Epilog

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Es war ein kalter Januarmorgen. Fünf Jahre waren vergangen, seit dem Halloweenball. Fünf Jahre waren vergangen, seit dem David und Amelia sich getrennt hatten. Fünf lange Jahre.

In ihrem langen, weißen Kleid, welches nur dezente Bestickungen an dem Dekolleté hatte und ein Band an der Taille, stand sie im Schnee und bließ den Qualm ihrer Zigarette in den Himmel. Sie lächelte ungewollt, als sie auf die Verpackung in ihrer Hand sah. Sie war bereits kaputt, doch ihr ein und alles. Wie oft hatte sie diese Zeilen durchgelesen?

"Bist du bereit?" Amelia drehte sich um und lächelte, dann ließ sie das letzte Stückchen Zigarette fallen. "Hast du was altes, was neues, was gebrauchtes und was blaues?"
Amelia nickte.
"Ich habe den Schleier meiner Ma, einen neuen baldigen Mann, eine gebrauchte Zigarettenschachtel und ein blaues Vergiss mein nicht."

"Na dann kann ja nichts mehr schief gehen." Jenny lächelte zuversichtlich und begleitete ihre beste Freundin zur Kirche, wo sie dann übergeben wurde.
"Danke, dass du dabei bist." Seine grünen Augen funkelten sie an. "Keine Ursache. Bereit?"
"Ja."

Die Tür wurde geöffnet und das Klavier fing an eine wunderschöne Melodie zu spielen. Die Gäste standen auf und sahen zu ihr. Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. In ein paar Augen sah sie Freude, in anderen Tränen. Amelia endeckte ihre Mutter, welche glücklich lächelte und Jenny, welche nickte, als sie durch den Gang stolzierte. Sie konnte es kaum glauben, dass so viele Menschen gekommen waren.

"Hi", flüsterte sie und warf ihrem zukünftigen Mann ein lächeln zu.
"Danke, dass du sie mir überlassen hast." Er wendete sich zu dem, der sie rein gebracht hatte.
"Ja, war nicht so leicht gewesen." Dann nahm er Platz und der Pastor fing mit der Trauung an.

Irgendwann kam dann die große Frage.
"Wollen Sie die hier anwesende Amelia Miller Ehren und Lieben, bis das der Tod euch scheidet, dann sagen Sie 'Ok, ich will'." Er richtete sich zu ihr und lächelte. "Ok, ich will."

Sie wollten die Hochzeit ein wenig auf sich abstimmen. Danach wendete sich der Pastor zu ihr. "Und wollen Sie den hier anwesenden David Schneider Ehren und Lieben, bis das der Tod euch scheidet, dann sagen sie 'Ok, ich will'."

Sie sah zurück, in die Vergangenheit. Sie dachte an den Tag, als sie David das erste Mal gesehen hatte und an den Tag, als sie sich trennen wollten. Sie dachte daran, wie glücklich sie war, als sie mit Marvin zusammen kam, aber wie sehr es sie zeriss David verloren zu haben. Also machte sie kurzen Prozess und da stand sie jetzt. Vor dem Altar, die baldige Frau von David. Hatte sie sich je etwas anderes gewünscht?

Die Gäste sahen sie gespannt an, obwohl sie alle wussten, was Amelia antworten würde, trotzdem warteten sie, bis sie applaudieren konnten. Amelia sah David tief in die Augen und lächelte. Ein einfaches "Ok." würde reichen und er würde sie verstehen, dennoch sprach sie an diesem Tag, das erste Mal, was sie mit ihrem 'Ok' meinte.

Er wartete gespannt und sie lächelte. Er erwiderte es.
Sie war der glücklichste Mensch, der ganzen Welt und nun Davids Frau. Sie konnte ihr Lächeln und die Tränen nicht verkneifen, als sie es endlich sagte.

"Ok, ich will."

Ok.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt