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Sie war glücklich als sie ihn kennengelernt hatte. Überglücklich. Sie war noch unschuldig. Kein bisschen verdorben wie viele Jugendlichen in ihrem Alter. Sie war Jungfrau. Sie nahm sich fest vor erst mit der Person zu schlafen, die sie wirklich liebte. Solche Gedanken waren in dieser Zeit selten geworden. Für sie war Körperkontakt etwas Schönes. Etwas was man nur mit der Person teilen sollte die man wirklich mag und nicht nur um sich der Lust hinzugeben. Obwohl sie schon fast volljährig war, schämte sie sich nicht noch keinen Sex gehabt oder einen Jungen nackt gesehen zu haben. Im Gegenteil sie war stolz auf sich und ihre Denkweise. Sie wünschte sich Erfahrung, aber setzt sich nicht unter Druck. Wenn es passiert, dann passiert es, war ihr Motto. Liebe sollte man nicht zwanghaft suchen. Natürlich hatte auch sie ihre Schwärmereien hinter sich. Auch die Briefe mit 'Willst du mit mir gehen? Kreuze an: []Ja; [] Nein; []Vielleicht' oder Rosen am Valentinstag, doch einen richtigen Freund hat sie noch nie. Genau aus diesem Grund waren er für sie etwas ganz Besonderes. Er war der Erste. Er war nicht wunderschön, doch in ihren Augen einfach perfekt. Sie konnte nicht genau sagen was es war, was sie so fesselte. Seine schlanke Figur gefiel ihr. Seine braunen Haare und Augen waren gewöhnlich. Seine Klamotten Durchschnitt. Liebe auf den ersten Blick. Niemand sonst hätte etwas Außergewöhnliches an ihm entdecken können. Sie hatte noch nie so gefühlt. Gleich am ersten Schultag, an der neuen Schule, war er ihr aufgefallen. Er stand an der Treppe, kam ihr entgegen und zog sie in seinen Bann. Endlich wusste auch sie wie es sich anfühlte sich in jemanden zu verlieben. Sie wusste sie musste ihn haben. Zufällig waren sie in der gleichen Klasse der Oberstufe. Als sie das erfuhr, ihn sah, klopfte ihr Herz so schnell wie noch nie zuvor. Sie wollte sich mit ihm anfreunden und setzt sich in seine Nähe. Er nannte ihr seinen Namen, als sie fragte. Sein Namen passte nicht zu ihm, aber das störte sie nicht weiter. Sie stellte sich auch den anderen Schülern vor, um nicht verdächtig zu wirken. Sie hatte das Gefühl 'Ich mag dich' stand auf ihrer Stirn und jeden Moment würden alle Gefühle aus ihr herausplatzen. Schöpfte er Verdacht? Nahm er sie überhaupt war? Sie wusste es nicht. Dann kam die Enttäuschung. Er stellte nicht nur sich, sondern auch seine Freundin vor. Seine Freundin saß unscheinbar neben ihm. Die zwei passten gut zusammen. Zwei schüchterne, graue Mäuse. Beide waren glücklich und zufrieden unter sich. Brauchten niemanden. Warum hatte immer nur sie so Pech? Warum war nicht sie seine Freundin? Sie war doch so viel schöner. Würde ihm so viel mehr geben können. Zumindest empfand sie es so. Da begann es. Sie fing an ihn zu beobachten. Durch das Beobachten von Menschen konnte sie sich alles erschließen. Sie bildete sich ein Menschen dadurch kennenzulernen, ohne jemals mit Ihnen gesprochen zu haben. Sie sah wie er seine Freundin küsste. Sie berührte ihre eigenen Lippen. Das wollte sie auch. Von seinen Küssen wollte sie auch kosten, wie von einer Droge. Sie wollte süchtig werden. Doch sie wusste noch nicht, dass das ihr Tod werden würde.

No Feelings Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt