1.Kapitel - "Familie"

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<Jade, Lächeln schadet nicht, versuchs mal> rief Mary, die Haushälterin, von der Haustür.

Als ob ich nicht lächeln wollte.

Ist es zu viel verlangt, mit der ganzen Familie frühstücken zu wollen. Aber das ist bei uns nicht möglich.

Meine Eltern sind beide berufstätig, Mein Vater ist ein erfolgreicher Investor und meine Mutter leitet ein berühmtes Textilunternehmen.

Das hört sich bestimmt total cool an, ist es aber nicht, ganz im Gegenteil meine Eltern haben kaum Zeit für uns.

Meine kleine Schwester (15) scheint das nicht viel zu kümmern, sie ist völlig darauf konzentriert, die perfekte Figur zu bekommen, da sie ihrer Meinung nach fett ist. Ich sehe das eher anders...

Aber, da sie nur das sieht, was sie sehen will, habe ich aufgehört, sie davon überzeugen zu wollen, dass sie für ihr Alter normal ist.

Noch ein Familienmitglied gibt es nicht, oder besser gesagt, gibt es nicht mehr. Ich hatte mal einen großen Bruder. Aber er wurde rausgeschmissen und meine Eltern akzeptieren ihn nicht mehr, als ihren Sohn.

Der Grund ist, dass meine Eltern der Meinung sind, er hat die falsche Frau geheiratet. Jeniffer's Familie hätte nicht genug Geld und auch nicht den nötigen Ruf und würde ihnen nur Schande bringen, sagten sie damals.

Das ist jetzt schon 2 Jahre her Josh reagierte darauf gleichgültig. Er packte seine Sachen und verschwand.

<Wenn du jetzt aus dieser Tür gehst und diese Frau heiratest, bist du nicht mehr mein Sohn> waren die letzten Worte meines Vaters an ihn.

Drei Tage danach bekamen wir eine Einladung zu seiner Hochzeit, mit der Notiz, dass er den Nachnamen seiner Frau annehmen würde.

Seit dem habe ich ihn nicht mehr gesehen.

Was ich nicht verstehe, warum er den Kontakt zu mir abgebrochen hat. Wir haben uns immer gut verstanden. Er brachte mich zum Lachen...

Jedenfalls saß ich an diesem viel zu großen Esstisch und wartete vergeblich darauf, dass mir jemand gesellschaft leistet. Nach 10 Minuten kam mein Vater und nahm sich ein Croissant.

<Guten Morgen Dad> Keine Antwort <Soll ich dir Kaffee machen> Wieder keine Antwort.

Wie üblich hang er mal wieder an seinem Heatseat, wo Victoria, seine Sekretärin, ihm die neuesten Gewinne und Verluste berichtete.

<Keine Zeit> murmelte er, griff sich seine Jacke und verschwand aus der Haustür. Immerhin 2 Worte. Normalerweise wurde ich ganz ignoriert.

Diesmal hörte ich wie jemand die Treppe runterkommt und es kann nur Mum sein, niemand sonst hat so hohe Absätze, dass man sie vom 4. Stock aus hört.

Ja, richtig unsere Villa oder besser Schloss hat 4 Stockwerke. Wir haben so viele Zimmer, dass ich manche noch nicht einmal kenne, da sie abgeschlossen sind, weil wir sie nicht benötigen.

Als meine Mutter dann nach ungefähr 5 Minuten endtlich unten angekommen war, sah sie mich nicht einmal an und verschwand in ihr Heatseat redent, wie mein Vater zuvor aus der Tür.

Jetzt lohnt es sich nun wirklich nicht mehr auf irgendjemanden zu warten. Lisa war wie immer bei ihrem Morgen Jogging.

Mary kam durch die Haustür, sie hatte den Müll raus gebracht. Mitleidig sah sie mich an.

<Mach dir nicht's draus Süße, irgendwann werden sie ihre Fehler bemerken>

<Auf dieses Irgendwann warte ich jetzt schon seit 17 Jahren, Mary> gab ich hoffnungslos zurück.

Ich machte mich auf den Weg in mein riesiges Zimmer, welches sich im 2. Stock befand, worum ich sehr dankbar war. Es hatte noch ein anliegendes Ankleidezimmer und Bad.

Zu dem Zimmer gehörte ein Bett in Weiß, eine Nacht Kommode, eine Schminkkommode und eine Sitzecke, die neben dem riesigen Fenster angebracht war, daneben befand sich eine Tür die zum Balkon führte.(siehe Bild)

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