-Kapitel 2-

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Mein überalles geliebter Wecker holte mich unsanft aus dem Schlaf, wenn man es so nennen konnte. Es war mehr eine Mischung aus schlaflosen Stunden und komischen Träumen. Wenn ich wach war, hörte ich Abi weinen. Irgendwann ist sie dann aufgestanden und gegangen, wahrscheinlich hat sie bei Nick geschlafen. Auch wenn es verboten war. Ich versuchte mich selbst für den anstehenden Tag zu motivieren, irgendwas positives zu finden. Das machte ich immer um nicht mit all zu schlechter Laune aufzustehen. Es waren immer so Sachen wie zum Beispiel das es Schokopudding in der Mensa zum Abendessen gab oder das ich mit Abi und Haley einen Filmabend geplant hatte, Cheerleader Training oder eine Party. Jetzt war ich an der Spitze der Society, konnte es aber nicht genießen. Ich sah schon vor meinem inneren Auge die ganzen mitleidigen Blicke. Wie sie tuschelten, wenn wir den Gang hinunter liefen. Haley hätte gewollt, das ich unser Werk weiterführe. Ich wollte das für Haley machen. Endlich hatte ich etwas gefunden, was mich heute und die nächsten 1000 Tage motivieren wird, meine beste Freundin. Carpe diem, mein neues Motto. Also sprang ich aus meinem Bett und machte mich auf den Weg zum Badezimmer. Nach einer langen heißen Dusche fühlte ich mich gleich viel besser. Es war erst 6 Uhr, weswegen noch keiner auf den Fluren des Mädchenhauses unterwegs war. Auf nackten Füßen lief ich nur mit einem Handtuch umwickelt zurück zu unserem Zimmer. Schnell schminkte ich mich, heute trug ich ein bisschen mehr Make-up aus, keiner wollte ja am ersten Schultag aussehen wie eine leiche. Nachdem ich mein Look, mit einem dunkelroten Lippensift abrundete, zog ich meine Schuluniform an. Oder das was davon übrig geblieben ist... Im Laufe der Jahre, war von meiner ursprünglichen Uniform nur noch der Rock übriggeblieben. Eigentlich trugen nur die Erstklässler die komplette Ausstattung. Heute Entschied ich mich den karrierten, beigen Rock mit einer weißen Bluse, einer lockeren, schwarzen Krawatte mit dem Schullogo und meinen heißgeliebten Louis Viuttons zu kombinieren. 7.00. Noch einen Stunde bis die Schule anfängt, ich entschied mich das Frühstück ausfallen zu lassen, ich hatte sowieso keinen Hunger. Schnell packte ich meine Schultasche, dann ging ich zum Schulsee. Das war immer Haleys und mein geheimer Platz, auch wenn es ein bisschen albern war, am Ende wusste eh jeder davon. Aber das war uns irgendwie immer egal.
Mittlerweile war ich am See angekommen und ließ mich auf die Bank fallen. Von meinem Platz aus hatte ich den perfekten Blick auf unsere Schule, hinter der gerade die Sonne aufging. Manche meinten unsere Schule würde wie Hogwarts aussehen mit den verwinkelten Gängen, großen Türen und dem unter den Schritten der Schüler knarrenden  Böden. Für mich war das alte Backsteingebäude mehr Zuause, als mein eigentliches Zuhause in den Hamptons. Neben dem Hauptgebäude standen zwei eher moderne Gebäude, in denen die Schüler schliefen, eins für die Jungen, eins für die Mädchen. Es war grundsätzlich strickt verboten, nach 10 Uhr sich in Zimmer des anderen Geschlechts aufzuhalten. Wahrscheinlich brachen selbst die Erstklässler diese Regel. Etwas abseits von der Schule, war die Sporthalle und das Football Feld. Haley war Cheerleader Kapitän im letzten Jahr, ich Schulsprecherin. Ich wusste das die mich als neuen Kapitän wollte, aber wollte ich die Mannschaft meiner besten Freundin leiten. Ich spürte wie meine Anfangs so positive Einstellung anfing zu bröckeln. Eine Sache wusste ich, das was ich am meisten auf der Welt, in Universum wollte, war Haley. Warum musste sie sterben, sie war eich noch so jung. Warum?  Schon seid ihrem Todestag tummelten sich die Warum-Fragen in meinem Kopf. Warum sie? Warum nicht ich? Warum konnte der Fahrer des LKWs nicht besser aufpassen? Warum war er nicht tod? Warum war die Welt so unfair? Ich spürte wie sich  wieder Tränen in meinen Augen ansammelten, während ich auf den See starrrte. So früh am Morgen war alles noch so friedlich, der Campus war fast komplett leer bis auf ein paar vereinzelte Lehrer. Die Vögel zwitscherte und der Rasen glänzte noch von Tau. Die Bättet det Bäume rauschten im Wind, Stille. Plötzlich hörte ich einen Ast hinter mir knacken, ich versuchte ein glücksliches Gesicht auszusetzten, dann drehte ich mich um. "Lil, ich bins, du musste nicht einen auf glücklich machen. Ich weiß das es dir beschissen geht.", meinte die Person, die hinter mir stand. Abi. "Hey.", sagte ich nur. "Du warst nicht beim Frühstück, ich hab dir einen Apfel mitgebracht." Wie ich, hatte sie versucht ihre Trauer unter einer guten Schicht Make-up zu verstecken. Sie wusste es, ich wusste es, die ganze Schule wusste es, sie würde Haleys Platz einnehmen. Doch man sah ihr an, das ihr das alles andere als lieb war. Auch wenn Abi nie das schüchterne Mäuschen war, hatte sie nie das Interesse an Machtspielchen und Intriegen wie Haley und ich. Manchmal machte sie mit, aus Spaß. Oder wenn irgendjemand uns was antuen wollte, wurde sie zu Furie. Nick hatte sie einmal "Mamabär" genannt, weil sie den Drang hatte uns so zu beschützen. Daraufhin hat Abi eine ganze Woche nicht mit Nick gesprochen, weil sie beleidigt war, als Bär bezeichnet so werden. Seitdem nannte Nick Abi immer Bear. Was sie dann nach einem halben Jahr akzeptierte. "Glaubst du Haley ist glücklich, wo auch immer sie jetzt ist?" Es war ein leises Flüstern. "Haley ist immer glücklich.", sagte ich grinsend. Am Tag nach dem Unfall, lief ich driekt in die Bücherei um mir alle Bücher zu Trauerverarbeitung auszuleihen. Organisiert sein, das konnte ich. Einen ganzen Tag klickte ich mich durch sämtliche Websites, Portale und las jedes Buch. Und das was am Ende bei allen meinen Recherchen rauskam war, die postiven Erlebnisse mit dem Menschen festzuhalten.

