Rose, sichtlich verwirrt.

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Als ich wieder zu mir kam, bemerkte ich zu aller erst die Gänsehaut die sich auf meinen Armen und Beinen breit gemacht hatte. Ist ja auch klar, dadurch dass bei uns eigentlich um die 30 Grad sind, hatte ich dem entsprechend sommerliche Kleidung an. Ich blickte mich um und erkannte, dass ich 1. weder auf dem Gehweg noch 2. in einem Krankenhaus bin. Also: "Wie zum Teufel bin ich in diesen beschissenen Garten gekommen?" Ich blickte mich weiterhin verzweifelt nach Anhaltspunkten suchend um, als ich meine Jacke, meine Reisetasche und mein Handy nicht weniger als 3 Meter neben mir fand. Ich richtete mich auf, zupfte alles zurecht und lief auf wackeligen Beinen Richtung Eigentum. Als ich mein Handy endlich wieder in der Hand hatte, suchte ich erstmal nach Empfang. "Wie jetzt?! Da ist man mal bei O² unter Vertrag und dann will der Kack net!? Was ist das den für eine scheiße!? Und wo bin ich denn jetzt, maaann..." Verwirrt und verzweifelt warf ich mir die Jacke über, um einigermaßen warm zu haben und schnappte mir meine Tasche um in diesem Garten... tut mir Leid ich korrigieren: STEINgarten einen Weg zu suchen und dann den Besitzer fragen wo ich hier bin und wie ich hier gelandet bin. "Endlich!" Erleichtert schlich ich den Weg entlang, und erreichte sogleich ein Haus... eh wohl eher eine Villa. "Moment, warum kommt mir das so bekannt vor... oder?" Ich lief weiter darauf zu, als ich mehrere Stimmen wahrnahm:" Huch? Wo ist denn das Tischtuch hin?" "Es war schmutzig, deshalb habe ich es entfernen lassen." DAS kommt mir sehr bekannt vor. Bin ich wirklich hier gelandet? Ich müsste tot sein, mindestens bewusstlos oder im Koma. Geschockt und sichtlich verwirrt ließ ich all mein Hab und Gut fallen. Als ich immer noch verwundert um den Baum hervorlugte, sah ich den Ursprung der bekannten Stimmen. Dort saßen sie! Tatsächlich! Ich wollte mich gerade kneifen, als ich plötzlich einen eiskalten Atem im Nacken spürte. Langsam drehte ich mich um, nur um ein bekanntes Gesicht direkt über mir zu sehen "Was genau gedenkt Ihr hier in dem Garten des jungen Herrn zu tun?" Wie konnte ich ihn vergessen. "Ehm... Ich...eh" Ich stotterte, was ein eigentlich sehr guter Hinweis darauf ist, dass ich lüge. Mit erwartungsvollen Augen schaute mich mein Gegenüber an als meine Stimme endlich ihren Weg zurückgefunden hatte. "Ich... ich hatte einen Kutschunfall und bin hier in diesem Garten aufgewacht. Wahrscheinlich wurde ich noch meiner Kleider beraubt. Ich war auf dem Weg zur nächsten Stadt, um meinem Bruder etwas zu kaufen. Ihr müsst wissen, nur noch mein Bruder und ich sind von unserer Familie übrig. Leider macht er momentan eine Weltreise und ließ mich allein in unserem Anwesen." Halbe Wahrheit. Ich habe wie ein Wasserfall geredet, was übrigens sehr auffällig ist, aber was solls. Meine Oma hatte mir oft unsere Familiengeschichte erzählt, damals als sie mir das uralte Erbstück überreicht hatte. Um noch ein wenig Senf hinzufügend ließ ich traurig meinen Kopf hängen. Lügen bringt hier nicht wirklich etwas, aber solange er mich zu Ciel bringt und ich alles aufklären kann ist alles gut. Etwas weiches traf auf mein Kinn und zwang mich hoch in die rotbraunen Augen Sebastians zu blicken. "Welch tragische Geschichte, My Lady. Ihr habt mein tieftes Mitgefühl. Dennoch: Wie seid Ihr in den Garten meines jungen Herrn gekommen?" "Ich weiß es leider nicht, nach dem Überfall bin ich bedauerlicher Weise bewusstlos geworden, dann mit dieser Tasche und diesen grotesken Kleidern aufgewacht. Doch dürfte ich den Namen des netten Herrn mir gegenüber erfahren?" Mann ist des anstrengend so zu sprechen. Schlimmer als mit meinen Lehrern. "Ich bin Sebastian Michaelis und lediglich ein teuflisch guter Butler." sagte der schwarzhaarige vor mit einem total gefaktem Lächeln. Ok, so dumm bin ich nun auch nicht... Obwohl, wenn ich ihn nicht kennen würde, würde ich glaube ich darauf reinfallen. Dieser Job geht ihm gerade definitiv auf den Sack. Wenn ich Hunger hätte, würde ich auch nicht so lange warten wollen. "Es freut mich Euch kennenzulernen, Mister Sebastian. Mein Name ist Rose-Marie Devine, Tochter des Earl Ronald Devine und Schwester von Professor Carl Devine." Verwundert sah er ich an. "Aber... ich bin leider in einem unbekannten Terran und habe leider keine Bleibe. Könnte ich vielleicht in den Gemächern Ihres Herrn ein paar Nächte verbleiben? Natürlich werde ich für die Kosten aufkommen." "Ich müsste den jungen Herrn fragen, dennoch werden wir dies auf später verschieben müssen. Zurzeit hat er einen Gast welcher für geschäftliche..." "Sebastian!" Eine leicht gereizte Stimme unterbrach den teuflisch guten Butler, der nur leise seufzte. Schnell rannte er an mir vorbei, um in das Sichtfeld des Earls zu treten. "Ja, junger Herr?" "Was genau tust du da hinten?" "Nun ich sah etwas, was nicht hierhergehörte, deshalb habe ich es beseitigt. Es tut mir Leid, wenn ich Euch Unannehmlichkeiten gebracht habe." Er verbeugte sich tief, worauf ich eine gute Sicht auf seinen Arsch hatte... Nein Spaß, darauf achtete ich nicht genau... Ich hatte endlich eine Sicht auf den jungen Earl der in mein eigenes Sichtfeld trat. Er sah haargenau aus wie im Anime. Er machte einen verzweifelten Gesichtsausdruck. Leise kicherte ich vor mich hin. Sebastian schob sich vor mich, um mich vor den Blicken Ciels zu schützen. Warum genau ist mir ein Rätsel, schließlich hätte er mich einfach vorstellen können. "Na gut Sebastian. Aber nun, richte uns im Spielezimmer ein Spiel und Tee mit Gebäck hin. Wir wollen uns nun zurückziehen, es wird langsam kälter." "Jawohl, junger Herr." Sofort machte Ciel sich auf zum Anwesen. Sebastian kam nochmals her und gab mir einen Schlüssel. "Hier My Lady. Es gibt einen Hintereingang dieser führt in die Küche. Bleibt dort und wartet bis ich Euch holen komme. Ihr können sich gerne am Gebäck bedienen ich werde sowieso wieder zu viel zubereiten." "Klingt so als wollt Ihr mich umbringen." schmunzelte ich. "Nein My Lady. Das ist nicht meine Absicht. Ihr seid sicher im Hause Phantomhive." lächelte er zurück. "Nun denn Mister Michaelis. Ich denke Ihr müsst Gebäck herrichten. So wie ich den Earl einschätze ist er sehr ungeduldig." plötzlich schaute er geschockt. "Oh nein! Tut mir Leid My Lady aber wir werden uns später wieder sehen." Damit hechtete er davon. Ich schnappte mir meine Tasche und lief um das ganze Gebäude, schön an der Wand versteht sich. 10 Minute später stellte sich heraus, dass ich an der Tür vorbeigelaufen bin. Wütend auf mich selbst stapfte ich zurück und steckte den Schlüssel in das Schloss, drehte diesen um und drückten die Klinke hinunter und bekam sofort die Tür in die Fresse. Heraus trat/kroch der Mann aus der ersten Episode. Klar da war ja was... Ich werde sicherlich nicht das Gebäck essen. Ich verzog das Gesicht. Der Mann sah echt fertig aus. Ich hoffe einfach einmal, dass ich nicht so enden werde."B..i..itte helft mir! Dort ist ein Psychopath! Er hat mich in den Ofen gesteckt und... und... Sein Herr... er ist genauso schlimm! U...und..." "Ew... Fass mich ja nicht an! Bist ja ganz dreckig! Schon einmal etwas von einem Bad gehört? Bah." Ich stieg über ihn drüber und lief geradewegs auf Sebastian zu. "Ich bin leider später hineingekommen. Ich habe die Tür einmal verpasst. Könntet Ihr mir sagen, weshalb dieser Mann hier so schwer verletzt ist und nach Hilfe bettelt?" "Ich bitte um Vergebung. Und was Eure Frage anbelangt: Ich habe diesem Mann nur die Gastfreundschaft der Phantomhives nahegebracht.", während er dies sagte lächelte er leicht. "Nun wenn das so ist." Ich drehte mich um und streckte dem Mann meine Hand entgegen. "Oh. Gott sei Dank. Ich danke Euch, dass ihr mir helft. " Er wurde unterbrochen. Diesmal aber von mir. "Schweig still! Du denkst doch nicht ernsthaft ich helfe dir, um dich aus dieser Lage heraus zu bringen, oder? Ich wollte dich lediglich hier rausbringen, da du den Boden verschmutzen und der werte Herr hinter mir sonst noch mehr zu tun hätte. Also: Beweg dich du dreckiger Hund! Es wird wohl einen Grund haben, dass du so behandelt wurdest." Er sah mich entgeistert an und hinter mir vernahm ich ein Kichern. Der Mann stand zitternd auf, brach aber sofort zusammen. Also kickte ich ihn raus und schloss die Tür. "Mann war das wieder anstrengend." Ups. Ich hab die Noble-Tochter-Rolle fallen lassen. "Nun kann ich Euch zu meinem jungen Herren bringen. Bitte gebt mir Eure Tasche, ich werde sie für Euch tragen." Ich überreichte Sebastian meine total unauffällige Adidas-Tasche. "Herzlichen Dank." Gemeinsam liefen wir die Treppe hinauf. Er klopfte am Spielzimmer. "Junger Herr? Ihr habt Besuch." Darauf öffnete er die Tür und wir traten ein. Sebastian verbeugte sich und ich machte einen Knicks.

"Guten Abend junge Dame. Was genau bringt Euch zu meinem Anwesen... zudem in so einem Aufzug?" Missbilligend betrachtete er mein total cooles Sommer-Outfit. "Natürlich. Nun mein Name ist Rose-Marie Devine. Ich bin die Tochter des Earl Ronald Devine." "Tochter? Von so einer Tochter habe ich aber nie gehört. Es existiert lediglich ein einziges Kind, Professor Carl Devine" Ok Ruhe bewahren und langsam anfangen. "Da habt Ihr Recht, Lord Phantomhive. Ich bin nicht die genaue Tochter des Earls. Ich bin, um genau zu sein, seine Urenkelin." Sebastian, der hinter Ciels Sessel stand zog, gemeinsam mit dem Earl seine Augenbraue hoch. "Wie meinen Ihr das?" Und jetzt machen wir es kurz und knackig:

"Ich komme aus der Zukunft."

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