Kapitel 36

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Ich öffnete die Türe zu der Wohnung in der ich die letzten 18 Jahre meines Lebens verbracht hatte. Mit meiner Mutter! Als ich die Türe schloss sprang mir sofort ein Bild von uns beiden entgegen. Es war Weihnachten, wir saßen beide vor unserem voll geschmückten Baum, und grinsten in die Kamera.

Das nächste zeigte uns beide, auf einer Aussichtsplattform, auf dem Gran Canyon. Wir hatten nicht viele Urlaube gemacht aber wenn waren sie einzigartig. 

Wir beide irgendwo auf der Welt.

Einmal sind wir sogar nach Europa geflogen.

Paris!

Es war magisch. Das Bild welches von dem Urlaub in unserem Flur hing zeigte uns beide auf einer Brücke über der Seine. Wir trugen beide eine Baskenmütze auf dem Kopf und ein Baguette in unseren Händen.

Mom wollte, wenn wir schon irgendwo waren die komplette Touristenerfahrung machen. Alles was man dort machen konnten um die Umgebung besser kennen zulernen wurde gemacht.

Von Bootsfahrten über langweilige Museums-besuchen bis hin zu Wanderungen war fast alles dabei.

Meine Mutter war mehr für mich als eine Frau, die mir das Leben geschenkt hatte sie war eine Freundin und jetzt soll sie einfach weg sein.

Mittlerweile war ich bis ins Wohnzimmer gekommen als ich mich einfach auf die Couch fallen lies und anfing zu weinen.

Es konnte nicht wahr sein, sie konnte nicht ein tot.

Als sie gestern noch besuchen war ging es ihr noch gut.

< Flashback Krankenhaus >

"Mum was wollen wir als 1. machen wenn du hier raus bist?"

"Ich weiß nicht kleine, wir könnten in den Central Park gehen und Leuten beim Sport zuschauen während wir gerade einen Burger essen oder wie gehen zum Times Square und machen uns über die Touristen lustig, die bei jeder neuen Werbung die auf den Tafeln erscheint fast am ausrasten sind."

"Ohhja wie früher Mom."

Mom sah schon viel besser sah schon viel besser aus als vor ein paar Monaten. Sie hatte langsam wieder Farbe im Gesicht. Sie war auch nicht mehr so dünn wie früher und selbst der Arzt hatte gesagt das der Krebs zurück geschritten war...

< Flaschback Ende >

Es hieß es würde ihr besser gehen und jetzt ist sie tot.

Weg.

Ich spürte wie Tränen sich wieder auf den Weg über meine Backen bahnten. 

Ich nahm das Kissen das neben mir lag und drückte es an meinen Körper wie aus dem nichts begann ich zu zittern. Gänsehaut breitete sich langsam über meinem Körper aus. 

Dann überkam es mich. 

Ich war 18 eine Waise, schwanger mit dem Kind von meinem  Freund am anderen Ende der Welt sitzt und die einzige Person die mich davon abgehalten hat deswegen verrückt zu werden war jetzt tot. 

Ich drückte das Kissen noch stärker an meinen Körper. 

Ich war alleine. 

Ein kalter Windzug  strich über meine Schulter und lies mich erschaudern. 

Mein Blick wanderte über die Einrichtung der Wohnung in der ich meine Kindheit verbracht hatte und mich überkam eine Wut auf jedes Teil das mir einmal Freunde bereitet hatte. 

Jedes Teil welches mich an meine Mutter erinnerte.

Ich schmiss das Kissen weg und hört kurz danach etwas auf den Boden knallen. 

Dangerous Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt