Kapitel 3

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........und als ich dann im Bett lag, wollte ich es mir nicht eingestehen, doch dieser Daniel hatte sich irgendwie in meine Gedanken geschlichen und wollte einfach nicht mehr daraus verschwinden. Und so hatte ich den verwirrendsten Traum den es gab. Nämlich von unserer Hochzeit.



Das Wochenende stand vor der Tür.
Nachdem ich mich um 15 Uhr dann doch dazu überwunden hatte aufzustehen, ließ ich einfach mein viel zu großes Top, meine Jogginghose und zwei verschiedenfarbige Wuschelsocken - ihr müsst wissen ich bin eine kleine Chaotin - an.

Mein Programm für dieses Wochenende war schlafen, Netflix schauen und essen. Wer wünscht sich das nicht. Doch meine Pläne wurden leider von meiner Mutter zerstört. "Tammy willst du dich nicht schon langsam fertig machen?."

Innerlich ging ich meinen Terminkalender durch. "Für was denn?." Beschämt schüttelte sie den Kopf:" Na für das Abendessen mit deinen Großeltern. Wir wollen uns etwas über die bevorstehende Hochzeit unterhalten und mit etwas Glück zahlen sie die Rechnung im Restaurant, denn für das habe ich dieses Monat echt kein Geld mehr."

Ich ging also in mein Zimmer um mich fertig zu machen und ließ mein geliebtes Knabberzeug, welches ich auf der Couch gebunkert hatte zurück. Zuerst nahm ich eine Dusche und gab anschließend Lockenwickler in meine Haare. Dann stand ich vor meinem Kleiderschrank und ich war froh, dass ich nicht so viele Klamotten wie andere Mädchen besaß sonst hätte die Wahl meines Outfits wohl noch Stunden dauern können.

Ich entschied mich dann für mein einziges schwarzes Kleid für das ich ein halbes Jahr lang sparen musste und für schwarze High Heels. Da ich keine allzugroße Lust hatte mich zu schminken, gab ich nur etwas Wimperntusche, Concealer und einen neutralen Lippenstift hinauf.

Als dann meine Haare durch ein wenig Hilfe des Föhns trocken waren, gab ich die Lockenwickler hinaus und hatte eine tolle Lockenpracht. Fertig war mein Styling.

Und nun saß ich hier in einem Schicki Micki Restaurant und langweilt mich zu tode. Wie konnten sich meine Großeltern, die uns vorhin zum Glück erzählt hatten, dass sie uns einladen würden, so etwas leisten? Ach ja sie hatten ja im Lotto gewonnen. Hätten uns ruhig etwas abgeben können anstatt es hier zu verprassen. Aber jedem das seine.

Nun saß ich hier also, starrte Löcher in die Luft und konnte es nicht erwarten bis das Essen endlich kam. Immerhin gab es heiße Kellner, das blöde war nur, dass ich in knapp vier Monaten verheiratet sein würde. Ojeeh das konnte was werden.

Ich fragte mich noch immer wie Daniels Eltern ihn umstimmen wollten. Anfangs machte es mir ja noch nichts aus, aber schon langsam wollte ich ihn auch nicht heiraten. Da würde ich mir doch lieber einen Job suchen. Ich meine wollt ihr einen Jungen heiraten, welcher euch sehr genau gezeigt hat, dass er einen nicht will? Wohl eher nicht, da kann er noch so gut aussehen.

Als das langweiligste Essen der Welt endlich ein Ende gefunden hatte, freute ich mich schon auf mein Bett. Doch auch diese Freude wurde mir nicht gegönnt. Ich kam erst beim aussteigen des Autos drauf, dass wir nicht bei uns zu Hause waren. Wir waren nämlich zu den Thompsons gefahren und standen nun vor deren riesigen Haus, mit dem ich immer noch nicht klarkam.

"Mama! Was machen wir hier?" Doch bevor sie auch nur den Mund öffnen konnte, ging auch schon dir Tür auf und eine sehr fröhliche Marie begrüßte uns überschwänglich. "Ach da seit ihr ja. Tamara wie schön, dass du ja gesagt hast. Wir hatten ja Anfangs bedenken, dass du nach Daniels kürzlichem Ausraster nicht mehr wollen würdest.