Zum Klingeln hin, waren Abi und ich dann zur Schule gegangen. Wie sie setzte ich meine schon seit Jahren perfekt geübtes Lächeln auf. Gekonnt schritten wir zu unseren Schließfächern, nicht wie normale Schüler wurden wir halb erdrückt, nein für uns machte mein Platz. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Das selbe bemerkte ich bei Abi. Sie trug heute wie ich ihre Rock, hatte aber ein lässiges T-shirt und die Lederjacke an, die Haley ihr geschenkt hatte. Dieses kleine Zeichen bedeutete so viel. Ihre feueroten Haare waren zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Und da waren sie die Mitleidigen Blicke vor denen ich am meisten Angst hatte. Mir war gar nicht aufgefallen wie leise es geworden war, als wir den Flur betraten. Man hörte nur das Klackern von meinen und Abis High-Heels. Sobald wir an unseren Spinden ankamen, fingen sich die Schüler wieder an zu bewegen und das getuschel ging los. Mit einem geübten Handgriff öffnete ich meinen Spind, dann stellte ich einige Bücher hinein. In dem kleinen Spiegel, der zwischen meinem Physikbuch und einem Ordner stand, zog ich meinen Lippenstift nach. Ein letztes Mal kontrollierte ich mein Aussehen, daraufhin war ich bereit, bereit für den Wahnsinn der Society.

Hey,
das ist schon mein zweites Kapitel. Yey, ich bin ja ein bisschen stolz auf mich ;)
Ihr kennt das Spiel, Verbesserungen in die Kommentare, sowie Ideen....

Many hugs...
...sometimes_me 💋

SocietyWhere stories live. Discover now