Ich bemitleide dich.

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Er schaute mir tief in meine braunen Augen. Er versuchte all meine Makel im Gesicht in sein Gedächtnis einzusaugen. So schien es zumindest.

Er wusste genauso wie ich, er würde mich jetzt verlieren.

Zu viele Taten sind passiert. Zu viele negative Worte sind seinem Mund entflohen.

Und doch versuchte er mit diesem Blick, alles wieder gut zu machen. Vor Monaten wäre dies noch ein magischer Moment gewesen mit Herzflimmern, unkontrollierten Puls und einer Herde Schmetterlinge im Bauch. Wäre, ist es aber nicht mehr. Es war  zu viel passiert. Zu viel schlechtes.

"Ich liebe dich" kam es aus seinem Mund. Er versuchte alles wieder gut zu machen, scheiterte aber.

"Liebe allein reicht manchmal eben nicht aus, Zac. Du wirst dich nicht für mich und auch für niemanden anderen ändern. Und das tut mir leid. Ich bemitleide dich dafür. Du hast all das getan, obwohl du wusstest, dass ich da für dich war. Du hattest alles, was du brauchst, doch es war dir trotzdem nicht genug. Du warst dir zu Schade, einzugestehen das du vergeben bist. Du wolltest deinen Spaß, jetzt hast du frei Bahn. Tob dich aus. Denk an mich wenn dir niemand zum Geburtstag gratuliert, niemand auf dich wartet, wenn du nach hause kommst und du kein selbstgekochtest Essen vorfindest. Ich werde nicht mehr da sein, um dir Ratschläge zu geben und auch sonst werde ich nie wieder da für dich sein. Machs gut, Zac."

Ich ging. Ich verzieh ihm all seine Fehler. Jeder Mensch steckt voller Fehler, auch er und ich. Mein Fehler war es, nicht früher zu erkennen, dass er nicht gut für mich war.

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(Happy) end. Da musste selbst ich anfangen zu flehnen.

Taste of mercy ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt