7 | Kampf

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Ich erstarrte. Die kalte Luft kratzte in meinem Hals. Neben mir donnerte rasentschnell ein riesiger Felsbrocken nieder und zerschmettert auf dem harten Untergrund. Schützend hob ich die Arme über den Kopf und werte kleine Splitter ab. Ein gequältes Keuchen entfuhr meiner Kehle, als ich mich aufrappelte und weiter lief. So schnell wie meine Beine mich tragen konnten, rannte ich über die freie, ungeschützte Wiese. Überall am Boden lagen leblose Gestalten, die Leichen vieler Zauberer, die sich tapfer gegen die gesamte Armee gewehrt hatten.
Die Armee des dunklen Lords.
Ein Zauber traf mich am Rücken und Fesseln schlangen sich um meine Arme. Unvorbereitet fiel ich hin und versuchte, die Fesseln zu lösen. Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen gelang es mir endlich. Ich riss die Seile von mir herunter und wühlte in meiner Tasche nach dem Zauberstab.
Zitternd packte ich ihn und schleuderte einen Entwaffnungs-Zauber auf meinen Verfolger, der diesem nicht ausweichen konnte.
Durch den Zeitgewinn tauchte ein Funken Hoffnung in mir auf, der jedoch sogleich wieder verschwand. Das Haupttor von Hogwarts war verschlossen.
Auch durch mein wildes Rütteln öffnete es sich keinen Spalt breit. Und alle Außentüren Hogwarts' waren gegen Zauber immun.
In Gedanken sah ich schon, wie mich der grüne Strahl des Todes-Zaubers traf und ich leblos auf den Boden sackte...
Ich rannte weiter. Wenn ich so etwas dachte, würde ich diesen Zauberern nie entkommen können. Hysterisch lief ich weiter und bog um die Ecke. Ein Feind stand mit erhobenem Zauberstab einige Meter entfernt und zielte auf mich. Ich wich zurück und der Zauber schlug mit einem lauten Knall in die Mauer ein. Ich sammelte kurz meine Kraft und stürzte mich in das Gebüsch aus Brombeersträuchern. Weitere Zauber verfehlten mich knapp, woraufhin der Feind verärgert schimpfte.
Plötzlich stand ich vor einem Grab. Dunkler Nebel schwebte knapp über dem nicht sichbaren Boden.
Der Grabstein war nur schwach erleuchtet, doch ich erkannte den Namen dennoch.
Hermine Jane Granger.
Dies war mein Grab.
Aus den Schatten ringsum lösten sich zwei Gestalten.
Harry und ... Voldemord!
Der dunkle Lord sagte etwas in Harrys Ohr, woraufhin er zustimmend nickte und den Zauberstab auf mich richtete.
Voller Entsetzen musste ich mit ansehen, wie mein bester Freund zum Mörder wurde.

Mit einem Aufschrei fuhr ich aus dem Schlaf. Schweißperlen rannten über mein Gesicht, die Augen hatte ich vor Entsetzen weit aufgerissen. Ich sah mich ängstlich um und erkannte mein Zimmer im Schlafsaal der Gryffindors.
Mein Kopf schoss herum, als sich neben mir etwas bewegte. Eine dunkle Gestallt trat an mein Bett. Ich kniff erschrocken die Augen zusammen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können. "Alles in Ordnung, Hermine?" Ginnys Stimme ließ mich aufatmen. Ich sackte erleichtert zurück in mein Kopfkissen.
Es war nur ein Traum, sagte ich mir, nur ein Traum.
"Ja, alles klar. Ich hab nur schlecht geträumt", brachte ich über die Lippen und versuchte das Zitter in meiner Stimme zu verbergen.
Ginny nickte und sie ging wieder zu ihrem eigenen Bett.
Verwirrt und noch immer voller Furcht versuchte ich mich zu entspannen, doch in dieser Nacht fand ich kaum noch Schlaf.

Vergangene Gefahr (DramioneFF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt