Prolog 2728 Horror

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Erde, im Jahre 2728: Die Menschheit hat sich weiter vermehrt und der letzte Krieg war verheerend. Die hiesige Weltenregierung verabschiedete einen bedeutenden Erlass, um das Leben im kapitalistischen Regime weiter aufrecht zu erhalten: 'Eiweiss wird in Zukunft nicht mehr weggeworfen. '
Egal ob Mensch oder Thier, die Wissenschaft ist nun so weit, auch menschliche Leichen so aufzubereiten, dass bei Verzehr keine Erbkrankheiten und kein Schwachsin droht.

Das Jahr 2936: Der Erlass hat weitreichende Folgen. In Talkshows werden taeglich menschliche Lebensgeschichten gezeigt, von Menschen die labil genug erscheinen, sich als Helden dem kollektiven Appetit zu opfern. Auch vor Kindern wird nicht halt gemacht. Als die zweifache Mutter Jane D. mit ihren Kindern angesprochen wird, warum sie nicht ein 'Held fuer ihre Kinder sein will um den zukuenftigen Hunger zu stoppen' weiss sie keinen anderen Rat als laechelnd in die Kamera das Interview zu geben. Die derzeitige Regierung duldet in der Regel keine Kritik, bei so einem wichtigem Thema. In einer kurzen Pause draengt Sohn Sebastian (16) die Mutter zur Flucht. Leopold ist erst 8. Und Sebastian findet, er braucht gerade in diesen Zeiten seine Mutter, die ja gerade erst ihren Job verloren hat und noch mindestens zwei Monate mit dem Erspartem auskommen kann. Der Mensch ist schlussendlich Handelsware geworden, fuer die die es 'geschafft' haben und besonders zum Verzehr geeignet fuer den Rest der arbeitenden Klasse.
Im Supermarkt kauft die kleine Familie schnell mit der Geldkarte ein. Es ist schwierig drei Dosen Linsensueppchen mit Tofu drin zu bekommen. Die Fertignahrung besteht in grossen Teilen aus geraeuchertem Schinken meist menschlicher Herkunft. Doch es klappt. Auch Bastian isst fortan kein Menschenfleisch mehr. Zu gering ist sein Appetit, wenn er sich Mutter im Kuehlfach zerlegt vorstellen muss. Basti besorgt aus seiner kleinen Arbeiterunterkunft die Gaskartusche und den Aufsatz und sein kleines Taschenmesser mit schmaler Klinge. Bastian eilt zur wartenden Mutter mit dem mueden Leo. Bei einem fahrenden Menschenfleischer, die es zu dieser Zeit an jeder Ecke zu finden gibt, kommt Jane unter. Er ist freundlich, und bietet den dreien an, sie bis Knoxfalls mitzunehmen, da er dort ohnehin langfaehrt. Bastian hleibt vorsichtig und skeptisch. Im Wagen schaut sich Bastian den zerlegten Menschenkoerper in der Kuehlung an. In der Auslage liegen unten die Haende, Bauchfleisch, Gulasch und so weiter. Ganz oben liegt der Kopf des dunkelhaarigen Mannes, der optisch sehr seinem Vater aehnelt. Bastian wischt die Gedanken beiseite. Hungrig kauft die Familie drei Kekse und probiert. 'Naja da ist schon etwas Menschentalg drin' sagt der blonde Schlachter und lacht. Ihnen schmeckt das Gebaeck nun nicht mehr. Bastian versucht wach zu bleiben, waehrend der Wagen den Eingang schliesst und ruckelnd die Reise beginnt.

Es Klappt tatsaechlich und der Fleischer bricht sein Wort nicht. Er laesst die drei bei Knoxfalls raus. Da ist gerade Markt und Jobboerse. Es herrscht eine festivalaehnliche Stimmung. Jane findet fuer sich und die Kinder einen trockenen Platz hinter Baenken auf dem Boden halb unter einem Schirm. Sie packt das sorgfaeltig aufbewahrte Tiefkuehlgemuese Brokkoli aus. Leider ist es voll mit hellem Sand. Bastian muss lachen 'mum, das macht doch nichts.' vorsichtig klopfen beide den Sand vom Essen,  und setzen sich mit Leopold hin um nun endlich mit dem Gaskocher trinken und Suppe zu erwaermen und mit dem kleinen Leopold zusammen zu essen.

Vertrauen - Ruhe und GelassenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt