„Ich hab keinen Bock!", maulte er herum, die Arme hinter seinem Kopfverschränkt.
„Motz nicht so!", sagte sie zu ihm und schaute ihn dabeitadelnd an.
„Warum muss ich unbedingt mit? Du kannst ja hin, du bist jaschließlich ein Mädchen, aber was soll ich da?!" Sein ständigesmeckern ging ihr auf die Nerven.
„Es wird dich nicht umbringen!", erwiderte sie genervt.
„Das weißt du nicht."
Sieblieb stehen und blickte zu Boden. Er blieb ebenfalls stehen und sahsie verwundert an.
„Aluya?", fragte er vorsichtig.
Siezitterte, während sie weiterhin stur zu Boden schaut. Er legte sanftseine Hand auf ihre Schultern.
„Aluya?", fragte er nochmals. Plötzlich drehte sie sich um.
„Du regst mich sowas von auf! Motzt ständig und meckerst immerwieder! Und dann kannst du noch nicht mal warten, dass ich dir eineAntwort gebe, du Faulpelz!"
Ererschrak durch ihr plötzliches Rumgeschreie und stolperte einigeSchritte nach hinten. Entgeistert sah er, wie sie tief Luft holte undihn anschaute.
„Können wir jetzt gehen,Rino?", fragte sie mit engelsgleicherStimme und ging, ohne eine Antwort zu erwarten einfach weiter.
„Man, kann die einen echt aufregen mit ihrenGefühlsschwankungen.", murmelte Rino und lief Aluya kopfschüttelndhinterher. Ihre Freundschaft währte schon lange und doch überraschtesie ihn immer wieder. Als Aluya durch das geöffnete Schultor ging,stöhnte Rino auf und blieb davor stehen. Das Mädchen bliebebenfalls stehen und drehte sich um.
„Na komm schon. Jetzt gibt's eh kein zurück mehr.", sagtesie und lief vergnügt weiter.
Rinogrummelt vor sich hin und betrat das Schulgelände. Kaum hatte ereinen Schritt getan, rannte eine Schar Mädchen auf ihn zu. Rinostöhnte auf und blickte hilfesuchend zu Aluya. Diese zuckte bloßmit den Schultern und ging weiter. Es war zu Beginn ein ziemlichseltsames Gefühl gewesen die beste Freundin des beliebtesten Jungender Schule zu sein und Aluya hatte sich schon oft den ein oderanderen giftigen Kommentar eines eifersüchtigen Mädchens anhörenmüssen. Amüsiert blickte sie zu Rino. Seine rostroten Haare undsein gut gebauter Körper machten es auch eben schwer für dieMädchen ihn nicht zu vergöttern. Ein ganzer HaufenMinirockprinzessinen hatte sich um den Jungen geschart undschnatterten ihn von allen Seiten zu.
„Rino, ich hab gehört, dass...." „Gehst du mit mir...."„....du und ich und wir...." „.....ich denke wir....." „Hastdu....".
DieMädchen textete Rino zu und er wusste gar nicht mehr, mit wem ersprechen sollte. Überhaupt hatte er keinen Bock, sich mit denMädchen zu unterhalten. Sie waren ihm viel zu aufdringlich. DieMädchen packten ihm am Arm und begrapschten ihn, während sie ihnweiter zuredeten. Er hatte endgültig genug von diesen lästigenHühnern.
„Ich muss zum Unterricht", sagte er trocken und ging gezieltdurch die Mädchenschar auf den Haupteingang zu.
Aluyasah, dass sich Rino schon wieder durch eine Ausredevon den Mädchen befreit hatte. Sie lief lachend zu ihrem bestenFreund.
„Na was wollten sie diesmal?", fragte sie amüsiert.
„Das Übliche." war die schlichte Antwort von Rino.
Sieliefen gemeinsam zum Haupteingang, als eine kleiner Schar Mädchenerneut auf Rino zulief und diesen von Aluya wegzogen. Diese schautesich das ganze Spektakel missbilligend an, wahrscheinlich wäre sieeinfach zum Klassensaal gelaufen hätte ihr nicht eines dieserBiester ihren Ellenbogen in Aluyas Rippen gerammt, sie hatte es nichtmal nötig sich zu entschuldigen. Zischend hielt sie sich dieschmerzende Stelle. Das hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Mitenergischen Schritten lief sie zu Rino und packte ihn, zurVerwunderung aller Beteiligten, an der Hand und zog ihn aus derMädchenschar. Sie drehte sich noch mal zu den Mädchen um, funkeltedas Mädchen mit dem Ellenbogen aus Stahl an, und sagte: „Wirmüssen jetzt zum Unterricht."
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Underground - Die Angst wartet in den Schatten
VampiroSie ist ein glückliches Mädchen, lebensfroh, wohlbehütet und vor allem Unheil der Welt in Sicherheit. Ihre Welt könnte nicht perfekter sein, wären da nicht dieses Schatten. Die Fassade beginnt zu bröckeln, ein Zwischenfall und eine Begegnung genügen...