Okay, was reden die da? Ich verstehe nur Bahnhof. "Natürlich bekam ich nichts geistreichiges heraus sondern nur ein gestammeltes "hä?" Marie nahm mich an der Hand und schleifte mich hinter ihr in das Haus. Dann bemerkte ich, dass meine Mutter schon gefahren war. Doch wieso ließ sie mich hier zurück?

"Hat dir denn deine Mutter nicht erzählt, dass du heute bei uns schläfst? Damit du Daniel besser kennenlernen kannst?", fragte eine verwunderte Marie. "Ehm nein?" Okay meine Mutter würde aber sowas von etwas von mir zu hören bekommen, wenn mich Daniel nicht vorher zu Hackfleisch verarbeitet.

Entweder er weiß noch nichts davon oder er ist nicht sehr erfreut. Beides wäre sehr schlecht für mich, da ich gerne noch weiterleben würde.

Und er wusste noch nichts davon, denn als Marie und ich zusammen in sein Zimmer gingen und er mich sah konnte ich schon fast seine kleinen Zahnrädchen im Hirn arbeiten hören. "Was will die denn hier?" Wow in der Schule war er noch nett und jetzt ist er mal wieder ein Arschloch, aber wen wundert es.

"Tamara wird heute bei dir schlafen, damit ihr euch besser kennenlernt." Ich konnte an seinem entsetzten Gesicht daraus schließen, dass er wohl ein anderes kennenlernen meint als seine Mutter. "Spinnst du? Ich steig doch nicht gleich mit ihr in die Kis...." "Natürlich rein Freundschaftlich und nur mit reden. Was wolltest du gerade sagen mein Sohn?", Marie runzelte die Stirn.

"Ach nichts vergiss es." Oh ihm war das wohl peinlich, aber auch ich stand mit rot angelaufenem Gesicht da. "Na dann passt ja alles ich wünsche euch eine gute Nacht." Und dann ging sie auch schon und schloss die Tür.

Unschlüssig stand ich hier nun also im Zimmer. Sollte ich mich zu ihm auf das Bett sitzen? Oder überschritt ich da eine Grenze? Zum Glück wurde mir die Entscheidung abgenommen. Daniel stand mit einem angepissten Gesichtsausdruck auf, schnappte sich eine Decke und wollte sich gerade auf das Sofa werfen als mir klar wurde, was das hier werden würde.

"Äh du musst nicht auf dem Sofa schlafen. Ich bin der Gast also kannst su ruhig dein Bett nehmen." "Nene lass nur sonst muss ich mir morgen wieder eine Standpauke von meiner Alten anhören, dass ich ruhig mal ein bisschen Gentlemanliker zu meiner 'zukünftigen' sein könnte."

Während er dies sagte verdrehte er seine Augen und schmiss sich letztendlich doch auf das Sofa. Nach längerem Zögern setzte ich mich also doch auf sein Bett und begann meine High Heels auszuziehen. Ich bekam erst jetzt mit, dass ich ja immer noch das Kleid anhatte.

"Kannst du mir vielleicht ein T-Shirt von dir geben? Ich möchte nur ungern in meinem Kleid schlafen." Ich hoffte wirklich, dass er nicht doch noch ausrasten würde, wenn er wütend war machte er mir Angst.

Doch die erwartete Reaktion blieb aus. Er stand seufzend auf und ging zum Schrank. Dort suchte er mir eines seiner T-Shirts heraus. Dieses warf er mir dann ins Gesicht und marschierte anschließend wieder zurück zum Sofa.

Augen rollend ging ich aus seinem Zimmer und begab mich auf die Suche nach dem Bad. Dort zog ich mich um, versuchte mich so gut es ging mit Wasser abzuschminken, putzte mir mit der Zahnbürste, welche mir Marie hingelegt hatte die Zähne und ging zurück.

Ich musste feststellen, dass er das Licht schon ausgeschaltet hatte. Deshalb ging ich blind durch das Zimmer und war froh als ich beim Bett angelangt war. Mein Gewand ließ ich einfach auf dem Boden liegen.

Ich wälzte mich hin und her, aber ich konnte einfach nicht einschlafen. Plötzlich kam ein Schatten auf mich zu und hielt mich an der Taille so fest, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Wer war das?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 08, 2019 ⏰

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