Erster Tag

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Ich hatte alles dabei: Ausweis, Waffe, Schlagstock, Elektroschocker und mein Armeemesser an der Hüfte. Ich war auf alles vorbereitet, auf einen Nahkampf, auf eine große Menschenansammlung , auf einen Verrückten mit einer Waffe, nur nicht auf sie.
Ich sah sie zum ersten Mal, als sie in seinem Büro saß und ein Buch las. Sie hatte lange blonde Haare, meerblaue Augen und leicht rosane Haut. Mein Blick schweifte an ihr herab. Den Titel ihres Buches konnte ich nicht erkennen. Vielleicht erhasche ich noch ein Blick darauf. Ach egal, es geht mich nichts an , ich bin nur ihr Beschützer mehr nicht.
Ihr Vater wies mich ein mich bei ihr kurz vorzustellen, während er etwas erledigt. Es war das erste Mal seit langem dass ich richtig aufgeregt war, ich spürte mein Herz bis in den Hals. Ich ging langsam auf sie zu. Sie blickte von ihrem Buch und sah mir direkt in die Augen. Mir verschlug es die Sprache. Zum Glück machte sie den ersten Schritt und begrüßte mich: " Hallo, ich bin Freija , du musst mein neuer Beschützer sein."
Freija, was für ein schöner Name. Ich riss mich aus meinen Gedanken und stellte mich kurz vor. "Hallo..mein Name ist Alexander , freut mich und ja ich bin dein neuer Leibwächter"
Sie lächelte und las in ihrem Buch weiter. Ich könnte ihr stundenlang dabei zusehen.
Ich rief mir meine Ausbildung ins Gedächtnis und wartete bis ihr Vater zurückkam.
"Wie lange machst du diesen Beruf schon ?" , fragte sie mich.
"Seit 2 Jahren bin ich fertig mit der Ausbildung, das hier ist mein 2. Job"
"Ah interessant, bist du aufgeregt?"
" Ich wurde gut ausgebildet"
Sie lächelte nur und widmete sich wieder ihrem Buch. Ich hoffe sie hat mir nicht angesehen, dass ich ein wenig aufgeregt bin , dass würde ich mir vor ihr nie eingestehen.
Ihr Vater kam zurück ins Büro und verkündete , dass er einen Geschäftstermin habe und ich solange auf Freija aufpassen solle.
Als er den Raum verließ, bot sie mir an neben ihr , auf einem der Ledersessel, Platz zu nehmen. Zuerst lehnte ich ab, aber sie ließ nicht locker, ich setzte mich zu ihr und musste mich beherrschen sie nicht die ganze Zeit anzustarren.
Nach einiger Zeit war sie mit ihrem Buch fertig. Sie drehte sich zu mir und fing an mir Fragen über mich zu stellen. " Wo kommst du her, Alexander?"
"Aus der Nähe von Wien"
"Schön, ich komme aus Schweden , wir sind vor 4 Jahren nach Wien gezogen"
"Ja dein Vater hat mir davon erzählt "
Ich musste mich zusammenreißen, immerhin war es mir verboten näheren Kontakt mit ihr aufzubauen. Ich sagte ihr , meine Ausbildung erlaube es mir nicht mit ihr zu reden und dass sie mich nicht beachten solle. Ich konnte in ihren Augen sowas wie Enttäuschung sehen. Gern hätte ich alles über Freija erfahren, aber es war nicht Teil meiner Aufgabe.

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