Ich weiß es noch genau.
Egal wo ich sie antraf, stets las Mia ein Buch. Meistens einen richtig dicken Klumpen, bei dem ich mich fragte, wie sie ihn mit ihren dünnen Armen überhaupt halten konnte. Doch Mia schien diese Art von Buch zu lieben. Und wenn sie einen Wälzer öffnete, ihre dunkelblaue Brille zurecht schob und den Kopf tiefer über die Seiten beugte, so war sie nicht mehr ansprechbar.
Nicht, dass ich mich das jemals getraut hätte. Doch sie schien nicht mehr anwesend zu sein. Völlig versunken in die tintenschwarzen Buchstaben vor ihr.Und doch gab es einen Tag, an dem alles anders schien.
Es war der letzte Tag im Dezember.