Der Platz am See

Es war ein ganz normaler Tag, ein Tag wie jeder andere. Doch das Schicksal war anderer Meinung. Das Wetter war schön. Die Sonne strahlte und ich konnte den Wind kaum spüren. Ich ging zu meinem Lieblingsplatz, den Platz an dem ich am besten entspannen konnte. Der Platz am See. Ich ließ meine Beine in das kühle Wasser hängen und beobachtete den blauen Himmel. Ich sah eine Wolke, die aussah wie ein kleiner Fisch. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, ich wäre dieser Fisch, frei von allen Pflichten und frei von diesem Druck. Einfach dorthin schwimmen wohin man möchte. Frei sein, einfach nur frei sein und mein eigenes Leben leben. Ich spürte wieder das kühle Wasser an meinen Beinen. Ich setzte mich auf und schaute auf den ruhigen See, auf die ruhigen Wellen und auf die Enten, die diese Wellen erzeugten. Während ich den See betrachtete, spürte ich wieder dieses Gefühl, dieses Gefühl das ich schon einmal hatte, schon vor langer Zeit, dieses Gefühl von Freiheit, von Seeligkeit, von Frieden. Und wieder hatte ich dieses Verlangen, das Verlangen in den See zu springen. Dieses Mal war es stärker, das lag vielleicht daran, dass an diesem Tag der Druck besonders stark war und ich ihm einfach entfliehen wollte. Diesem unendlichen Druck ausgesetzt zu sein machte mich fertig. Ich sprang in den See, fühlte die unendliche Weite des Meeres, die unendliche Weite des Lebens. Ich spürte die Zärtlichkeit des Wassers und die ewige Stille. Ich hörte eine weit entfernte Musik, nach diesem Klang habe ich mein ganzes Leben lang gesucht. Der Klang des Friedens. Ich wusste aus irgendeinem Grund, dass der See nach mir gerufen hat, er rief nach mir um mir den ewigen Frieden zu geben, das was ich mein Leben lang ersehnte. Er holte mich in seine Tiefen und versprach mir Seeligkeit und die Ruhe von dem ewigen Druck, der auf mir lag. Ich ließ los, ließ los von dem Faden des Lebens und begab mich in die ewigen Tiefen des Meeres. Ich hatte es gefunden, das Gefühl von Freiheit, von der Ewigkeit.

Dies ist meine Geschichte, von dem Tag an dem ich starb.

Dies ist meine Erinnerung.