My new neighbor || ᴶᵉᵒⁿ ᴶᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ

CHAPTER 1

Yuna

Die Morgensonne scheint mir genau ins Gesicht, weshalb ich meine Augen unangenehm zusammenpresse. Die Ferien sind vorbei. Neues Schuljahr, neues Glück. Hoffentlich. Dieses Jahr wird es ernst. Es ist mein erstes Jahr an der Universität für den Jura Kurs. Auch wenn meine Zukunft vorherbestimmt ist und ich die Anwaltskanzlei meiner Eltern übernehmen werde, wollte ich immer meine Eltern Stolz machen indem ich denselben Beruf ausübe wie Sie. Etwas klischeehaft, ich weiß.

Aber ich werde eine Anwältin. Eine verdammt gute.

Ich möchte auf dieser Welt für Gerechtigkeit sorgen, denn leider gibt es viele Menschen dessen Leben nicht so leicht sind. Wir leben in einer Welt voller Probleme und schrecklichen Menschen. Ich will für mein Gewissen alles dafür tun, um den Menschen etwas Last von den Schultern nehmen zu können.

Ich bin so müde. Ich möchte nicht aufstehen. Wie gerne ich in diesem weichen Bett weiter verweilen würde, doch das Klopfen an meiner Zimmertür bestätigte mir das ich langsam auf die Beine kommen sollte.

„Yuna bist du wach?'' höre ich von der anderen Seite der Tür. Ich will ihr antworten, doch die Tür zu meinem Zimmer öffnet sich einen kleinen spalt und ich kann sie direkt sehen. Meine Mutter kommt langsam auf mich zu und setzt sich an die Bettkante. „Du bist sicher nervös'', sagt sie ruhig und sieht mich behutsam an. Ich setze mich ein wenig auf und nicke. „Das ist was ganz anderes. Ich besuche jetzt eine Universität. Natürlich bin ich nervös, ich will niemanden enttäuschen, vor allem mich selbst nicht." Sage ich ein wenig gekränkt. Meine Mutter nimmt liebevoll meine Hand.

„Mein Kind, es wird immer schwere Zeiten geben darauf, musst du dich einstellen. Doch du bist schlau und wirklich willensstark, das hast du allen und vor allem dir selbst in den letzten Jahren bewiesen. Du könntest uns nicht weniger Stolz machen. Wir sind so froh eine Tochter wie dich zu haben, glaub mir." gibt sie zu und muntert mich auf. Ich forme ein „Danke" mit meinen Lippen, ohne einen Ton von mir zu geben und sie begibt sich dann auch schon aus meinem Zimmer, um meiner Privatsphäre entgegenzukommen.

Ich stand nun auf und ging in die Richtung meines Badezimmers. Richtig gehört, mein Badezimmer. Dieser Baustil ist sehr untypisch für Korea. Ein guter Freund meines Vaters ist ein sehr bekannter Architekt, welcher viel mit Geschäftsmännern aus Amerika kooperierte. Deswegen dieser Baustil. Ich will mich nicht beschweren, wenn ich ehrlich bin, ist das purer Luxus.

Ich bin inzwischen 21 Jahre alt, eigentlich auch nicht zu alt, um noch zuhause zu leben, doch ich denke oft daran auszuziehen, um meine Eltern nicht zu belasten. Ich weiß, dass ich ihnen nicht zur Last falle, weder finanziell noch sonst wie, doch der Gedanke kommt mir schon hin und wieder.

Ich wasche mir das Gesicht mit klarem Wasser und blicke in den Spiegel. Ich hasste es. Jedes Mal, wenn ich in einen Spiegel schaue, konnte ich ihn nicht übersehen.

Der Unfall ist jetzt schon 2 Jahre her und dennoch verfolgt es mich weiter. Namjoon und ich sahen uns sehr ähnlich, weshalb kein Tag verging, an dem ich nicht an ihn dachte. Unser Leben war gut.

Sorglos.

Lebhaft.

Und schön.

Bis zu dem Tag an dem der Unfall passierte. Ich werde mir auf ewig die Schuld dafür geben, dass unser Leben nicht mehr so ist wie früher.

Es tut immer noch so weh.

„Yuna, ich bitte dich, reiß dich ein wenig zusammen.". flehte So-ah mich verzweifelt an. Ich konnte mich nicht daran erinnern wie viele Gläser ich getrunken hatte, aber es waren eindeutig zu viele. Ich versuchte schon eine Ewigkeit auszunüchtern. Mir ging es so schlecht, ich wollte einfach nur erbrechen. „So-ah, ich glaub ich muss kotzen." Sagte ich und hielt mir die Hand vor den Mund. Sie hielt mich fest und marschierte mit mir zu den Toiletten, in der sie sich in eine Kabine mit mir schloss, um mir zu helfen. Ich beugte mich vor und spürte schon, wie mir alles hochkam. „Ist schon in Ordnung Yuna. Ich bin hier." Sagte sie ruhig und strich mir immer wieder über den Rücken.