachte er und riss mit Gewalt meine Beine auseinander.
Ich hatte doch einmal Selbstverteidigung, wieso konnte ich mich nicht mehr erinnern wie das ging? Man musste Hey schreien und was dann? Ach egal, ich verließ mich auf meinen Instinkt und rammte mein Knie in seine Weichteile. Er stöhnte auf und ließ mich endlich los, allerdings haute er mir dafür erneut aufs Gesicht ein und schlug jetzt auch noch in den Bauch, bis ich auf dem Boden lag und dort kickte er noch ein paar Mal auf mich ein, bis ich mich nicht mehr wehren konnte und mir schwarz vor Augen wurde...
Hey wie findet ihr das Kapitel so? Rosie xx
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Stockholm Syndrome h.s ✅
Short StoryKann man sich in den Mann verlieben, der dich entführt hat? Kann man sich in den Mann verlieben, vor dem man Angst haben sollte? Kann man sich in den Mann verlieben, den man hassen sollte? Eine ganz normale Nacht in New York, denkt sich Rose, bis...