Kapitel 1

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'und Vanesa?' - ich schaute Marigona verwundert an. 'Hast du schon jemanden gefunden?'. Ach Gona. Meine liebste Schwester. 'Nein Gon.' - 'Sicher?' zwinkerte sie mich an. Ich nickte.

Liebe? Ugh. Ich hasse dieses Wort. Wieso? Du fängst an eine Person zu mögen. Du fängst an ihm alles aus deinem Leben zu erzählen. Du fängst an ihm zu vertrauen. Du fängst an ihn zu lieben. Und dann? Diese Person verschwindet. Sie verschwindet als wär' sie nie zuvor da gewesen. Was bleibt ist der Herzschmerz, der hinterlassen wird wie ein kitschiger und hässlicher Abschiedsbrief. Deswegen halte ich nichts von Liebe. Doch das sollte sich schnell ändern.

Ich war wie jeden Morgen mit Marigona in unserem Lieblingscafé in München. Das war für uns schon eine Art Routine den Morgen dort zu verbringen, bevor wir zur Uni eilen. Marigona studiert Wirtschaftsinformatik und beginnt derzeit ihr fünftes Semester. Mittlerweile ist Gona schon vierundzwanzig und verlobt. Und ich? Ich bin Vanesa, einundzwanzig Jahre alt und studiere das dritte Semester Rechtswissenschaft.

Wie dem auch sei. Wir waren auf dem Weg zur Uni und in der Uni trennten sich unsere Wege. Ich setzte mich in die nächste Vorlesung und hörte dem Dozenten zu. Nach einer ewigen Weile beendete der Dozent die Vorlesung und ich eilte nach draußen. Ich saß mich noch ein wenig hin, weil sich Marigona eine Weile verspäten sollte.

Lustlos schlenderte ich durch die sozialen Netzwerke die mein Handy plagten und vertiefte mich in Instagram. Wie aus dem Nichts erwartete mich eine Nachricht von einem Typen. Eine Rose. Sehr originell. Soll ich antworten? Oder nicht? Das ist doch sicher nur eine Masche. Was wenn? Zu viele Fragen die mich seit dem letzten verliebt-sein plagten.

Ich entschied mich die Nachricht erst am Abend zu öffnen und ihm zu antworten.

'Da bist du ja.' sagte ich zu Marigona. Sie war nicht allein. 'Shkumbim-Vanesa. Vanesa-Shkumbim'. Er reichte mir seine Hand. Ich nahm sie an und begrüßte ihn sehr herzlich. 'Er studiert genau wie du Rechtswissenschaft' - 'ach echt ?' - 'ja bin aber schon im letzten Semester.' - 'und wie ist es so?' - 'toll. Die ersten Semester sind immer sehr schwer aber dann wird es immer einfacher.' redete er mir das Studium gut. 'Möchtest du noch mit uns was essen gehen?' fragte Gona ihn. 'Ne danke. Ich muss noch vieles erledigen!'. Wir verabschiedeten uns von Shkumbim und setzten uns ins Auto. 'Naaaa?' durchlöcherte Gona mich. 'Was naaaa?' - 'wie findest du ihn?' - 'wie finde ich wen?' - 'ja shkumbim?' - 'ganz okay. Nicht mein Typ.' - 'Ach komm Nes. Veq edhe ti mete.' (Nur du bist noch geblieben.) - 'ein Grund mehr keinen neuen kennenzulernen a po?' (Oder nicht?). Sie rollte ihre Augen und startete den Motor. Ich lachte nur.

plaga jem (meine wunde)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt