Geständnisse und Tränen der Freunde

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Ich bin so sehr in meine Extase vertieft, dass ich meinen Beobachter gar nicht erst registriere. Dessen Augen weiten sich derweil immer mehr durch mein Stöhnen. Schließlich komme ich mit einem sehr lauten YUGI aus meiner Kehle und bleibe wenige Minuten danach wie benebelt liegen. Das letzte, was ich überhaupt noch richtig wahrgenommen habe war ein Rascheln im hohen Gras.

Irgendetwas, oder irgendwer tätschelte behutsam an meiner Wange. Mit grosser Mühe gelang es mir meine schweren Augenglieder zu öffnen und die Person, die jetzt vor mir sein Gesicht platziert hatte, ließ mich zutiefst erschaudern. Ich glaube, mir wurde sogar richtig schlecht, denn vor mir saß kein geringer, als mein Aibou und grinste mich nichtsahnend an.

//Erdboden, tue dich bitte auf und lasse mich in dir versinken!// Er muss mich doch die paar Meilen gehört haben, wie ich - wie ich.... kam? //Allmächtiger Ra -  war das peinlich!//

,,Aibou?" Zu einem anderen Wort war ich momentan nicht fähig. Warum ließ ich mich ausgerechnet jetzt von meinen Gefühlen kontrollieren, wo ich sie doch sonst so gut vor allen verbergen konnte?

,,Mir war so, als hättest du mich gerufen." Na, ganz klasse! Diese Äusserung hatte mir grade noch gefehlt. ,,Dem war auch so." Ich versuchte verzweifelt die Kontrolle über meine Seele wiederzuerlangen, die ich irgendwann nach diesem äusserst heissem Höhepunkt verloren hatte. Doch es gelang mir nicht, solange sich Aibou in meiner Nähe aufhielt. Das war wirklich zum Haareausraufen!

,,Aber, aber.... Du brauchst deswegen doch nicht rot um die Nase zu werden." Moment mal? Wer wurde denn hier rot? Aibou konnte jetzt jeder Tomate ernsthafte Paroli bieten, so sehr glühte sein kindliches Gesicht grade. Was ging ihm bloß jetzt durch den Kopf? Schade, dass ich nicht mit dem Millenniumsring ausgestattet worden war - sowie Bakura denn damit konnte man die Gedanken anderer Menschen lesen und diese sogar nach Belieben manipulieren. Wenn ich aber an seinen Yami denke, dann verzichte ich gerne auf diesen Gegenstand, denn dieser ist ein echtes Scheusal gewesen.

,,Hast du mich denn gehört?" //Yami, bist du denn von allen guten Geistern verlassen worden, oder was? Was für eine bescheuerte Frage war das denn bitteschön eben gewesen? Wäre Yugi sonst hier, wenn er dich nicht gehört hätte? Du bist echt das grösste Trampeltier auf Ra's Erde - weisst du das eigentlich?//

Meine Gedanken fuhren jetzt nun endgültig Karussell. Nicht konnte mich aus dieser misslichen Lage retten - absolut gar nichts!

Jetzt kehrte auch noch so eine unheimliche Stille zwischen uns eins, bei der man fast eine Nadel auf den Boden fallen hören konnte. Schönen Mist habe ich mir da eingebrockt - herzlichen Glückwunsch Yami! Aibou räusperte sich und meinte daraufhin : ,,Ja, ich habe dich gehört und mir ist die ganze Sache nicht weniger peinlich, als dir. Ich bin deinem Stöhnen gefolgt, weil ich es einfach nicht mehr länger aushalte, verstehst du!"

Was? Wie? Was hielt er denn nicht länger aus? Bevor ich irgendetwas darauf erwidern konnte, spürte ich weiche Lippen, die mich voller Verlangen auf meinen berührten. Mein Aibou kämpfte nun um Einlass in meine Mundhöhle, welchen ich ihm nach einem sehr kurzen Kampf auch gewährte. //Boah, wo hat er bloß so toll küssen gelernt? Hat er etwa ein Spezialtraining absolviert, oder was?// Mir wurde sogar richtig schwindlig, als seine wilde Zunge meine Höhle erkundete.

,,Reichte dir diese Antwort aus?", fragte er mich nun frech und dabei fiel ihm eine seiner blonden Strähnen ins Gesicht. Ob mir diese ausreichend genug war? Nein, eben nicht, denn dieser zärtliche Kuss entflammte ein riesengroßes Feuer der Leidenschaft in meinem Herzen. Dieses schlug mir nun bis zum Hals. Was machte Aibou bloß mit mir? In seiner Nähe fühle ich mich total unbeholfen. Ich, der sonst jedes Duell meisterhaft bestand führte mich grade auf, wie ein kleines Kind. Konnte selbst den Blickkontakt nicht aufrecht halten, weil ich mich von seinen Augen regelrecht durchbohrt fühlte.

,,Aibou?" Ich legte meine Hand auf seine Brust und spürte, wie sein Herz unter meiner Hand einen Marathon lief. Nicht, dass Aibou noch zusammenbrach.

,,Verdammt nochmal, Aibou! Dein Herz rast total!",  riss ich den Kleineren aus seinen Gedanken. ,,Ist ja auch kein Wunder, oder? Bei dem, was ich für dich schon seit längerer Zeit empfinde und mit mir herumtragen muss." Nach diesen rührenden Worten verschmolzen unsere Lippen erneut zu einem Kuss, wobei einige Freundestränen unsere Wangen herunter rannen.

,,Ich liebe dich.", flüsterte Aibou zärtlich in mein Ohr, als wir uns wieder voneinander lösten. ,, Ich liebe dich auch - mehr als das, was von meinem Leben als Pharao übrig geblieben ist." Ich war so froh, dass die Leute, die von meiner Existenz wussten meine Zärtlichkeit auch spüren konnten.  Aibou konnte mich berühren, ohne, dass er durch mich hindurch fiel. Dennoch wünschte ich mir eigenen Körper, denn so ein Menschendarsein hatte auch seine Vorteile. Ein Mensch konnte fühlen und einem anderen zeigen, wie sehr dieser diejenige Person liebte. Wenn ich einen eigenen Körper bekäme, dann würde ich meinem Aibou alles durch unzählige Gesten zeigen. Jetzt war das nämlich unmöglich, denn alle Gegenstände, die ich berührte fielen dank meiner Durchsichtbarkeit durch mich hindurch. Diese Situation musste ich unbedingt irgendwie ändern - selbst, wenn ich dafür nach Ägypten zurück müsste. Für Aibou würde ich alle möglichen Register in Betracht ziehen, die es gab. Außerdem hatte ich ja Ishizu und Marik, die mir bestimmt weiterhelfen würden, wenn ich sie darum bitten würde. Immerhin standen sie schon in meinem früheren Leben in meinem Dienste. Wer kannte sich besser mit Ägypten aus, als sie? Ich kannte jedenfalls niemanden sonst, der das tat.

So, das wären die ersten zwei Teile des Journals des Pharaos. Falls die Person es nicht möchte, dass ich ihr Bild als Cover für meine Geschichte benutze, sollte sich diese bei mir unverzüglich melden. Freue mich sonst auf eure Reviews, Wertungen und auf die Leserzahl.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 10, 2014 ⏰

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