ANASTASIA - Psychospiele

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Kapitel 1

Wie alles begann

(Annas Sicht)

*Knarkkk* Ich öffnete die Tür die hinaus auf die Straße führte und fühlte mich frei. Einfach frei. Mehr nicht. Aber ich finde das genügt. In meinen Ohren lief eine fröhliche und wunderschöne Melodie von Marta Hindischi. Ich sog die kühle Luft durch meine Nase und lächelte. Heute würde ein wunderbarer Tag werden. Die Sonne scheinte schon hinter dem dichten Tannenwald und legte die Welt in einem verträumten, golden Glanz. Im Tau, der sich auf einer Spinnwebe abgesetzt hatte, spiegelte sich mein Gesicht. Fasziniert blieb ich kurz stehen und half der kleinen Spinne die Tropfen zu entfernen indem ich das Netz leicht anpustete. Ängstlich krabbelte sie an den Rad aber schließlich traute sie sich wieder hervor und es sah so aus als wollte sie sich bei mir bedanken. Ich lief weiter und meine Füße fühlten sich so leicht an als wurde ich über den Boden schweben. Ich war ganz in meiner Welt. In meiner verträumten Welt eines kleinen Mädchens, in der es keine Sorgen gab. Fragte sich nur ob ich noch lange in dieser Welt wohnen durfte.

(Timos Sicht)

Schon von weitem hörte ich Anna ein beruhigendes Lied summen. Sie sah auf die neben in liegende Wiese und strich sanft über die langen Grashalme, die sich ihr entgegen bogen. Der junge Mann, der es ziemlich eilig hätte, hielt sie nicht davon ab das Lieb weiter zu summen und sie beachtete ihn auch gar nicht. „Anna", rief ich leise nach ihr. Sie hebte ihren Kopf und lächelte. Wunderschöne Locken waren in ihre Haare gedreht und ihr langer Mantel ging ihr bis zu den Knien. Wahrscheinlich trug sie ein Kleid, denn die graue Strumpfhose deutete darauf hin. Sie war sehr klein für ihr Alter und immer ziemlich verträumt. Man musste aufpassen wie man sie aus ihrer kleinen Welt holte denn sonst reagierte sie oft traurig darauf. „Guten Morgen, Timo!", kam schließlich als Antwort und ihre Stimme klang sanft und süß wie immer. „Guten Morgen. Na? Hast du schön geschlafen?". Sie nickte und nahm Luft um mir schnell etwas zu erzählen: „Weißt du wie schön die Natur morgens immer ist? Schöner noch als am Tag!". Sie schaut mich erwartungsvoll an. Ich hatte nicht auf die Natur geachtet. Ich schaute mich um und sah die Sonne hinter dem Wald hervorblitzen. Dann nickte ich und schaute zu Boden. Anna schaute mich an und deutete los zu gehen damit wir rechtzeitig zur Schule kamen.

(Annas Sicht)

Timo ging neben mir und keiner sage ein Wort. Das war mir auch ganz Recht. Die Vögel summten wunderschöne Melodien. Aber dann fiel mir doch was ein, was in meinen Augen total wichtig war. „Heute kommt doch eine Neue in die Klasse! Aus Berlin soll sie kommen!". Ich blickte Timo direkt in die Augen. Er nickte und lächelte. „Ja. Aus Berlin. Bestimmt ist sie so ein Topmodel, so wie Katrin. Die kommt ja schließlich auch aus Berlin! In Berlin muss man auffallen...". Seine Freude hielt sich in Grenzen. Er hielt nicht viel von topgestylten Mädchen. Vor allem weil er wirklich ein begehrter Typ war und sich solche Mädchen, wie alle anderen aus der Klasse, die ganze Zeit an in ranschmissen. „Naja... Muss ja nicht jeder in Berlin so sein wie Katrin. Wahrscheinlich machst du dir ganz um sonst Gedanken und sie ist sehr nett...", widersprach ich schwach.

Wir gingen zusammen ins Klassenzimmer aber das neue Mädchen war leider noch nicht da. Erst in der dritten Stunde klopfte es. Und ohne auf eine Antwort zu warten wurde die Tür aufgerissen. „Du bist zu spät!", sagte die Lehrerin bestimmt aber freundlich zu dem Mädchen das die Klasse betrat. „Ich hatte noch einiges zu tun. Mit dem Umzug und so...", sagte sie. „Willst du dich nicht erstmal vorstellen?". „Ja. Was soll man dazu sagen! Ich heiße Anastasia. Komme aus Berlin und bin jetzt in dieses Kaff hier gezogen. Das hoffentlich wenigstens etwas zu bieten hat!", sie bleckte ihren weißen, geraden Zähne und lachte über das was sie gesagt hatte. Und Timo hatte so Recht! Sie war ein ganz klassisches Modepüppchen. Nur viel schöner als Katrin. Eben keine Möchte-Gern sonder eine die es schon lang war. Ihre langen, blonden Haare lagen offen vor ihren Schulten. Und sie trug ein knappes Designerkleid. Ihre Pumps waren weiß und klein. Sie war mit denen ziemlich groß, mindestens eine Kopf großer als ich. Sie war so wunderschön dass den Jungs die Kinnlatten runterfielen und die Mädchen neidisch ihre langen Haare zurück warfen. Ich wusste nicht ob ich begeisterst von ihr sein sollte oder ebenfalls neidisch. Dann erblickte sie mich und in ihren Augen sah dass sie über mich nachdachte. Wie ein Tier dass auf Beutejagd war blitze sie mich an und lächelte schließlich.

ANASTASIA - PyschospieleWhere stories live. Discover now