44. Eine folgenschwere Tat

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Als Lily wieder die Treppe herunterkam, sah sie ihren Ehemann an der Tür gelehnt stehen. „Was machst du da?", fragte sie verwirrt und er blickte auf, wobei seinen Augen jeglicher Glanz fehlte. Er schüttelte schwach den Kopf und stieß sich dann von seiner Stütze ab, dann nahm er Lilys Hand. „Sirius ist abgehauen, weil ich mit ihm geredet hab."

„Worüber denn?", erwiderte sie und schluckte, angesichts der brüchigen Stimme ihres Mannes. „Über Marlene, Alkohol, das Trinken und die anderen Frauen, allgemein sein Verhalten."

Sie strich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken, ehe sie ihm ein aufmunterndes Lächeln zuwarf. „Der renkt sich schon wieder ein", sagte sie. „Er ist doch sowieso launisch und ziemlich sprunghaft." James schaffte ein schmales Lächeln und drückte dankbar ihre Hand. „Wahrscheinlich." Lily küsste ihn auf die Wange und sagte dann: „Lass uns noch ein bisschen Spaß haben, ehe wir die anderen auf unsanfte Weise hinauswerfen. Außer den kleinen Kürbis. Der ist irgendwie liebenswürdig." James lachte, als das Obst, über welches seine Frau sprach, durch die geschlossene Haustür rief: „Das will ich aber auch schwer hoffen, meine Liebste! In meinem früheren Leben war ich ein begnadeter Tango-Tänzer. Wie wär's? Schieß den Wuschelkopf ab und brenn mit mir durch, kleiner Feuerteufel."

„Für einen Kürbis ist er sehr charmant", lachte Lily und zog James an der Hand zurück ins Wohnzimmer. „Ich stehe eurer Beziehung nicht im Weg, wenn du mich lieb fragst." Sie fing Marlenes Blick auf, die gerade mit Caradoc lachte und tanzte und grinste ihre Freundin an. Sie war wirklich froh, dass sie sich von ihrer Trauer losgelöst hatte und wieder Spaß am Leben hatte. Es hatte beiden keinesfalls gut getan, das hatte nicht nur Lily erkannt, aber so, wie sie Sirius kannte, würde es noch einige Zeit brauchen, bis er sich wieder in seine alten Verhaltensmuster begeben würde.

Die nächsten Stunden vergingen und wurden durch die Musik hinweggespült, wie der Sand von der Flut. Einige, wie Frank und Alice Longbottom, gingen bereits früher, denn Alice fühlte sich nicht so wohl, andere hingegen mussten von James und Lily regelrecht hinausgeschmissen werden. Ellie war die Letzte, die noch im Hause der Potters war, als der Schein der Morgensonne bereits durch die oberen Fenster strahlte und ihre müden Gesichter erwärmte. „Das war wirklich erholsam", seufzte die braunhaarige Frau auslassend und unterdrückte einen Gähner. „Lasst uns das irgendwann wiederholen."

„Weihnachten steht noch an", grinste James und Lily verdrehte die Augen. „Wird unser Haus etwa zu einem Partyhort?" Ellie lachte und erhob sich dann streckte die Arme durch. „Wir sehen uns morgen, Lily. Bis bald, James."

Sie trat durch die Tür („Zu meinen Zeiten mussten junge Dinger wie du noch vor Mitternacht in den Federn liegen!", rief der Kürbis erbost.) und apparierte dann hinter dem Gartenzaun. Lily war froh, dass ihr Haus ziemlich weit am Ende der Stadt lag und in einer versteckten Nische lag. So konnten Freunde apparieren und disapparieren, ohne sich um die Muggel Sorgen zu machen.

„Und was machen wir jetzt, Mrs. Potter?", fragte James leise an ihrem Ohr und Lily spürte eine Gänsehaut ihren Körper hinaufkriechen. Seine Finger begannen an den weichen, warmen Hautstellen entlang zu streichen, die ihre dunkelgrüne Bluse nicht verdeckte und schon bald waren ihre Lippen in einem Kuss verschmolzen, der ihr die Sinne raubte und ihren Kopf vernebelte. Merlin, sie liebte diesen Mann.

„Du bist so - ", fing sie an, doch ein Stöhnen unterdrückte den restlichen Teil ihres Satzes, als James mit seinen Lippen an ihrem Schlüsselbein bis zu ihrer nun nackten Brust entlangfuhr. „Böse?", hauchte er, als er ihre Erregung wahrnahm und mit seinen Händen ihre Oberschenkel streichelte. „Hmm."

Lily konnte nicht widerstehen und biss in James' Unterlippe, als sie sich wieder küssten. Ein Beben durchfuhr seinen Körper und sie konnte nun seine Erregung deutlich spüren.

Avada Kedavra (HP/Rumtreiberzeit/FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt