1. Dezember

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Diesen Adventskalender habe ich vor ein paar Jahren für meine vier Kinder geschrieben. Ihnen haben die Geschichten immer gefallen und da dachte ich, ich könnte sie hier reinschreiben. Wie gesagt habe ich sie für kleine Kinder geschrieben, daher sind sie manchmal auch etwas einfach gehalten. Mich würde es freuen, wenn trotzdem ein paar von euch sie lesen.

Das Engelchen und der Überraschungsspaziergang

An einem besonders warmen und schönen Wintertag im Dezember hat sich das kleine Engelchen eine Pause gegönnt. Es war auf die Erde geflogen um in dem Wald ein bisschen spazieren zu gehen. Wie es so durch das Unterholz lief und seinen Gedanken nachging hörte es auf einmal ein lautes Schimpfen. Erschrocken schaute sich das Engelchen um, sah aber nichts. Schulterzuckend ging es weiter. Doch da war das Schimpfen schon wieder. Trotz intensiver Suche fand das Engelchen aber nichts. Da beschloss es sich auf die nächste Bank zu setzen und abzuwarten ob es noch einmal das Schimpfen höre und dann auch herausfindet wo es herkam.

Gesagt getan, es setzte sich auf die nächste Bank die kam und wartete. Kaum hat es sich hingesetzt hörte es das Schimpfen ganz laut. Es kam aus dem Wald in der Nähe der Bank. Das Engelchen blieb sitzen und schaute in die Richtung aus der das Schimpfen kam. Kurz darauf sprang ein kleines Männchen mit roter Zipfelmütze aus dem Busch. Das Männchen merkte gar nicht, dass das Engelchen auf der Bank saß. Das kleine Engelchen rührte sich und das Männchen sprang erschrocken zur Seite. Die Beiden harrten eine kurze Zeit aus und beobachteten einander.

Das Engelchen fand als erstes die Worte wieder und fragte: "Wer bist du denn?"

"Gongolin, der Wichtel", antwortete das Männchen, "und du, wer bist du denn?"

Das Engelchen musste erst einmal überlegen, ob es sagen soll wer es ist, denn eigentlich darf es das niemandem sagen. Na ja, dachte es sich, einem Widchtel kann ich es wohl sagen. "Ich bin Fienchen, ein Weihnachtsengel", sagte es daher.

"Wirklich? Ein richtiger Weihnachtsengel? Kennst du dann das Christkind? Wohnst du wirklich im Himmel und hilfst dem Christkind die ganzen Geschenke herzustellen?" fragte Gongolin ohne Unterbrechung.

Fienchen musste lachen und antwortete "Ja ich bin wirklich ein Weihnachtsengel, ja das Christkind kenne ich, ist schließlich mein Chef, wohnen tue ich auf Wolke 156 und die ist im Himmel. Geschenke herstellen für die Kinder ist nur eine meiner Aufgaben. Da sind noch singen im Engelchor, Plätzchen backen und Süßigkeiten herstellen, Weihnachtspost sortieren und gegebenfalls antworten. Wer dann ganz fleißig war wird an Heilig Abend dann vom Christkind ausgewählt mit auf die Wrde zu fliegen und die Geschenke, Plätzchen und Süßigkeiten zu verteilen.

"Toll da wäre ich auch mal gern mit dabei. Moment mal, es ist Dezember und nur noch 23 Tage bis Heilig Abend, was machst du dann hier?" wollte Gongolin wissen.

Fienchen seufzte "Alle Engel haben, wie auch die Menschen auf der Erde, mal einen Tag frei um auszuruhen. Da es heute ein schöner Tag ist, habe ich ihn mir heute genommen. Keine Angst, es ist vom Christkind erlaubt worden."

Erleichtert antwortete das Männchen: "Zum Glück, ich möchte nämlich nicht, das du in Schwierigkeiten kommst, ich mag dich."

"Danke", sagte errötend das Engelchen, "du bist auch ganz nett. Jetzt erzähl mir aber mal von dir, warum schimpfst du so?"

"Ach, ist nicht so wichtig", meinte Gongolin, "also es ist eigentlich wegen Weihnachten. Ich freue mich immer so arg darauf, dass ich schon alle Wichtel auslachen. Sie sagen immer , es gebe keine Engel und auch kein Christkind. Da fällt mir was ein. Könntest du nicht mit mir in unser Dorf kommen und den anderen das sagen, was du mir gesagt hast?"

"Nein, leider nicht. Eigentlich hätte ich mich auch dir nicht zeigen dürfen. Aber ich frag später mal das Christkind was man machen kann. Ach je, schon so spät. Ich muss wieder in den Himmel. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Bis dann tschüss", verabschiedet sich Fienchen und war auch schon weg.

Wie versprochen hat Fiendchen mit dem Christkind über Gongolin gesprochen. An Heilig Abend durfte Fienchen mit zur Erde und als alle Geschenke verteilt waren nahm das Christkind das kleine Engelchen zur Seite. "Zeige mir, wo du Gongolin getroffen hast!"

Fienchen flog dort hin und das Chirstkind stellte einen Christbaum auf. Darunter wurde für jeden Wichtel ein Geschenk gelegt. Gongolin bekam sogar drei Geschenke. Ein Geschenk wie jeder andere auch, eins von Fienchen und das dritte war ein Brief vom Christkind höchstpersonlich. In dem Brief stand die ganze Geschichte vom Christkind und ein Gutschein für jeden Wichtel der Lust hatte einmal den Weihnachtshimmel zu besuchen. Als alles fertig war fing der Engelschor an zu singen und alle Wichtel kamen aus dem Wald und staunten. Nachdem das letzte Lied verklungen ist ging das Christkind zu Gongolin und schüttelte ihm die Hand. Die ganze Wichtelschar schaute mit großen Augen zu und fingen plötzlich an zu jubel. Alle wollten sich bei Gongolin entschuldigen und in die Nähe des Chirstkindes bleiben.

Von da an wurde Gongolin nicht mehr ausgelacht, nein alle sind sehr nett zu ihm, da er der Wichtelbotschafter für's Christkind geworden ist und somit sagen durfte, wer etwas bekommt und wer nicht. 

Seit doch bei eurem nächsten Waldspaziergang mal ganz leise, vielleicht hört ihr Gongolin Weihnachtslieder singen. Und wer weiß, vielleicht ist auch noch eine glockenklare Stimme dabei, dass ist dann mit Sicherheit Fienchen.

Noch 23 Tage bis Heilig Abend

Ich hoffe, dass euch die Geschichte gefallen hat. Da dies ein Adventskalender ist, werde ich jeden Tag eine neue Geschichte hochladen. Ich wünsche euch allen eine schöne Adventszeit und viel Spaß mit meinen täglichen Geschichten. 

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