"Ich wünschte du würdest mich so ansehen, wie du ihn ansiehst." antwortet er und lässt meine Hände wieder los, die er zuvor erst genommen hat.
Aber warum sagt er so etwas? Und warum sagen die anderen in letzter Zeit solche ähnlichen Dinge? Adams Mo...
Vor einer Woche hatten Adam und ich unser Einjähriges und es fühlt sich noch immer wie am ersten Tag an. Wir haben in diesem einen Jahr viel erlebt. Ich konnte wegen meiner herausragenden Leistungen in der Schule meinen Abschluss schon ein Jahr eher machen. Eine wirklich tolle Sache, wenn man bedenkt, dass ich meinen Abschluss mit meinen ganzen Freunden machen konnte. Und als wäre das noch nicht großartig genug habe ich ein weiteres Stipendium erhalten. Nun darf ich zusammen mit Matthew in Oxford Medizin studieren. Ich kann dem ganzen sogar noch eine Krone aufsetzen. Oder besser gesagt Adam. Der konnte seinen Dad nämlich dazu überreden eine Außenstelle seiner Firma in Oxford zu übernehmen. Das ist zwar nicht ganz das was Adam wollte, aber er hat immer gesagt, dass es ihm egal ist was er macht solange er mich an seiner Seite hat. Ja, Adam ist schon etwas ganz besonderes.
In den Ferien habe ich wieder ein wenig im Tierheim gearbeitet und das gesamte verdiente Geld gespart, um mir einen weiteren Traum erfüllen zu können. Seit wenigen Monaten wohnen nämlich Matthew, Jacob, Chloe, Adam und ich in einer WG. Adam hat zwar angeboten alles für mich zu bezahlen, aber ich wollte so etwas großzügiges nicht annehmen.
Ja, unsere Gruppe ist vielleicht etwas verstreut, aber wir haben immer noch sehr engen Kontakt zu den anderen.
Dylan und Evie sind ebenfalls noch glücklich verliebt und bauen sich ihre Zukunft in London auf, während Ruby und Daniel durch die Weltgeschichte reisen. Zuletzt waren sie in Indien und jedesmal schicken sie uns eine Postkarte. Unser gesamter WG-Kühlschrank hängt bereits voll damit. So langsam müssen wir uns einen anderen Platz für diese vielen Karten aussuchen.
"Chloe!" ruft ein aufgebrachter Jacob aus dem Badezimmer. "Chloe! Wo steckst du?" ruft er erneut, als er beim ersten Mal keine Antwort erhält.
Nur in einer Jeans bekleidet kommt Jacob ins Wohnzimmer gestampft, wo Adam, Matthew und ich auf der Couch sitzen. Sofort hält mir Adam seine Hand vor die Augen, die ich genervt weg schlage. Eine Sache hat sich vielleicht doch verändert. Adam ist nämlich krankhaft eifersüchtig geworden. Auch wenn er weiß, dass ich keinen anderen außer ihn haben möchte. Trotzdem darf ich seiner Meinung nach keinen anderen Mann anschauen.
"Was brüllst du so rum?" fragt Chloe gelangweilt, die so eben das Wohnzimmer betritt.
"Du hast schon wieder das ganze Bad mit deinem Parfum verpestet." beschwert sich Jacob und Chloe verdreht genervt ihre Augen.
"Ich habe nichts verpestet. Du weißt nur nicht was gut riecht." sagt sie eingeschnappt und verschränkt ihre Arme vor der Brust.
"Das nächste Mal könntest du wenigstens das Fenster öffnen, wenn du den Raum verlässt. Bitte!" schlägt Jacob mit falscher Freundlichkeit vor.
"Doch nicht bei den Temperaturen!" bemerkt Chloe.
"Du machst mich noch wahnsinnig." sagt Jacob letzten Endes und verlässt verzweifelt das Wohnzimmer, indem noch immer wir drei belustigt auf dem Sofa sitzen.
"Dieser Typ ist doch verrückt!" beschwert sich Chloe und verlässt immer noch eingeschnappt den Raum.
Vielleicht mag man das jetzt nicht glauben, aber zwischen den beiden hat es gefunkt. Von den beiden will sich das aber keiner eingestehen und so geraten sie ständig aneinander. Selbst bei der kleinsten Kleinigkeit geht einer von beiden an die Decke und das kann manchmal ganz schön ungemütlich werden in der WG. Auch wenn es ab und zu sehr amüsant sein kann. Die beiden werden es hoffentlich von alleine auf die Reihe bekommen sich ihre Gefühle einzugestehen. Wenn nicht, muss ich eben ein bisschen nachhelfen.
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