Kapitel 1

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Sie hatte es doch tatsächlich geschafft. Meine beste Freundin Annabelle hatte mich einfach zum Casting für einen neuen Film angemeldet und ich konnte nichts dagegen machen.

Ich war eines Nachmittags ganz gemütlich auf meinem Bett gesessen und hatte mir über nicht viel Gedanken gemacht, nur über das, was ich am Wochende machen wollte und wann ich die Hausaufgaben, die für morgen angesetzt waren, machen sollte. Dann hatte auf einmal mein Handy geklingelt, mit einer Nummer, die nicht in meinen Kontakten eingespeichert war. Ich hatte mich erst gewundert und wusste nicht, ob ich abnehmen oder auflegen sollte, doch dann war ich so neugierig, dass ich abgenommen hatte.

Wenn man nun sagte, dass ich hier ein paar Minuten vor meinem Casting war, konnte man sicherlich erahnen, wen ich da am Telefon gehabt hatte.

Ich wusste all die Zeit nicht, warum ich überhaupt zugesagt hatte. Es war wohl ein Anfall von Enthusiasmus gewesen und nun gab es kein zurück mehr. Natürlich konnte ich mit Absicht alles verhauen, damit meine Chance, angenommen zu werden, in den Minusbereich ging, doch das hatte ich auch nicht vor. Ich würde das nun durchziehen und einfach sehen, was auf mich zukommen würde. Ich hatte vor ein paar Wochen erst meinen Abschluss gemacht, deswegen stand mir zumindest auch nicht mehr die Schule im Weg. Ich glaubte, das war auch der Grund, warum ich so spontan zugesagt hatte. Ich wollte eine Veränderung und die kam mir sehr gelegen.

Die letzten Zeit war ich also damit beschäftigt gewesen, mir die Aufregung von Annabelle anzuhören, wie aufgeregt sie schon war, dass ihre beste Freundin bald berühmt sein würde. So berühmt würde ich nicht werden und außerdem stand ja noch nicht einmal fest, ob ich angenommen werden wurde. Außerdem hatte ich in all meiner Aufgeregung auch noch vergessen, wie der Film hieß und die Rolle, für die ich mich in ein paar Minuten bewerben würde. Das war ja mal ein super Start würde ich sagen.

Annabelle hatte die letzten Wochen jeden Tag mit mir geprobt, hatte mir einen Essensplan für eine gesunde Ernährung erstellt und war mit mir Klammotten kaufen gegangen. Wenn man es kurz zusammenfasste: Sie hatte sich eigentlich um alles gekümmert und dafür war ich wirklich dankbar. Sie steigerte sich so sehr in die Sache rein, dass ich mich trotz meiner Nervosität nicht getraut hatte, einen Rückzieher zu machen, da ich sie nicht enttäuschen wollte.

Und da war ich nun. Ich saß in einem Hotel, irgendwo in Altlanta und wartete auf meinen Einsatz. Hier saßen noch nicht viele andere Personen, da man nach einer Weile, nachdem seine Daten geprüft wurden, in einen weiteren Raum gelassen wurde, wo man vergammelte, bis man dann endlich aufgerufen wurde.

Meine Laune war eigentlich nach einiger Zeit des Wartens im anderen Raum schon im Keller, doch Annabelle war so hibbelig und quasselte ununterbrochen, sodass ich gar nicht zur Sprache kam.

Und dann trat sie ein. Sie sah aus wie eine Barbie, die sich ihren Weg in die reale Welt gebahnt hatte. Sie trat mit erhobenem Haupt durch die Tür und bedachte uns alle mit einem Blick, der sagte, dass sie hier das Sagen hatte und sich ihr niemand in den Weg stellen sollte. Ich musste schon fast bei diesem Anblick kotzen, denn ich konnte solche Menschen einfach nicht ausstehen. Sie war wahrscheinlich eines dieser Mädchen, die dachte, dass sie jeden herumkriegen konnte und jeder Junge ihr verfallen sein musste. Wahrscheinlich hatte sie einen Freund, der ständig mit all ihren Taschen hinter ihr laufen würde und alles tun würde, was sie sich nur wünschte.

Genau als ich das gedacht hatte, kam auch ihr Freund in den Raum, den Kopf zu Boden gesenkt, als würde er ihr hinterdackeln und er trug sogar ihre Taschen. Na super, das hätte ich mir ja denken können. Dieser arme Junge. Sicherlich hatte sie schon von Anfang an gewusst, dass sie die Rolle bekommen würde. Mit so jemandem musste ich also zusammenarbeiten? Oder bewarb sie sich für die gleiche Rolle wie ich? Wobei, das war eher unwahrscheinlich, denn ich dachte mir, dass sie sich sicherlich für die Hauptrolle beworben hatte. Und ihr Freund sollte ihr dann sagen, wie toll sie es gemacht.

„Thomas, ich habe wahnsinnig Durst, würdest du mir bitte ein Wasser bringen?", fragte die Blondine ihren ebenfalls blonden Freund und klimperte mit ihren künstlichen Wimpern. Dieser nickte wie selbstverständlich, gab ihr einen Kuss auf die Wange und war schon verschwunden, um Godzilla ein Wasser zu holen.

„Was ist denn das für eine Edelzicke?", flüsterte Annabelle mir ins Ohr. Ich musste mir ein Kichern verkneifen. Sie konnte wirklich Gedanken lesen. „Dieser Thomas tut mir wirklich leid", antwortete ich ihr, „Thomas, geh den Müll herausbringen, Thomas, wasche mir meine Käsefüße, Thomas, schneide mir die Zehennägel, Thomas, schrubbe meinen schuppigen Rücken, Thomas, bürste meine Beinhaare." Ich musste mich wirklich beherrschen, damit ich nicht anfing, wie eine Verrückte zu lachen.

Das tat dafür nun Annabelle für mich. Sie bekam sich nicht mehr ein und da sie versuchte, das Lachen zu unterdrücken, wurde es noch schlimmer. Wir wurden von allen mit einem belustigten Blick bedacht, nur die Tussi funkelte uns an.

„Oh, Thomas, du bist wirklich ein Gentleman. Ich danke dir. Hier, nimm auch einen Schluck, du musst ja schließlich stark fürs Vorsprechen sein." Als ob da ein Schluck Wasser viel bringen würde.

Moment einmal! Wenn er sich für die Rolle beworben hatte, was machte sie dann hier? Wahrscheinlich war sie die Freundin von ihm, nur weil sie sein Geld wollte und ihn jetzt berühmt machen wollte, um dann an seine Kollegen ranzukommen.

Sicherlich würde man mit ihr noch viel Spaß haben.

Hey Leute, diese Story ist von LeaTodorovic und Rennmaus1701 . Sie wird einen ziemlichen Hass gegenüber Isabelle Melling behandeln, man darf also beim Lesen nicht abgeschreckt sein. Wir werden die Kapitel immer abwechselnd verfassen:)

Wir brauchen dringend noch ein Cover, also würden wir uns total freuen, wenn ihr euch bei uns melden würdet :3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 29, 2016 ⏰

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