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Ich hätte sie nie ansprechen sollen. Ich hätte sie nicht in mein Herz schließen sollen. Denn irgendwie habe ich das. Unsere Treffen an der Brücke fehlen mir irgendwie. Und auch wenn das ganze schon zwei Jahre her ist, fehlt sie mir mehr als alles andere. Ihr Tod hat mich in eine Art Schlucht mitgerissen. Eine Schlucht aus der ich alleine nicht herauskomme. Und ich bin alleine. Ich habe nie aufgehört auf unsere Brücke zu gehen, in der Hoffnung, dass sie doch irgendwann wieder da steht. In Gedanken versunken, während der Wind durch ihre schwarzen Haare weht. Doch langsam begreife ich, dass sie nie wieder dort stehen wird. Dass ich nie wieder unser beruhigendes Schweigen erlebe. Ein Bein nach dem anderen schwinge ich über die Brüstung. Wir werden unser Schicksal teilen. Wir haben auf unseren Tod gewartet, und sterben an der selben Stelle. Langsam löse sich meine Füße von der Brücke und ich falle in den Tod. Ich akzeptiere die Schlucht.

Ich komme zu dir, mein Engel.

AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt