Kapitel 2

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Kapitel 2:

Mit erwartungsvollem Blick schaute Lana nach oben in den Himmel. Diesen konnte man allerdings überhaupt nicht erkennen, denn er hatte sich hinter einer dicken, weißen Wolkendecke versteckt. Schon seit Tagen war der Himmel weiß aber nichts passierte.

"Hoffst du immer noch auf weiße Weihnachten?", fragte Lanas Vater der hinter ihr vorbei lief und ein paar Kartons trug.

"Man soll die Hoffnung nie aufgeben.", entgegnete seine Tochter.

"Ja aber es ist bereits der 23. Dezember, meinst du wirklich es wird noch schneien?"

"Der Himmel ist seit Tagen weiß und von den Temperaturen her ist es perfekt für Schnee. Im Radio haben sie auch Schnee angesagt. Aber dennoch schneit es nicht. Das ist wirklich deprimierend."

"Vielleicht könntest du den Schnee mal für eine Weile vergessen und uns helfen abzubauen?"

Lana wandte ihren Blick vom Himmel ab und drehte sich um. Ihr Weihnachtsmarktstand war bereits fast leer. In den letzten zwei Wochen hatten die Leute fleißig bei ihnen eingekauft und nicht viele von ihren Holzfiguren waren übrig geblieben. Lana hatte es sehr viel Spaß gemacht auf dem Weihnachtsmarkt zu arbeiten und sie war ziemlich traurig, dass es jetzt schon vorbei war. Um sie herum herrschte reges treiben, viele Budenbesitzer waren ebenfalls bereits am abbauen ihrer Stände und der gesamte Weihnachtsmarkt wirkte überhaupt nicht mehr weihnachtlich.

Lana betrat ihren Stand und fing an die restlichen Figuren, die noch aus lagen, in Kartons zu packen.

"Entschuldigung.", hörte sie plötzlich eine Stimme.

Sie schaute auf und ihr Gesichtsausdruck verwandelte sich in verblüffung.

"Mario.", sagte sie überrascht.

"Oh du erinnerst dich an mich?"

"Klar, nette Kunden bleiben mir immer in Erinnerung."

Er lachte.

"Und kann ich dir irgendwie weiter helfen?", fragte sie neugierig.

"Ich bin hier weil ich fragen wollte ob ihr vielleicht noch ein paar von euren tollen Figuren übrig habt und ob ihr sie noch verkauft?"

"Natürlich haben wir noch welche übrig. Die meisten sind aber schon im Karton aber du kannst gerne rein kommen und ihn durchschauen."

Lana ging zur Seite des Standes um die Tür zu öffnen und Mario herein zu lassen.

"Möchtest du etwas trinken, einen Glühwein vielleicht?", fragte sie.

"Nein danke aber ich hätte Hunger. Hast du Lust mit mir etwas Essen zu gehen wenn ich hier fertig bin? Ich bin sicher irgendwo finden wir noch etwas auf dem Markt."

Lana spürte wie sie rot wurde. Mario Götze hatte sie gefragt ob sie etwas mit ihm Essen gehen wollte? Passierte das wirklich oder bildete sie sich das nur ein?

"Ich sollte wohl erst meinen Papa fragen. Ich habe ihm versprochen beim Aufräumen zu helfen aber ich bin mir sicher, dass ich eine Pause machen darf."

"Ich hoffe es", er lächelte, dann zog er eine Figur aus dem Karton, "die hier nehme ich. Sie ist perfekt."

Es war ein Engel mit einer Schnur damit man ihn an den Weihnachtsbaum hängen konnte. Mario gab Lana das Geld und wartete dann auf sie während sie ihren Vater suchen ging. Sie kam mit einem strahlenden Lächeln zurück.

"Er hat gesagt ich darf gehen."

"Super.", Mario strahlte ebenfalls und bot Lana seinen Arm an damit sie sich unter haken konnte.

WeihnachtswunderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt