1. Der Neue

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„Hast du's schon gehört?", fragt Mila, meine beste Freundin, mich.

Wir stehen vor ihrem Spind, aus dem sie gerade ihr Mathebuch und Kunstsachen rausholt. Es ist Montag, der erste Schultag nach den Sommerferien und wir kommen in die 11te Klasse. Ich hasse die Schule, da sie mir nichts bringt. Ich weiß nicht mal, was ich später werden will. Ich weiß nicht mal, ob es überhaupt ein später für mich gibt.

„Nein, was denn?", fragte ich sie. „Wir bekommen einen Neuling", antwortete sie und knallte ihre Spindtür zu.
„Und wen?", fragte ich müde. Ich hatte die ganze Nacht schon wieder nicht schlafen können und habe Netflix geguckt. Ja, ich habe Schlafstörungen und ja, ich bin ein Netflix Suchti.

„Einen Jungen namens Dylan, er kommt aus Kalifornien. Seine Eltern haben eine eigene Firma und sind stinkreich."

„Wahrscheinlich ein Schnösel", gähnte ich.

„Mal sehen", sagte Mila. Wir traten in die Klasse ein und setzten uns auf unsere Plätze. Mila und ich sitzen leider nicht nebeneinander, unsere Klassenlehrerin, Frau Bucher, hatte das so bestimmt. Mila sitzt neben Zoe, ein nettes Mädchen mit dunkelblonden Haaren, blauer Brille und blau-grünen Augen. Ich sitze allein, da wir 27 Schüler sind und es dann nicht aufgeht. Aber da wir heute den Vielleicht-Schnösel bekommen, wird er wohl neben mir sitzen müssen. Och nö. Ich mag es alleine zu sitzen.

In diesem Moment kam unsere Lehrerin durch die Tür, zusammen mit einem Jungen, welcher Dylan sein musste.

Ich musterte ihn. Er sah gar nicht mal so schlecht aus. Gut gebaut, dunkelbraune Haare, smaragdgrüne Augen, die mich freundlich anblitzten. Moment mal. Warum sah er mich an? Die meisten ignorieren mich einfach oder bemerken mich nicht mal. Diese Augen aber sahen mich an und musterten mich ebenfalls.

„Guten Morgen, liebe Schüler. Darf ich euch euren neuen Klassenkameraden vorstellen? Das ist Dylan McMahon. Dylan, sei so lieb und stell dich bitte vor."

„Ja, also hi, ich bin Dylan, 17 Jahre alt und komme aus Kalifornien. Meine Eltern haben eine eigene Firma und wir sind umgezogen wegen der Firma. Ich spiele gerne Baseball und das war's eigentlich auch schon", sagte Dylan.

„Gut. Habt ihr noch Fragen an ihn?", fragte Frau Bucher.

Niklas meldete sich. „Weshalb musstet ihr umziehen? Also wegen der Firma, aber wieso?"

„Hier in New York haben meine Eltern einen besseren Platz für die Firma bekommen", beantwortete Dylan seine Frage.

„Ach so ok."

„Noch irgendwelche Fragen?" Frau Bucher sah fragend in die Runde und als sich niemand meldete, nickte sie zufrieden.

„Schön, dann wär das auch geklärt. Dylan, setz dich bitte neben Rose", sagte die Lehrerin.

Da ich die einzige war, die alleine saß, wusste er auch, wohin er sich setzen sollte.

„Hi", begrüßte er mich.
Ich begrüßte ihn mit einem knappen Nicken. Dann fing die Stunde an.

Als es endlich klingelte, packte ich meine Sachen und wollte schnell nach Hause, da ich zum Training musste. Doch ich wurde aufgehalten, aber nicht von der Lehrerin. Es war Dylan.

Passt schon.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt