Kapitel 30

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Mein Herz fing schneller an zu schlagen, in schweren Schlägen klopfte es gegen meine Brust während sich langsam meine Lungen zusammen zogen. 

,,Lola bist du es wirklich? Lola sag was'' Er schrie selber fast schon. Ich konnte es nicht glauben. 

Da stand er nach acht langen Jahren einfach vor mir und sah mich mit seinen unverwechselbaren Augen an. Sie waren die einzige Erinnerung an ihn. Ich hatte sie alle vergessen wollen, ich wollte den Rest meiner Familie vergessen nach dem sie mich einfach fallen gelassen hatten, doch diese Augen hatten sich in mich ein gebrannt. Sie waren auch einfach nicht zu vergessen. 

,,Robin woher weißt du das sie Lola heißt? Woher kennst du sie?'' schwer sah man Robin schlucken und mit seinen nächsten Worten stürzte die bittere Realität endgültig auf mich herab. 

,,Sie ist meine Cousine''


Du bist nicht seine Cousine Lola. Für ihn warst du irgendein dummes Mädchen dass das Kind seiner Tante war. Erinnere dich zurück an deine Kindheit. Er hatte immer nur mit deinem Bruder gespielt, dich hatte er komplett ignoriert.

Schwer atmete ich ein und aus. Sie war wieder da.

Er hatte gespürt dass du das böse in dir trägst. Er hatte gespürt dass du irgendwann deine ganze Familie auf dem Gewissen haben wirst.

Sei doch leise, sei einfach leise.

Wieso Lola? Wieso sollte ich dir die Wahrheit verschweigen wenn ich doch weiß dass du unter ihr leiden wirst? Ich will dich doch sterben sehen, ich will dich doch mit aufgeschlagenem Kopf verbluten sehen.

Sie rief Bilder aus Träumen auf. Bilder die ich vergessen wollte, Bilder die mich quälten und mir meine Kontrolle nahmen.

,,Lola alles okay?'' ich spürte die verwirrten Blicke der anderen auf mir und nur Caspar schien zu verstehen was los war. 

,,Lola bitte hör auf. Sieh mich an'' Ich konnte nicht, sie ließ mich nicht. Ich hörte sie auflachen. Gehässig und in voller Lautstärke ertönte ihre hässliche Lache in meinem Kopf.

Ich bin da Lola und ich hab die Kontrolle.

Ich stolperte zurück, drehte mich um, spürte den Windzug durch meinen Körper wehen. Sie war hier, sie war hier irgendwo. Ich spürte sie.

Hinter dir.

Rasch drehte ich mich um. Ihre Stimme klang so nah.

Rein gelegt. So naiv, so armselig.

,,Lola bitte'' Ich wollte zu ihm sehen, wollte mich in seine Arme schmeißen und mich beruhigen lassen aber ich konnte nicht, sie ließ es einfach nicht zu. 

Ich war zu schwach, sie zu stark.

Du bist am verlieren Lola. Willst du nicht einfach schon aufgeben? Ich werde doch sowieso gewinnen, erspare dir und mir doch den ganzen Aufwand.

Wieder wehte ein Windzug. Mein Kopf dröhnte und immer wieder sah ich mich um, wartete darauf das jeden Moment ihre blutrünstige Silhouette auftauchen würde.

,,Was hat sie Caspar? Sie ist so blass und scheint total verwirrt und verängstigt zu sein'' Caspar ignorierte seine Freunde und kam langsam auf mich zu. 

Ich stolperte zurück. Er durfte mir nicht zu nahe kommen. Sie wartete darauf. Sie wartete darauf uns beide mit in den Untergang zu ziehen. Caspar musste sich fern halten. Sie würde ihn verletzten, ihn töten. 

Sound of Silence (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt