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Nach langem überlegen zog Melody eine hellblaue Jeans aus dem Koffer und kombinierte diese mit einem rosanem Pullover. Sie hatte das Gefühl, dass es hier selbst im Sommer nicht so warm werden würde, wie in Deutschland. Das machte all die mitgebrachten Sommerkleider zu Überfluss. 

Als sie die Treppen langsam runterstieg hörte sie Rachel's laute Stimme aus der Küche, wo sie das Frühstück vorbereitete.
Zögerlich lief sie durch die offene Küchentür und stieß prompt gegen jemanden. Ihre Nase knallte dabei gegen etwas hartes und fing sofort an dumpf zu schmerzen. Blind vor Schmerz versuchte sie von der Person wegzutreten, verlor jedoch das Gleichgewicht. Bevor sie umknicken konnte, hatte er sie schon an der Hüfte gepackt und sie wieder gegen seine Brust gezogen. Melody fasste sich an die schmerzende Nase und versuchte ihre Tränen weg zu blinzeln, damit sie sehen konnte, gegen wen sie gelaufen war. Ihre noch nassen Haare fielen ihr ins Gesicht und hinderten ihre Sicht auf ihn. Sie hielt sich mit der einen Hand an ihn fest, und konnte ihn nicht loslassen aus Angst, dass sie wieder ihr Gleichgewicht verlor.

Er entfernte eine warme Hand von ihrer Hüfte und strich ihr mit dieser die Haare aus dem Gesicht. 

Sie schaute auf in seine warmen braunen Augen und stockte kurz auf. Für einen kurzen Moment vergass Melody alles, den Schmerz in ihrer Nase, ihre Freundin in der Küche, selbst ihren Namen. Nur diese braunen Augen, die sich leicht weiteten, brannten sich glühend in ihr Gehirn ein. Blinzelnd schaute sie in sein Gesicht und versuchte sich sein Gesicht zu merken, als würde sie es zum letzten Mal sehen. 

Scharfe Gesichtskonturen markierten sein gebräuntes Gesicht. Er hatte eine breite Nase, die aber perfekt zu ihm passte. Sein schwarzes Haar fiel ihm in Strähnen vor die Augen. Volle, pinke Lippen öffneten sich wortlos, als Jacob Black zum ersten mal Melody Parker sah.

Sie konnte sich an seinem Gesicht nicht sattsehen und bemerkte erstmal nicht, dass der Quileute-Stämmige kein T-Shirt trug. Sie lehnte sich etwas nach hinten, um sich ihn besser anzuschauen, worauf Jacob sie noch fester hielt. Fast schon automatisch legten sich ihre beide kalten Hände auf seine nackte Brust, worauf er kurz erschauderte. 

Melody wandte erst den Blick von ihm ab, als Rachel sich räusperte und beide breit grinsend anschaute.
Als hätte sie sich an seiner heißen Haut verbrannt, nahm sie ihre Hände weg und trat einen Schritt zurück. Nur zögernd lies Jacob sie los.

Röte stieg ihr ins Gesicht, als sie bemerkte, dass er sie immer noch anschaute.  
"Mel, this is Jacob. Jake this is Melody." Stellte Rachel die beiden vor und genoß die Spannung im Raum. Scheu hielt sie seinen Blick stand und lächelte kurz. Ihr Herz pochte laut, worauf sie wieder Hilfesuchend zu Rachel schaute. 

"Melody." Jacob ließ den Namen wie Zucker auf seiner Zunge zergehen und streckte ihr frech lächelnd die Hand aus.

Melody wusste nicht wo sie hinschauen sollte. Rachel grinste ihre Freundin wie bescheuert an und Jacob wieder anzuschauen traute sie sich nicht.

Er lies seine Hand fallen, als er sah wie unbehaglich sie sich fühlte. "It's nice to finally meet you. Rachel was talking about you since forever. Even got a little bit annoying to be honest, but I kind of understand why she always liked to talk about you." Er kratzte sich leicht unsicher am Hinterkopf und lachte, welches ihm aber im Hals stecken blieb als Melody ihn endlich wieder anschaute.

Ihre Augen hatten die Farbe von flüssiger Schokolade und winzige goldene Flecken am Rande der Iris. Noch nie hatte Jacob ein wundervolleres Wesen gesehen. Er wusste, dass nicht nur die seelische Verbindung bei der Attraktion eine Rolle spielte. Melody war bildhübsch und wäre sie nicht sein Imprint, hätte er sich trotzdem in sie verliebt. 

Sie fasste sich mit der einen Hand an ihren anderen Ellbogen und lächelte ihn kurz an. Ihre Lippen bebten vor Panik, die tief in ihr herrschte. Ihre Gefühle kochten auf und sie verstand einfach nicht was mit ihr geschah. Nur sein Name wiederholte sich in ihrem Kopf immer wieder. Jacob. Jacob. Jacob. 

Wolves //j.bWo Geschichten leben. Entdecke jetzt