Auf den Inhalt

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Wollte ein Gedicht schreiben,
um dir zu zeigen,

wie gern' ich bei dir bin.
Also setzt' ich mich hin

und begann Texte zu dichten,
um sie dann nach dem Lesen wieder zu vernichten.

Es lag nicht an dem Inhalt, sondern mehr an der Form,
denn Gedichte, so dacht' ich, entsprechen der Norm,

dass sie melodisch klingen
und nur dann Gefühle mitschwingen.

Und dann blieb noch die Frage: "Was sollt' ich dichten?"
Auf was sollt' ich den Fokus richten?

Auf das warum? Warum mag ich's bei dir zu sein?
Nein, das was - Das "Was mag ich an dir?" scheint rührender zu sein.
Doch schleim' ich mich nicht ein.

Ich will doch nur sagen,
an diesen doch manchmal hektischen Tagen,

wenn wir uns zusammensetzten,
vergess' ich den Stress und das Hetzen.

Ich merk' worauf kommt's wirklich an.
Nämlich auf Liebe. Also warum lassen wir nicht mal nichts anderes an uns ran?

Wir jagen nach Geschenken,
wollen uns mit anderen ranken,

wir wollen gut genug für Erwartungen sein,
doch Erwartungen sind eine Form von Warten und Formen sperren uns ein.

Ich wollt's dir nur sagen,
falls du dich erwischst beim Klagen

über Dinge, dessen Bedeutung verschwindet,
wenn man aufeinander zugeht, sich mal überwindet.

Und man sich dann fragt: "Wofür ist es der Eifer wert,
wenn dieser uns doch keine Liebe beschert?"

Was nützt uns das Stressen,
wenn wir dabei uns selber vergessen?

Als ich fast aufgab, das vorletzte Blatt zerriss
und verzweifelt in den Papierkorb schmiss,

fragte ich mich selber: "Worauf kommt es wirklich an?"
Und so kam es, dass ich mit dem Schreiben von vorn begann.


AuftragsdichterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt