Kapitel 1

34 3 0
                                    

1 Jahr später...

Ich lehnte mein Kopf an das Autofenster und musterte die Allee durch die wir fuhren. Hochgewachsene Bäume und Villen die Mom und ich uns nie allein leisten könnten. Es hatte sich nichts verändert seit vor einem Jahr. Teure Autos standen in den Einfahrten und hin und wieder sah man Bewohner im Garten und in Strandklamotten auf dem Weg zum Meer. Ich seufzte schwer." Kathy, wir hatten das doch besprochen...ich kann dich nicht mit nach Thailand nehmen und Granny freut sich schon, wieder Zeit mit dir verbringen zu können. Es ist nur ein Sommer, dann bist du wieder in New York." Mom bog in die Einfahrt der mir nur zu gut bekannten Villa. "So", sie schaute in den Rückspiegel und zupfte an ihrem perfekt sitzenden Top rum, dann schaute sie zu mir. "Jetzt mach nicht so ein Gesicht und sei freundlich."
Sie stieg aus dem Auto und und stöckelte auf ihren hohen Schuhen zum Kofferraum. Ich stöhnte erneut und folgte ihr dann nach draußen wo ich meinen Koffer in die Hand gedrückt bekam. "Susan, Kathy!" Granny kam aus ihrem Haus gelaufen gefolgt von Lou Ihrem Labrador. "Mutter!" Mom umarmte sie. "Ach habe ich dich lange nicht gesehen, ich würde ja so gerne noch auf einen Kaffee bleiben, aber mein Flug geht schon in 2 Stunden!" Ha, gelogen, er ging erst heute Abend. Mom wollte sich also genauso vor der Vergangenheit drücken wie ich. "Och Schätzchen, dann ja vielleicht wenn du Kathy abholst" , sagte Granny bevor sie sich mir zu wandte. Ich versuchte ein Lächeln aufzusetzen aber es sah wohl eher genauso falsch aus wie es war. "Na dann, bis in sechs Wochen liebes und benimm dich" , sagte Mom und gab mir eine Kuss auf die Stirn. "Ich bin ja jetzt keine Baby mehr", brummte ich und wandte mich ab. Jetzt seufzte Mom, dann stieg sie ins Auto und fuhr weg. " Na, dann wollen wir uns doch mal ein paar schöne Wochen machen." Granny legte ein Arm um mich und lenkte mich ins Haus. Alles genau so wie früher, als wir noch hier wohnten. "Ich dachte du magst vielleicht wieder in dein altes Zimmer ziehen solange du hier bist. Ich habe nichts verändert und heute Abend dachte ich könnten wir ein paar deiner alten Freunde einladen ?" Plapperte sie weiter. "Ähm, ich würde gerne erstmal richtig ankommen, wenn das okay ist." Nein, ich wollte mich nicht mit meinen alten Freunden treffen. Auf keinen Fall. Noch nicht. "Okay, falls du irgendetwas brauchst Schätzchen, ich bin in der Küche." Damit drehte sie sich um und war verschwunden. Ich nickte und atmete einmal tief durch. Dann schluckte ich und ging die Treppe hoch. Oben angelangt ging ich direkt in mein altes Zimmer und bereute es sofort. Alles kam hoch als ich die Bilder auf dem Nachttisch und an der Wand sah. Alle Erinnerungen, die ich versucht hatte zu verdrängen und dachte ich hätte es geschafft überkamen mich und ich war wieder in dieser einen Nacht. Mit einem lauten Knall schlug ich die Tür zu.

The Light in my soul Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt