Geisterfahrer [BTK TH FF]

1. Kapitel; für meinen #nordseekrabbenalientwin02

Ich wachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen auf. Mein Bettlaken lag zerknüllt neben mir und mir war höllisch warm. Mein Kopf dröhnte und alles was ich noch wusste, war, dass die letzte Nacht lang gewesen war.

Ich war alleine im Club gewesen um meinen Frust und meine Trauer über den Tod meines eineiigen Zwillings zu vergessen.

Er war vor zwei Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen und seit seinem Tod hatte ich genau Nichts mehr, was mich am Leben halten konnte.
Klar, ich hatte noch die G's und die Musik, aber selbst das lenkte mich nicht ab.

Das einzige was mir im Leben immer richtig viel bedeutet hat, war immer Tom gewesen.

Wir haben, seit unsere Eltern sich getrennt haben als wir noch klein waren, eine sehr innige Zwillingsbeziehung gehabt.

Tom hat von uns beiden die Trennung am besten verkraftet und mich immer getröstet so gut es ging.

Tom ist für mich der Fels in der Brandung gewesen, er hat mir mein ganzes Leben bedeutet.

Und jetzt war er weg.

Ich hatte noch nicht einmal Zeit gehabt mich von ihm zu verabschieden.

* * *

Tom war am Abend des Unfalls auf dem Weg von der Arbeit nach Hause zu unserem Appartement in LA gewesen.

Es war bereits dunkel und ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich die Spaghetti ins kochende Wasser ließ und nebenbei die Zutaten für Toms und meine Lieblingssoße machte.

Die Soße war das einzige was Tom und ich wirklich gut kochen konnten und ich wollte ihn damit überraschen, denn normaler Weise ließen wir und etwas nach den anstrengenden Arbeitstagen vom Bringdienst zukommen.

Irgendwann ging mein Handy los und ich war so in Gedanken darüber, wie viel Senf ich für die Soße brauchte, dass ich vor Schreck einen Satz gen Himmel machte.

"N'abend Tom, was gibt's? Komm schnell nach Hause, ich hab' ne Überraschung für dich!", klang es aus meinem Mund.

Am anderen Ende der Leitung hörte ich es rauschen und viele Menschen reden.

Vielleicht war Tom noch auf der Arbeit und rief nur an, um mir mitzuteilen, dass er nicht pünktlich kam und ich mit dem Essen nicht auf ihn warten sollte.

Na toll, dachte ich mir und die Vorstellung von einem gemeinsamen Zwillingsdinner zerplatzte wie eine Seifenblase in meinem Kopf.

"Hallo? Tom?"

"Guten Abend. Spreche ich mit Herrn Kaulitz?", fragte dann eine sanfte aber hektisch klingende Männerstimme.

"Äh, ja das bin ich.", antwortete ich "Wo ist Tom? Hat der Schussel wieder einmal sein Handy auf der Arbeit vergessen?", lachte ich nichtsahnend.

Das hatte Tom schon öfter gemacht. Einfach so ohne Handy losfahren und erst auf dem Highway oder Zuhause bemerken, dass was fehlte.

"Guten Abend Herr Kaulitz, Sie sind der Bruder von Tom Kaulitz, richtig?"

Ohne auf eine Antwort von mir zu warten, redete der Mann schon weiter: "Es geht um ihren Bruder. Er ist auf dem Weg Richtung LA mit seinem Auto in einen Massenunfall geraten."