Der Ausflug

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Ihr Vater plante einen Ausflug in die Schweiz , um gewisse Geschäfte zu erledigen , von denen ich nichts wissen durfte.  Wir holten Freija in einem großen Mercedes ab, mit  getönten Scheiben und Minibar. Ihr Vater saß vorne beim Fahrer und besprach noch ein paar Dinge.
Freija setzte sich neben mich , sie roch nach Blumen. Ich sog unauffällig ihren Duft ein , kurz musterte ich sie von oben bis unten. Sie trug eine dunkle Jean , eine Bluse in der Farbe ihrer Augen und einen kurzen Mantel. Ich trug wie immer meinen Anzug und versteckt unter dem Mantel meine Waffen.

Die Fahrt dauerte schon eine Weile, als ein Auto plötzlich immer näher kam.
Als ich mich gerade wieder umdrehte , sah ich wie ihr Vater von der Seite durch einen kommenden Motorradfahrer eine Kugel in den Kopf bekam. Freija schrie auf , ihre blauen Augen weit aufgerissen. Ich befahl ihr sich zu ducken , prüfte den Puls ihres Vaters. Keine Frage , er war tot aber ich musste mich vergewissern.  Sie kauerte am Boden des Wagens. Der Fahrer versuchte die Angreifer abzuschütteln , während er eine starke Linkskurve machte , bekam er plötzlich eine Kugel mitten ins Herz. Freija schrie erneut , ich wollte meine Waffe ziehen und auf den Motorradfahrer schießen, aber der Wagen fuhr eine Böschung hinunter. Vor einem kleinen See kam der Wagen zum stehen, Freija schien nicht verletzt zu sein , ich ebenfalls nicht.
Es war still. Die Angreifer schienen weitergefahren zu sein. Ich wartete einen Augenblick, bis ich die Tür des Autos einschlug und uns aus dem Frack befreite.

"Er ist tot , er ist einfach tot " sagte Freija immer wieder vor sich hin , mit Tränen in den Augen.
"Ich weiß, aber wir müssen hier weg , dich in Sicherheit bringen "
Wir schlichen Arm in Arm den Hügel hinauf , weg vom Auto.
Oben an der Straße sah ich weit und breit kein Auto , alles war ruhig . Ich sah mich kurz um und überlegte wen ich am besten anrufen sollte.
Ein lauter Knall. Freija sank zu Boden und alles war plötzlich voller Blut.
"Nein ! Scheiße , wo bist du , du mieses Arschloch ?!" 
Ein zweiter Schuss direkt  durch meine linke Schulter.  Der Motorradfahrer. Er wollte gerade wieder abhauen, ich konnte ihm am Bein treffen. Er fiel zu Boden.
" Wer hat euch geschickt ?! Sag schon du Wichser oder ich schieße", schrie ich , die Pistole auf ihn gerichtet .
"Ich sage gar nichts , mein Job ist erledigt , die kleine und der Alte sind tot"
Ich drückte ab. Er schrie laut auf und sah mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an.
"Ich frage dich ein letztes Mal , wer hat dich geschickt ?!"
" *russische Wörter* Ich sag gar nichts , Arschloch "
"Wie du willst " ich sah keinen Sinn mehr darin ihn länger Leben zu lassen und jagte ihm eine Kugel zwischen die Augen.
Ich kniete mich vor Freija, sie war tot und gleichzeitig so wunderschön.
Meine Finger strichen über ihr Haar, ihre Wange und stoppten bei ihren Schlüsselbein. Ich konnte sie nicht beschützen. Ich schrie, bis meine Stimme versagte.
"Freija verdammt, ich ...du warst die erste bei der ich sowas wie Verlangen verspürte , ich wollte nichts anderes als in deiner Nähe sein. "
Alles war voller Blut , die Farbe ihrer Bluse war fast nicht mehr zu erkennen. Ihre Augen hatten das Leuchten verloren, dass mich jedes Mal sprachlos machte , wenn sie mich ansah.
Ein Knall. Stechender Schmerz drang durch meine Brust .  Ich drehte mich um. Der Fahrer! Er hatte überlebt.
"Ohne dich wäre es deutlich einfacher gewesen die beiden umbringen zu lassen "
"Was zum...?!"
Er drückte nochmals ab und ich sank zu Boden.
Dann steckte er sich die Waffe in den Mund.

"Alexander ! Wach auf ! Was ist los ?"
Ich riss die Augen auf, ich war im Büro ihres Vaters und lag mit dem Kopf auf ihrem Schoß. Ich setzte mich auf . Blickte mich kurz um , konnte nicht glauben ,dass das alles ein beschissener Traum war. Er war so real .
Und dann schlief ich noch ausgerechnet während der Arbeit auf ihrem Schoß ein .
"Alles Okey? Hast du was schlimmes geträumt ?" , fragte sie mich mit sorgenvollem Blick.
"Tut mir leid, das hätte nicht passieren dürfen. Ich weiß nicht das passieren konnte, bitte verzeih mir "
" Ach , ist doch nicht schlimm , ich bin auch kurz eingenickt. Immerhin ist es schon 23 Uhr und mein Vater lässt immer noch auf sich warten. "
" Was ? So spät schon ....ich sollte mal prüfen ob alles Okey ist"

"Lass ruhig , er hat mir geschrieben, dass es ihm leid tut und dass du mich nach Haus fahren sollst. Und keine Angst dein Nickerchen bleibt unser Geheimnis , aber nur wenn du mir erzählst was du geträumt hast. Du hast einige komische Dinge im Schlaf geredet."

Scheiße, ich hoffe ich hab das was ich zu ihr im Traum gesagt habe nicht laut gesagt ....
" Ich habe geträumt, ich könnte dich nicht beschützen und deinen Vater auch nicht "
Sie sah mich mit großen Augen an.
"Bin ich gestorben ?" fragte sie neugierig .
"Ja bist du ..."
"Wow ...deswegen dein Geständnis " , sagte sie grinsend .
Fuck.
" Stimmt es was du gesagt hast ?"
"Ich ähh..." Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte.

Dann passierte etwas mit dem ich nicht rechnete. Sie beugte sich vor, bis unsere Lippen sich fast berührten. Und flüsterte " Schön das du von mir träumst , vielleicht lässt du mich beim nächsten Mal nicht sterben "

Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und bat mich sie heimzufahren , mit einem verführerischen Blick stand sie auf und ging zur Tür.
Ich brachte sie nach Hause. Alles in mir wollte ihr ins Haus folgen , sie gegen eine Wand drücken und küssen bis sie kein Wort mehr herausbrachte.
Sie drehte sich noch Einmal um und verschwand im Haus.
Ich fuhr noch ein wenig herum , um den Kopf freizubekommen.

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