Kapitel 3
Ich hatte mir in der Küche ein Bier geholt, doch hatte wahrscheinlich sowieso die Hälfte auf dem Weg nach draußen wieder verloren. Mein Gott! Wie viele hatte Emma denn eingeladen? Ich wette, die meisten kannte sie wahrscheinlich gar nicht. Ich hatte mich zwischen all den, jetzt schon schwitzenden und zum Teil besoffenen, Teenagern durchgezwängt und kam dann doch noch heil wieder ins Wohnzimmer. Emma und ein paar andere Mädels saßen auf der Couch und hielten ihre Getränke in der Hand. Ich setzte mich einfach dazu.
"Wann kommen deine Eltern nochmal zurück?", fragte ich und versuchte die wirklich übel laute Musik zu übertönen.
"Am Montag!", lachte Emma.
Der Abend nahm seinen Lauf, wie das halt so ist. Ich hatte inzwischen auch schon ein paar Bier intus, was man an meiner Laune merkte. Ich war aufgetaut und hatte ehrlich gesagt keine Bedenken mehr, was Dylan anbelangte. Er sollte mich einfach mal kreuzweise. Ich saß inzwischen an der Theke, die zwar immer noch im Wohnzimmer war, doch eher weiter hinten lag. Es kam mir so vor, als ob sich die tobenden Jugendlichen im ganzen Haus verteilt hatten. Zum Glück waren sie nicht mehr alle hier, wo ich grade saß. Louis und Emma hatten zu dem Lied getanzt, er hatte mir zuvor erzählt, was er sich einfallen ließ und so wie es schien, würde er es jetzt durchziehen. Louis wollte mit Emma in den Garten gehen, wo keiner war und sie da fragen. Ich fand die Idee ganz süß, um ehrlich zu sein. Ich beobachtete die Beiden, als er sich zu ihr runterbeugte und ihr was ins Ohr flüsterte. Sie nickte und Louis sah mich überfordert an. Ich nickte und streckte ihm meine Daumen hin, nur um ihn zu ermutigen. Ich glaubte an ihn, die Beiden lieben sich einfach und so was... Gehört zusammen. Ganz einfach. Sie verließen das Wohnzimmer durch die Glastür, die in den Vorgarten führte. Ich widmete mich dann wieder meinem inzwischen 5. Bier. Als ich es wieder zurück auf den Tisch stellte, kam ein dunkelgekleideter Junge direkt auf mich zu. Oh Gott, war das Harry? Harry Styles? Nein! Nein, der Mann, kann man ja schon sagen, vor mir war viel zu gutaussehend für den kleinen 16-jährigen Harry, der mit seiner Familie nach Amerika gezogen ist!
"Hi!", rief er und lehnte sich auf die mir gegenüber liegende Seite der Theke.
Sein Hemd war so aufgeknöpft, dass ich seine gebräunte und durchtrainierte Brust sehen konnte. Zwei große Schwalben verzierten sie und oh mein Gott, er sah so gut aus.
"Uh, hi.", antwortete ich wesentlich leiser.
"Ich bin Harry!", stellte er sich vor. Und ja, es war der Harry. Der Harry, der vor 3 Jahren noch wilde Locken hatte und blasse Haut. Der Harry, der so ein süßes Lächeln hatte und für mich oft mehr als nur der Streber war. Oh Gott, es war Harry!
Und er hatte immer noch dieses Lächeln, was Weltfrieden bringen könnte, ich sag's euch.
"D-Danielle.", stotterte ich schüchtern.
Er runzelte die Stirn und sah mich dann durchdringlich an.
"D-D-Danielle M-Miller?", stotterte er ebenfalls.
Ich nickte. Das war doch unmöglich. Harry konnte sich nicht an mich erinnern, wir hatten doch praktisch nie was mit einander zu tun.
"Oh Gott..", stieß es leise aus ihm raus. Ich konnte es trotz der Musik hören.
Harry trat einen Schritt zurück und hielt sich seine Hände vor's Gesicht. Langsam kam er wieder zurück und lehnte sich wie eben auf das Holz der Theke. Ich starrte ihn verwirrt an.
"Mein Gott, hast du dich verändert! Vor 3 Jahren warst du doch noch gut einen Kopf kleiner! U-Und noch blond!", zählte er aufgeregt auf.
"Ja! Wow! Ich hätte nie gedacht, dass du dich an mich erinnerst!"
Dachte ich wirklich nicht! Das kam echt überraschend! Vor allem ihn hier, grade hier, zu treffen. Ich wusste nicht, dass er aus Amerika zurück war.
"Wenn du wüsstest!", lachte Harry und an seinen Wangen kamen diese Grübchen zum Vorschein.
Gott, dieses Lächeln...
"S-Seit wann... Seit wann bist du denn zurück hier in England? Gehst du noch auf unsere Schule?", fragte ich drauf los.
"Äh, um ehrlich zu sein bin ich erst seit Mittwoch wieder da. Meine Eltern haben mich früher weg geschickt, weil sie gesagt haben, dass ich dann für das neue Schuljahr wieder hier sein kann, aber... Daraus wurde dann ja nichts!", lachte er.
"Nein, stimmt. Wir gehen doch schon seit 2 Wochen wieder!"
"Ja, äh meine Eltern haben das nicht so ganz gerafft.", lachte er erneut.
"Na ja, aber du bist doch jetzt wie alt? Wohnst du noch mit deinen Eltern zusammen?", löcherte ich ihn erneut mit Fragen. So langsam kam es mir unangenehm vor, aber ich fand Harry schon immer interessant.
"Äh, ich bin 19 und ja, ich habe in Amerika jetzt noch mit meinen Eltern zusammen gewohnt, aber ich suche jetzt eine Wohnung."
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Harry und ich hatten geredet und geredet und getrunken und getrunken und geredet. So ging das fast die ganze Nacht. Emma und Louis waren zusammen in ihr Schlafzimmer verschwunden, nachdem sie wohl Ja sagte. Es waren immer weniger Menschen im Haus, manche lagen wohl verstreut in irgendwelchen Ecken und konnten sich nicht mehr bewegen von all dem Alkohol, der hier geflossen war. Und ja, man kann sagen, dass Harry genauso voll war wie ich.
"Soll ich dich Heim bringen?", murmelte Harry verschwommen.
"N-Nein!", wehrte ich mich und fing an zu lachen, "Nein, ich will nicht heim! Da sind meine Eltern und ich bekomm' Ärger, weil ich total betrunken bin!"
Ich klang auch so.
"Wir können auch zu meinen gehen,", Harry lachte, "die sind nicht da."
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Does He Know
Fanfiction>> Danielle und Dylan sind seit 2 Jahren ein Paar. Die Beziehung läuft oberflächlich relativ gut, doch beide wissen seit Wochen, dass es nicht mehr das ist, was es mal war. Dylan ist eifersüchtig, sehr sogar. Er überwacht alles, was Danielle macht u...