Kapitel 5

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Düster und unheimlich. Das waren die passendsten Worte für das Herrenhaus, welches sich vor den beiden Agenten emporstreckte. Die alten Gemäuer waren bereits von der Hauptstraße aus zusehen gewesen, obwohl man noch gute zwei Kilometer Waldweg hinter sich bringen musste, um das Anwesen zu erreichen.

„Nicht wirklich das, was ich erwartet habe." Skeptisch betrachtete der junge Agent die große Eingangstür.

„Dachtest du, die wohnen in den Baumkronen der Eichen und zünden täglich ein großes Opferfeuer an?!" Mit einem Grinsen auf den Lippen sah sich Brook nach einer Klingel um. Vergebens.

Er donnerte mehrmals mit der geballten Faust gegen die kunstvoll verzierte Holztür.

„FBI, jemand zuhause?"

Da Geduld nicht zu den Stärken des Agenten zählte, setzte er nach nur ein paar Sekunden wieder zum weiteren Schlag an.

Erik verhinderte es indem er nach seinem Handgelenk griff.

„Mach doch nicht so viel Krach. Ich glaub da kommt schon jemand."

Brook starrte für eine kurze Zeit auf die Hand seines Partners, welches sein Handgelenk noch immer umklammert hielt.

„Wenn du mich nicht sofort loslässt, breche ich dir jeden Finger einzeln."

„Es ist wirklich gruselig, wie emotionslos du solche Wörter aussprechen kannst." Sofort zog er seine Hand zurück und betrachtete genaustens jeden seiner Finger.

In dem Moment entriegelte jemand das Schloss und die Tür ging langsam auf, so als ob ein leichter Windzug sie aufstieß. Es fehlte nur noch ein langes, lautes Knirschen, um das Gruselfeeling zu vervollständigen.

Hinter der Tür erschien eine dürre, bleiche Frau. „Kann ich Ihnen helfen?"

Einen Augenblick lang herrschte Stille und die Agenten schauten sich skeptisch an, als ob sie eine Betätigung suchten für das, was sie gerade sahen.

Nachdem Brook als erstes die Fassung erlangt hatte, sich förmlich vorstellte und das Anliegen ihres Besuches klar machte, bat er höflich um Einlass.

Der Einlass wurde ihnen gewährt.

„Sie müssen hier warten, ich hole unseren Ältesten." Mit den Worten wurden die Agenten im Eingangsbereich stehen gelassen.

„Die war jetzt aber gruselig, ach scheiße, hier wirkt alles wie aus einem verdammten Horrorfilm."

Erik amüsierte die Aussage seines Partners. „Dann gehe bloß nicht in den Keller, da wohnen immer die größten Monster."

Der ältere verdrehte die Augen, verkniff sich aber seine bissige Antwort, da in dem Moment die Tür aufging und ein großer, kräftiger Mann eintrat.

„Wie kann ich dem FBI behilflich sein?" Der Mann strahlte eine so überzogene Fröhlichkeit aus, dass die Agenten dazu veranlasste sich irritiert umzusehen.

Brook war sich in dem Moment sicher. 'Der Mann verbirgt was.'

O'Connor war nur durcheinander.

„Ich versichere Ihnen, wir haben mit all den schrecklichen Sachen nichts zu tun."

„Ja, den Satz höre zum 10 mal von Ihnen, Herr Plumsi." Genervt verdrehte Agent Brook die Augen.

„Plimsy"

„Wie bitte?"

„Mein Name ist Plimsy. Sie können aber auch Ältester Plim sagen, das tun alle hier."

SiGnS - Das Grauen von Ashmont - Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt