1. Morgenroutine

48 1 1
                                    

Es war früh am Morgen, gerade einmal kurz nach Sonnenaufgang, und die gesamte Wohnung lag ruhig da, als die ersten Sonnenstrahlen sie durchfluteten und in ein warmes Licht tauchten. Saphira mochte diese Tageszeit am liebsten, zumindest wenn sie in der Menschenwelt war, denn nur in dieser Zeit hatte sie wirklich die Gelegenheit ihren Gedanken nachzugehen bis ihr Herr und Meister, der im Bett, neben dem ihr Körbchen stand, schlief. So war auch dieser Morgen keine Ausnahme. Sie lag ihn ihrer Katzengestallt in dem gemütlichen Körbchen und ging noch etwas verschlafen ihren Gedanken nach. Während sie vertieft über ihre Familie und ihre eigentliche Heimat sinnte ließ sie ihren Blick durch die nur allzu bekannten Räumlichkeiten schweifen. Dadurch das die Wohnung recht offen war konnte sie fast alles von ihrem Körbchen aus betrachten, nur das Bad und die Küche waren etwas separat. So sah sie zum einen das recht steril gehaltene Arbeitszimmer, das zwar schmucklos bis auf einige Beschwörungsartefakte, aber mit seinem Schreibtisch mit dem PC als auch mit dem blutroten Dämonenbannkreis am Boden mehr als nur zweckmäßig war. Auch das Wohnzimmer lag wie gewohnt im goldenen Schein der aufgehenden Sonne dar, mit seiner großen gemütlichen Couch, die direkt vor einem edel aussehenden Glastisch (auf denen noch die restliche Pizza des vergangenen abends herumstanden) und einem fast schon überdimensionalen Flachbildfernseher stand. Die Wände Standen voll mit Regalen, gefüllt mit CD's der verschiedensten Interpreten, Büchern über fast alle Themen, die vom Kochen bis hin zur Dämonenbeschwörung reichten, und mehreren Bilderrahmen (die Fotos darin hatte sich Saphira ehrlichgesagt noch nie angesehen). Zuletzt war da noch das geräumige Schlafzimmer ihres Herrn. Es war sehr gemütlich eingerichtet, mit hell gestrichenen Wanden, einem großen Kleiderschrank der jeder Frau Konkurrenz machen könnte und natürlich dem Großen Kingsize Bett in dem sich gerade friedlich schlafend ihr Herr befand. Wie so oft fragte sie sich wofür er ein so großes Bett brauchte, da sie noch nie mitbekommen hatte das er eine Frau mit nach Hause gebracht hätte. Dabei war er gar nicht mal unattraktiv... zumindest für einen Menschen.

Seine sonst streng in einem Zopf zusammen gehaltenen langen schwarze Haare waren im Schlaf ziemlich zerzaust. Sein kantiges Gesicht lag genauso entspannt da wie der Rest seines doch recht gut trainierten Körpers, und die Geschlossenen Augen verbargen seine tief blauen Augen. Nein... er sah ganz und gar nicht schlecht aus befand sie, und blieb noch etwas im Körbchen liegen um sich noch etwas länger die Morgensonne auf ihr Hellgraues Fell scheinen zu lassen. Sie fühlte sich so unglaublich entspannt, das sie sogar einfach wieder eindöste.

Saphira schreckte aus ihrem Schlaf hoch als der Wecker ihres Herrn und Meisters wie jeden Morgen schrill anfing zu tuten. Es war einer dieser neueren Radiowecker bei deren Weckgeräusch ihr sämtliche Haare zu Berge stehen ließen. Doch in diesem Moment war es doch eher nur eine Kleinigkeit. Sie sprang aus dem Körbchen und wechselte noch in der Luft in ihre Katzendamen Gestalt. Unterdrückt fluchte sie vor sich hin. sie hatte verdammt noch mal verschlafen. Das war schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr passiert!

So rannte sie nun so schnell sie ihre Beine trugen ins Bad, wo sie sich schnell das Gesicht wusch und die langen Haare kämmte. Als sie einen schnellen Blick in den Spiegel warf erblickte sie das nur allzu vertraute Äußere dieser Gestalt. Ihr Gesicht war recht schmal, allerdings leicht rundlich und keinesfalls mager. Die Lippen waren voll und die Nase eine kleine Stubsnase, dazu kamen ihre saphierblauen Augen die von langen Wimpern umgeben waren. Ihr Gesicht wurde umrahmt von ihren langen, glänzenden, schwarzen Haaren. Aus diesen ragten ihre hellgrauen Katzenohren, welche sie genauso wie den Katzenschweif auch in ihrer "menschlichen Form" besaß. Doch heute blieb trotz allem keine Zeit für großartige Körperpflege. Nach der schnellen Katzenwäsche huschte sie auch schon in die Küche. Sie hatte keine große Lust auf die Standpauke ,wenn der Herr sich endlich aus dem Bett heraus aufgerafft hatte und sein erster Kaffe noch nicht auf dem Tisch stand. So wirbelte sie in der Küche herum und versuchte sowohl den Frühstückstisch zu richten, als auch den Kaffe zu kochen und gleichzeitig die wichtigen Unterlagen zusammen zu suchen die ihr Herr heute noch unbedingt benötigte.

KatzenjammerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt