Kapitel 1

1 0 0
                                    

Sie blickte durch das Zielfernrohr, nahm den Jungen der da vor der Moschee gerade Benzin auskippte ins Visier. Sie war sich sicher seinen Kopf zu treffen, er wäre mit einem Schuss tot. Doch dann drehe er sich um. Sie sah sein zartes Gesicht, er konnte höchstens zehn Jahre alt sein. Blonde locken verzierten seinen Kopf. Blonde Locken. Er hatte auch blonde Locken gehabt. Sie waren das letzte, was sie gesehen hatte bevor sich alles geändert hatte.

Die Wände um das kleine Mädchen herum bebten, ein lauter Knall hatte alle für einen kurzen Moment taub gemacht. Sie drückte sich an ihren großen Bruder. Er nahm hob sie einfach auf den Arm und rannte los. Er sah sich nicht nach ihren Eltern um, nein er rannte aus der Wohnung und kämpfte beim nächsten Beben darum nicht hin zu fallen. Seine kleine Schwester begann zu weinen doch er hatte jetzt keine Zeit sie zu trösten. Kurz nachdem er das Haus verlassen hatte und die Strasse hoch rannte hörte er einen knall. Seine Schwester schrie auf. Sie hatte soeben gesehen wie das Haus, in welchen sie immer gelebt hatten in die Luft gesprengt worden war. Ihr Bruder rannte mit ihr auf dem arm unerbittlich weiter, durch zerstörte Straßen durch die Stadt die einst so vertraut war. Als er an einer Moschee angekommen war ließ er die runter. "geh da rein und sag dass ich dich schicke. Tue alles was man dir sagt, dann wird dir nichts passieren!" Sie stand einfach nur zitternd da, sein Geschenk fest an ihre kleine Brust gedrückt. "JETZT GEH!" Schrie er sie an. Er machte zwei Schritte auf sie zu, nahm sie an Handgelenk und zog sie zur Türe. Dann klingelte er. Als sich die Türe öffnete schlug ganz in der Nähe wider eine Bombe ein. Das Mädchen sie wurde von der Erschütterung umgeworfen und Türe zu geschlagen. Als sie aufsah war er weg. Jemand zog sie in die Moschee, sie war unfähig etwas zu tun also lies sie sich in die Arme dieser fremdem fallen.

Sie legte erneut an und drückte ab. Der Schuss hatte gesessen und der Junge ging zu Boden. Er war nur ein weiteres Ziel gewesen, eine weitere Pappfigur auf dem Trainingsgelände. Sie suchte durch das Fernrohr den Rest der Straße nach weiteren Attentätern ab. Sie entdeckte einen, der genau auf sie zu zu rennen schien. Warum rannte dieser Trottel nicht zwischen die Häuser sondern ins freie Feld? Sie konzentrierte sich aufs zielen, auch wenn es nich so leicht war, auf einen Typ zu zielen, der im schlimmsten Zickzack über eine Straße rannte und über Autos turnte als hätte er vor an den Aufnahmeprüfungen des Deutsch-Islamistischen Sportvereinigung Teil zu nehmen. Sie schoss, doch sie traf ihn nicht so wie geplant in den Kopf oder das Herz, nein sie traf sein Bein.

"Lina sofort melden, es wurden Schüsse aus deiner Region gehört, was geht da vor?" Sie zuckte zusammen und kramte das Walkytalky aus ihrer Hosentasche. "Hier Lina, habe ein Attentat verhindert, muss jedoch noch einen beteiligten erlegen." Antwortete sie. Sie hatte nicht sagen können dass sie nicht richtig getroffen hatte, das wäre ihr zu peinlich gewesen. "Gut, beende das und dann komm zurück." Es war eine aufregende Prüfung. Es kam selten vor, dass bei der Abschlussprüfung jemand tatsächlich etwas schlimmes verhindern musste. Dann blickte Lina wider durch das Fernrohr, sie hatte den Typ von vorher komplett vergessen. Hektisch suchte sie die Straße ab, fand ihn jedoch nicht. "Verdammt!" fluchte sie.

Sie platzierte alles so auf ihrem Posten dass es aussah, als wäre fertig mit allem und nahm ihre Waffe in die Hand. Sie hatte eine Maschinenpistole. Dann verließ sie diese kleine Befestigung und joggte los. Sie eilte auf den Stadtrand zu, an dem sich das ganze zugetragen hatte. Kurz bevor sie die Felder verließ sah sie ihn. Er lag da zwischen dem Getreide und rührte sich nicht. War das der Typ, den sie angeschossen hatte? Verdammt, was hatte sie da getan? Sie kam neben ihm zu stehen. Im ersten Moment konnte sie mit erkennen ob er am Leben war oder tot. "Bitte sei tot, ich weiss nicht wie ich sonst reagierten soll! Ich hab doch bisher nur auf Ziele geschossen und das von weit weg. Wie soll ich dich denn bitte jetzt töten können, wo du hier so wehrlos liegst und nicht einmal eine Bedrohung darstellst? Aber nach dem Protokoll muss ich es tun." Flüsterte sie ihm leise zu. Sie war sich ziemlich sicher dass er tot war, denn sie spürte keinen Atem als sie ihre Hand unter seine Nase hielt. "Tut mir leid, den gefallen kann ich dir nicht tun" stöhnte es vor ihr.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 02, 2018 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

2023 der letzte WiderstandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt