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Ich schüttelte meinen Kopf. Meine Lehrerin hielt mir wieder eine Standpauke darüber,dass ich mich mehr melden sollte und dass meine Zukunft davon abhinge bla bla. Gott,ging mir das auf den Zeiger.
Versteht mich nicht falsch,ich war kein Mensch dem Schule egal ist und der einfach nur seine Zeit abdrückt bis man endlich raus darf. So ist es nicht.
Ich bin nicht dumm. Ich würde mich selbst sogar als schlau bezeichnen,wobei dass wieder selbstverliebt klingt. Verdammt.
Die Sache ist die: Ich rede nun mal nicht gerne. Ich denke viel lieber. Ich fühle mich einfach dämlich dabei etwas laut vor der ganzen Klasse zu sagen,zum Beispiel wenn es um das vorlesen von Texten geht oder etwas zu sagen das einfach offensichtlich ist.
Selbst wenn ich etwas sagen will,hindert mich einfach irgendwas daran,meine Gedanken laut auszusprechen. Und ich kriege es einfach nicht hin herauszufinden,was dieses etwas ist. Genauso wenig schaffe ich es dieses etwas zu umgehen.
Es ist furchtbar. Es macht nicht nur mich sondern auch meine Eltern fertig. Klar,sie sagen zwar die ganze Zeit, dass ich mir zu viel Stress mache und alternativ zum Abitur auch eine Ausbildung machen kann,aber dabei fühle ich mich schlecht. Ich sehe es doch an ihren Blicken,die Art wie sie mit mir reden. Ich merke doch, dass es sie bedrückt. Und dass es ihnen doch nicht so egal ist,wie sie immer sagen.
"Wir wollen doch wirklich alle nur das Beste für dich. Also,streng dich bitte mehr an,das wird dir gut tun",sagt meine Lehrerin und reißt mich aus meinen Gedanken.
Ich nicke und bedanke mich bei ihr,danach verlasse ich den leeren Klassenraum und lasse sie alleine zurück.
Ich trete hinaus auf den Gang und sehe meine "Klassenkameraden",die ich nebenbei bemerkt auch nicht wirklich mag,beziehungsweise null etwas mit denen zu tun habe.
Alle Augen sind auf mich gerichtet.
Ich bekomme Magenschmerzen.
Also beginne ich zu zählen.

1,2,3,4,ich höre jemanden lachen.

5,6,7,8,jemand sagt meinen Namen.

9,10,11,12,ich starre weiter auf meine Sneaker.

13,14,15,16,irgendetwas trifft mich am Hinterkopf.

17,18,19,20,ich will nur noch hier raus.

"Das Ende ist erst der Anfang"~Kurzgeschichten-Sammlung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt