Es war nicht einfach für Amilia ihre „Familie", Freunde und ihre Heimat zu verlassen, doch sie musste es tun. Sie konnte nicht weiterhin so tun, als wäre nichts passiert, als hätte sie nicht herausgefunden, dass sie adoptiert wurde. Manche Menschen würden denken, dass sie sehr undankbar klingt. Sie wurde von ihrer neuen Familie aufgenommen und ihr wurde ein Heim, Liebe und viel Fürsorge geschenkt, doch sie verstanden nicht, dass sie sich in ihrem „Heim" nie wohl gefühlt hatte. Sie wusste immer, dass etwas fehlte nur nicht was, doch nun war es klar geworden.
Sie gehörte nicht zu dieser Familie sondern zu ihrer echten, doch diese wollten sie ja anscheinend nicht. Schließlich hatten sie Amilia abgegeben. Es war ihre Entscheidung. Sie wollten es so und nun wollte Amilia die Wahrheit wissen. Sie wollte endlich erfahren, was sie falsch gemacht hatte und dafür würde sie nicht 60 Jahre warten bis sie alt und schrumplig ist, ihre echten Eltern tot sind und sie ihr einen schnulzigen Brief hinterlassen, in welchem sie ihr erklären, dass sie sie doch liebten. Nein. Sie wollte eine Antwort und diese würde sie bekommen.
Mit diesem Gedanken stieg sie ins Flugzeug Richtung London. Sie suchte nach ihrem Platz und als sie ihn fand, musste sie einen Seufzer unterdrücken. Um sie herum saß eine Familie voller strahlender aber frech wirkender Kinder und obwohl sie Kinder liebte, war das alles doch noch zu früh und schwer für sie auszuhalten. Das Einzige, was sie machen konnte, war diese Familie so weit es ging zu ignorieren und ihren Flug zu überstehen.
Sie nahm ihre Kopfhörer raus, setzte sie sich auf und schloss sie an ihr Handy. Das reichte. Nun war sie wie in einer anderen Welt, wie ausgewechselt. Katherine Donovan war erschöpft, sehr erschöpft. Sie musste auf ihre 7 Kinder aufpassen, während sich ihr Ehemann mit einer Stewardess in der Toilette vergnügte. Die beiden waren schon lange nicht mehr zusammen, doch vor ihren noch viel zu jungen Kindern, die auf keinen der beiden Elternteile verzichten konnten, wollten sie dies nicht zugeben, weshalb sie vor ihnen auf glückliche Familie taten.
Sie beobachtete das Mädchen, welches neben ihrem 6 Jährigen Sohn Lewis saß und konnte nur staunen. Obwohl sie nicht älter als 17 sein konnte, verrieten ihre Augen, dass sie schon zu viel für ihr Alter durchmachen musste, denn die Leere und Trauer in ihnen war kaum zu übersehen. Katherine war sich sicher, dass dieses arme Mädchen noch viel Leid vor sich hatte, doch das Lächeln, das auf ihren Lippen lag, machte Katherine klar, dass dieses Mädchen dem Leid ins Auge blicken würde ohne auch nur darüber nachzudenken. Mit einem Lächeln drehte sie sich wieder zu ihrem zweijährigen, quengelnden Sohn und setzte ihn auf ihren Schoß.
Amilia bemerkte nichts außer dem Rausch, in dem sie gefangen war. Ihre Augen hatte sie gerade geschlossen und ein Lächeln zierte ihre Lippen. Musik war ihr Leben und sie wusste, dass sie eines Tages Geld mit der Musik verdienen würde. Lächelnd zog sie sich die Kopfhörer aus den Ohren und packte sie zurück in ihre Tasche. Nach kurzer Zeit hörte sie auch schon das Signal, dass das Flugzeug bald landen würde.
Sie wartete bis alle Passagiere aus dem Flugzeug ausgestiegen waren und stieg erst dann aus, da sie Platzangst hatte und das Getümmel der Menschen für sie böse enden würde. Nachdem sie sich ihre drei Koffer auf einen kleinen Wagen geladen hatte und den Flughafen verließ, suchte sie samt ihrer Hand- und Reisetasche und dem Wagen, der mit den drei Koffern vollgeladen war, ein Taxi, das sie schnell in ihr Hotel bringen würde.
Als sie ihre Hoteltür aufmachte und ihr Zimmer betrat, bekam sie nichts von ihrer Umgebung mit, da die Müdigkeit ihre Sinne benebelte. Sie torkelte ins Bad, putzte sich die Zähne, ging aus dem Bad, schmiss sich auf ihr Bett und mit dem Gedanken: ,,Endlich zu Hause." fiel sie in einen friedlichen Schlaf.
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Happily. [Liam Payne]
Fanfiction,,Das Feuer in seinen Augen, der Blick, der Glanz in ihnen, das Lächeln, das seine Lippen umspielte. Alles wies auf eines hin. Er gehörte schon immer mir, doch das Feuer kann erlischen und alte Flammen können hochbrennen. Die Angst vor dem Feuer und...