Kennenlernen

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"Barry, hör auf. Es ist aus. Versteh das doch endlich!"
"Aber Iris-"
"Nein, Barry. Kein aber! Ich will dich hier nicht mehr sehen. Verschwinde!"
"Ab-"
"Raus hier!"

Er wollte nach ihrer Hand greifen, doch sie zog sie weg und drehte sich um.
"Geh einfach.", sagte sie noch mit brüchiger Stimme, öfnete die Tür und knallte sie ihm vor der Nase zu.
Es war ein Kuss. Ein Kuss. Wir waren betrunken, verdammt nochmal! Und nur weil Linda das getan hat, darf ich das jetzt ausbaden. Iris... Sie war die Liebe meines Lebens und wegen so einer Kleinigkeit ist sie nun für immer fort...

Bedrückt ging er die Straße entlang. Zum Laufen war ihm in dieser Sekunde jetzt nicht zu mute.
Da hatte ich es endlich mal geschafft, dass sie meine Freundin wird und dann verliere ich sie schon nach nicht mal drei Monaten. Nicht zu fassen...

Er ging bis zu dem Straßenende und lief los.
Der Wind pfiff ihm um die Ohren und er merkte, wie seine Schuhe anfingen heiß zu werden.
Verdammt, ich muss mich umziehen, wenn ich gleich nicht in Flammen stehen will.

Er rannte schnell zu Star Labs und wollte sich eigentlich den Anzug schnappen, doch er war nicht auf seinem Ständer.
Verdammt nochmal, Cisco wollte ja irgendwas dran machen.

Ein leises Schluchzen und dann floß auch schon die erste Träne seine Wange hinunter.
Er legte eine Hand auf seine Augen und setzte sich auf die kleine Anhöhe, auf der der Anzugständer stand.

Genau in dem Moment kam Caitlin rein, schaute gerade von ihren Unterlagen auf und rannte geschockt zu ihm.
"Barry alles in Ordnung?"

"Iris. Sie-sie hat mich verlassen. W-wir haben uns getrennt.", schluchzte er kaum verständlich.
"Oh, Barry. Du tust mir leid."

Sie umarmte ihn und drückte ihn ganz fest an sich.
"Hey, ich habe Stimmen gehört, was ist passiert?"
"Barry und Iris. Sie haben sich getrennt."
"Oh, fuck Barry. Tut mir leid, Mann."
Er setzte sich neben Barry und legte ihm eine Hand auf die Schultern.

Seine Art sein Mitleid zu zeigen und Aufmunternd zu sein.
Für ihn war eine Umarmung etwas, das man zur Begrüßung und zum Abschied tat, nicht um jemandem Trost zu spenden. Es war eine komische Ausrede jemanden nicht umarmen zu müssen, wenn es demjenigen schlecht ging, aber was sollte man machen? Wenn Cisco nicht wollte, dann wollte er halt nicht.

Sie saßen alle drei dort mehrere Minuten lang, bis Barry sich die letzten Tränenreste weg wischte, den beiden dankte für die (vielleicht etwas kleine) Aufmunterung und aufstand, nur um sich kurz durch die Haare zu fahren und dann fragend zu den beiden runter zu schauen.

"Und was soll ich jetzt machen? Sie... Sie war die Liebe meines Lebens. Die einzige, die ich wirklich geliebt habe und nun... Und das nur weil Linda mich einmal geküsst hat! Und das als wir betrunken waren!"

"Barry, du wirst nicht betrunken."
"Na ja, als sie betrunken war und ich gerade nicht aufgepasst habe. Aber das ist doch auch egal."
"Barry..."

"Caitlin, lass ihn erstmal."
Cisco legte ihr eine Hand auf die Schulter und sah sie mahnend an.

"Er muss erst die Trennung verarbeiten, dann kannst du ihm Hausarrest geben."
Sie wollte was erwiedern, hob schon den Zeigefinger, sah jedoch früh genug ein, dass es jetzt richtig war, nichts zu sagen und senkte den Finger wieder.

Barry wollte sich gerade wieder in Bewegung setzen, seinen Anzug holen und ein bisschen umher laufen, den Kopf frei kriegen.
"Hey, hey, hey! Wohin willst du?"

"Bisschen laufen. Wo ist mein Anzug?"
"Mein Anzug ist im Labor, aber er ist noch nicht fertig. Du kannst ihn jetzt nicht anziehen."
"Aber... hast du nicht noch einen? Komm schon. Ich möchte nur ein bisschen laufen."
"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist in deinem Zusta-"

Was Liebe heißt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt