Kapitel 4

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Ich stehe auf. Ich lag schon über 2 Stunden in meinem Bett und dachte nach. Ich wusste nicht, ob es richtig war, niemanden die Chance des Vertrauens zu geben. War meine Umgebung wirklich so schlimm? Ich war mir nicht sicher. In letzter Zeit hab ich sogut wie nichts mit meinen Klassenkameraden gemacht. Sollte ich mich versuchen anzupassen? Wäre das das Ende von diesem unerträglichen Albptraum? Oder wäre das der Anfang des Gruppenzwangs? Ich bin immer so alleine, vielleicht wird sich ja dann alles verändern. Als ich mir den Entschluss gepackt hatte, wenigstens mit jemand mal kurz zu reden, sah ich flüchtig auf die Uhr. Es war mitten in der Nacht. Mein Magen knurrte, kein Wunder wenn ich nichts zu Abend gegessen habe. Ich torkel langsam zur Tür. Ich fühle mich schwach, ich würde alleine den Kampf gegen die Probleme nicht bewältigen, da war ich mir sicher. Würden mich die anderen akzeptieren? Ich hoffe es, es gibt keine andere Möglichkeit, ich kann nicht mehr immer alleine sein. Es ist nicht nur die Langeweile,die mich immer packt, vielleicht würde ich dann nicht immer diesen Drang, diesen Drang nach Schmerz, meinem Schmerz verspüren. Vieleicht ändert sich dann meine Lebenseinstellung, vielleicht ändert sich dann alles. Aber vielleicht auch nichts. Man weiß es nicht. Es kann alles schlimmer werden. Vielleicht sagen sie mir ihre Meinung, ihre echte Meinung, eine vielleicht verletzende Meinung. Würde mir das nicht noch mehr die Kraft rauben? Soll ich es wagen? Ich schwankte langsam Richtung Küche. Ich konnte nicht noch länger warten etwas zu essen, so Hunger hatte ich. Ich hatte in letzter Zeit nicht wirklich viel zu mir genommen. Ich hatte kein Hunger. Meine Probleme hatten mich zu sehr belastet, um ein richtiges Hungergefühl wzu verspüren. Ich war in letzter Zeit oft müde. Lag es daran, dass ich abend zu lange im Bett nachdachte, über alles was mich bewegt? Oder hatte ich Eisenmangel? Ich weiß es nicht aber ich hoffte innerlich, dass es der Eisenmangel war. Denn ohne das Nachdenken, würde ich meine Probleme nicht verkraften, beim Eisenmangel dagegen musste ich einfach nur eine Tablette schlucken. In der Küche angekommen, schnappte ich mir zwei Toastscheiben und zwei Scheiben Käse und setzte mich an den Tisch. Wieder kamen mir die Zweifel, ob ich mich wirklich mal zu den anderen Klassenkameraden gesellen soll. Was hatte ich zu verlieren? Ich hatte nicht mehr viel zu verlieren. Wieso soll ich es dann nicht wagen? Ich verputzte das Toast in sekundenschnelle, da ich wirklich wieder einmal richtigen Hunger hatte. Ich befürchtete gleich einzuschlafen, deshalb legte ich mich wenige Minunten in mein warmes,kuschliges Bett, aber schlafen konnte ich immernoch nicht. Es gab noch zu viele Fragen in meinem Kopf, zu der ich einfach keine Antwort fand. Ich dachte über die Personen in meiner Klasse nach und bemerkte, dass anscheinend noch ziemlich stark war, im Gegensatz zu den meisten Mädchen in meiner Klasse. Die heulen, weil ihnen vielleicht mal ein Nagel abgekracht ist oder ihr Freund nach 2 Tagen Schluß gemacht hat und sie nicht mal eine richtige Beziehung hatten. Wen die bloß wüssten, was die wahren Probleme sind. Ich weiß, dass ich es noch recht gut habe, ich habe ein Dach über dem Kopf, genug zum Essen und Trinken und eine ärtzliche Versorgung. Die Kinder in Afrika dagegen nicht. Andere hassen die Schule und wollen nicht hingehen, sie merken wahrscheinlich nicht mal, dass es noch Menschen auf der Welt gibt, die nicht mal diese Chance bekommen. Ich möchte lieber gar nicht mehr darüber nachdenken, sonst ginge es mir noch schlechter vor Mitleid. Wenn ich den Kindern in Afrika wenigstens eine Freude machen könnte. Sie haben nicht das Glück in Deutschland zu leben und eine Chance in der Berufsbranche zu bekommen. Wir haben noch diese Chance, auch wenn wir sie nicht immer sehen. Im Gegensatz zu den Problemen sind unsere Probleme ja schon beinahe "Luxusprobleme". Was sind dann die Probleme der Mädchen in meiner Klasse? "Unnötige Probleme " oder was? Ich weiß nicht was die Steigerung von Luxus ist. Aber ich weiß, dass meine Probleme kein Luxus sind. Zumindest nicht hier in Deutschland. Ich würde vielleicht Freunde haben, wenn ich wollte. Sie würden mich nur verheucheln und verletzen. Ich brauch keine Freunde. Ich bin alleine stärker. Ich brauche auch keinen Junge an meiner Seite. Irgendwann endet jede Liebe,jedes Gefühl, alles hat ein Ende. Das kenne ich gut genug aus eigener Erfahrung. Es gab mal diesen Junge, ich dachte es endet nie. Ich dachte es hält lange. Es hielt ein Jahr. Für die in meiner Klasse ist das vielleicht lange aber nicht für mich. Ich dachte es hält länger. Irgendwann kam dieser Moment, an dem es endete. Dieser Junge war der letzte dem ich noch vertraut hatte, von meiner ganzen Schule. Ich dachte dieses Gefühl würde nicht mehr enden, so wundervoll wie es war. Aber es hatte ein Ende, an diesem Tag hatte ich stundenlang geweint, war total am Ende und allein. Ich wollte mich nicht nochmal auf jemanden einlassen, keinem eine Chance gegen mich nochmal so zu verletzen. Einmal reicht mir, um zu wissen, dass ich das nicht mehr will. Ich konnte ihn nie vergessen, die ganzen Gefühle,Erinnerungen an ihn. Sie waren so schön. All die Blicke, jedes Lächeln. Ich hing an ihm, obwohl sie nicht mal richtig zusammen waren. Niemanden würde ich jemals wieder die Chance geben mich so zu verletzen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 28, 2013 ⏰

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