Der Mond steht schon hoch am Himmel.
Sie kann mal wieder nicht schlafen. Es ist bestimmt schon 1 oder 2 Uhr.
Sie weiß genau, dass sie schon um 6:00 Uhr aufstehen muss, aber es ist ihr egal. Sie nimmt den letzten Zug ihrer Zigarette. Eigentlich sollte sie nicht rauchen, das weiß sie selber. Sie sieht doch so lieb aus, es passt nicht zu ihr.
Sie will nicht so sein wie alle sie haben wollen. Sie will rebellieren, aber dazu ist sie nicht stark genug. Rauchen ist eine ihrer stummen Art und Weisen zu rebellieren.
Sie steckt den Zigarettenstummel zu den vielen anderen in eine lehre Energydose und bemerkt, dass diese schon wieder voll ist.
Wenn Ihre Mutter fragt, wieso sie nach Rauch stinkt, oder wieso die Asche auf ihren Balkon liegt, sagt sie, es sei ihr Freund der raucht.
Sie will eigentlich, dass ihre Mutter es weiß. Sie will, dass ihre Mutter sie leiden sieht und sieht, wie sie sich selbst zerstört.
Aber ihre Mutter würde es nicht verstehen. Es würde zu viel Stress geben und dafür ist sie nicht bereit, das würde sie nur noch mehr zerstören.
Sie macht vorsichtig ihre Balkontür auf und schlüpft in das warme Zimmer. Erst jetzt bemerkt sie wie kalt es draußen war.
Ihr Blick fällt auf die Uhr: 1:54 Uhr. Sie freut sich weil sie richtig geschätzt hat, dann wird sie wieder traurig, weil sie weiß, dass sie gleich trotzdem nicht schlafen könnte.
Drei Stunden ist es her, dass ihre Mutter in ihr Zimmer kam und, weil sie mal wieder nach 22:00 Uhr an ihrem Laptop gesessen hatte, diesen und ihr Handy mitgenommen hat.
Sie würde so gerne mit einem der vielen Leute, die sie über das Internet kennengelernt hatte, reden.
Sie mag diese Menschen lieber als die meisten anderen, die sie im echten Leben kennt. Die Menschen im Internet verstehen sie. Jeder hat seine eigenen Probleme. Und sie kann sein wer sie will.
Sie hört ein Geräusch und schaltet sofort das Licht aus. Sie hat Angst, dass ihre Mutter wieder hoch kommen würde und sie anmeckert, dass sie noch wach ist. Diese Nacht war ihre Mutter schon zwei mal gekommen. Sie hat keine Lust auf die ständigen Kontrollen das macht sie Paranoid und gibt jedes mal nur Stress.
Nach einiger Zeit, die sie in der Dunkelheit gelauscht hatte und sich kein Anzeichen ergeben hatte, dass ihre Mutter erneut kommen würde, überlegt sie das Licht wieder ein zu schalten, entscheidet sich dann aber dagegen. Sie würde versuchen zu Schlafen.
Es würde morgen früh genügend Genugtuung für Ihre Mutter sein, dass sie, nach nicht einmal vier Stunden Schlaf, noch immer müde sein wird. Sie erahnt schon einen "Hab-ichs-dir-doch-gesagt-Blick" morgen früh am Frühstückstisch.
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Kurzgeschichten
Short StoryHallo, ich schreibe hier ein paar Kurzgeschichten je nachdem was mich gerade inspiriert:) Es kann sein, dass einige melancholischer oder depressiver sind und andere glücklicher, je nach dem wie es mir Grade geht und wozu ich grade Lust habe:) Ich ho...