Harry Potter Oneshots

Ministeriumserlass

Eine neue Vorschrift, die gestern vom Zaubereiministerium erlassen wurde, besagt, dass alle reinblütigen Familien ihren ältesten Sohn oder ihre älteste Tochter mit einem Muggel bzw. Muggelstämmigen verheiraten muss, damit auf lange Sicht die reinblütigen Familien aussterben und es nicht wieder zu einem Krieg kommt.
In einem halben Jahr werden die Verlobungen in einer öffentlichen Liste bekannt gegeben. Sollte jemand bis zu diesem Zeitpunkt keine Verlobung aufweisen können wird das Ministerium eingreifen.
Das Ministerium wünscht allen Betroffenen viel Glück.

Verärgert warf Lucius Malfoy den Tagespropheten auf den Tisch und machte sich auf den Weg in den zweiten Stock.
»Draco!«, rief er, als er vor dem Zimmer seines Sohnes stand und an die Tür klopte.
»Ja, Vater?« Dracos blonder Schopf tauchte an der geöffneten Tür auf und er sah seinen Vater fragend an.
»Was -« Er unterbrach seinen Sohn mit einer warnenden Handbewegung und Draco verstummte augenblicklich.
»Wir müssen reden.«, sagte Lucius, während er sich bereits umdrehte und davon Schritt.
Draco zögerte einen Moment und folgte dann seinem Vater in sein Arbeitszimmer, wo dieser noch vor wenigen Minuten die Neuigkeiten vom Minesterium erfahren hatte.
Schweigend setzten sich die Beiden an den großen Schreibtisch gegenüber und Lucius reichte Draco schweigend den Tagespropheten. Er las den Artikel mit wachsendem Unglauben in seiner Miene.
»Was zum- «, begann er wieder, doch sein Vater kam ihm zuvor.
»Du wirst ein Schlammblut heiraten müssen«, zischte er. »Du weißt was das heißt?«
Draco nickte. Er würde den Rest seines Lebens mit einem dreckigen Schlammblut verbringen müssen.
Schweigend nahm er den Tagespropheten und überflog nocheinmal den Artikel, um sicher zu gehen, dass er sich nicht täuschte.
In spätestens einem Jahr werde ich verheiratet sein. Mit einer Person die ich höchst wahrscheinlich nicht einmal leiden kann...
»Und, wenn schlägst du vor? Du hast doch sicher schon an jemanden gedacht, richtig?« fragte er seinen Vater. Lucius sagte mit einem wissenden Lächeln: »Granger.«