ich wusste nicht wie lange ich schon lief doch es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Es hatte mittlerweile aufgehört zu regnen, nur ein paar vereinzelte Schneeflocken fielen nun noch zu Boden. Ich war am Deich angekommen und lief diesen entlang. Entlang vorbei am Elefantenspielplatz auf dem wir als Kinder gespielt haben, vorbei an den Parzellen und vorbei an der großen Kreuzung die zum Güterverkehrszentrum (GVZ) führte. Es ist eine Ewigkeit her als ich das letzte mal so weit gelaufen bin. Es war total still und es fuhr kaum ein Auto die entfernte Landstraße entlang. Der Deich schien nahezu unendlich und ich entschloss mich einen anderen Weg einzuschlagen. Ich ging vom Deich hinunter, einen halbwegs steilen Hang aus Gras hinunter und kam letztendlich am Fluss an, den man bei der Dunkelheit jedoch kaum gesehen hatte. Ich ging vorbei an ein paar Bäumen, am Fluss entlang und setzte mich anschließend ins feuchte Gras. *Ob mich irgendjemand vermissen würde?* ich versank in Gedanken *was rede ich da? Natürlich nicht.* Ich griff nach ein paar Steinen die ein paar Zentimeter neben mir am Abhang lagen und warf sie ins Wasser. Heiße Tränen liefen mein eiskaltes Gesicht hinunter und es fühlte sich an als ob mir jemand tausend kleine Nadeln in die Wangen stechen würde. Ich lehnte mich nach hinten und schaute in den Himmel. Er war immernoch so bedeckt wie vorhin, nur dass ein paar Lücken sich gebildet haben in denen kleine Sterne hervorlugten. Ich spürte wie sich mein durchnässtes Tshirt wieder an meinen Rücken saugte und verzog das Gesicht. [...]