Drarry ~ Fanfiction

Kapitel 3

"Die Stimme eines Kindes, egal wie ehrlich und aufrichtig ist bedeutungslos für jene, die verlernt haben zuzuhören."
- Albus Dumbledore

Am nächsten Tag, als Verteidigung gegen die dunklen Künste gerade aus war und alle aus dem Klassenraum strömten, stolperte Draco im Gedränge und rammte Harry versehentlich mit seinem Ellenbogen in den Rücken.
"Sorry...", stammelte er und sah verlegen auf den Boden. Hinter ihm johlte jemand: "Da wird der kleine Malfoy doch nicht rot?" Aber Draco konnte sich im Getümmel nicht umdrehen, um zu sehen, wer da sprach.
Also sah er stumm auf den Boden, als Potter vor ihm sagte: "Schon okay" Draco senkte nur noch verlegener den Kopf. "Du bist so schwul, Malfoy!" rief irgendjemand.
Jetzt reichte es ihm. Er wollte sich umdrehen, aber er war wie versteinert. "Gestern gestand er mir seine Liebe, dieser schwule Sack!", schrie Harry plötzlich.
Der Slytherin riss erschrocken die Augen auf. Während ihn alle auslachten und er das Gefühl hatte, immer mehr im Getümmel zu versinken, verschwamm alles vor seinen Augen.

Als er diese wieder öffnete, lag er schwer atmend und schweißgebadet in seinem Bett. Puh, alles nur ein Traum. Aber was, wenn so etwas wirklich mal geschah? Oder, wenn jemand Potter und ihn sah, und es petzte. Auf einmal hatte er ein schlechtes Gefühl. Aber er konnte nicht ohne Potter, das wusste er genau.

Plötzlich hörte er ein leises knarzen und beobachtete mit schrecken, wie eine Unsichtbare Hand seine ergriff und ihn aus dem Bett zog. Als er auf einmal die Hälfte von Harry sah, verstand er. Er schlüpfte vorsichtig mit unter den Umhang der unsichtbar machte. Ohne ein Wort schlichen sie sich durch den Schlafsaal, durch die Gänge und hinaus aufs Gelände.

Auf der Brücke, wo sie sich einigermaßen geschützt und unbeobachtet fühlten, nahm Harry den Umhang ab und wollte Draco zur Begrüßung küssen. Aber Draco wich auf einmal angeekelt zurück. Das versetzte Harry einen Stich.

"Was ist los?" "Ich kann das nicht, Potter! Was, wenn uns jemand erwischt?" "Was soll's? Ich steh wenigstens dazu, dass ich dich liebe!", sagte Potter verletzt. "Nein, so... so hab ich das nicht gemeint" aber noch während er redete und versuchte, sich wieder aus dem Schlamassel herauszureden warf sich Potter den Umgang über, sodass man ne noch seinen Kopf sehen konnte und eilte mit großen Schritten über die Brücke in Richtung Hogwarts zurück. "Warte doch mal!"

Als er bemerkte, dass Draco ihn verfolgte, setzte er sich auch seine Kapuze auf. "Man Harry, das ist nicht fair!", fluchte Draco, der blindlings die Brücke abtastete, um Harry festzuhalten. "Du sollst wissen, dass du mich verletzt hast", schniefte eine Stimme aus dem nichts.

Draco seufzte, Tränen flossen über seine Wangen und brach auf der Brücke zusammen, vor Wut und Enttäuschung über sich selbst. Als er sich aufrappelte und am hölzernen Geländer der Brücke festhielt schluchzte er aufgelöst vor sich hin, allerdings merkte Potter das schon gar nicht mehr.