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"Gehen Sie zur Seite, Miss", sanft drückte Frank Nath zur Seite, die schockiert auf die Sauerei in der Küche starrte. Ich stand nur grinsend daneben und verschränkte die Arme. Überall waren rote Tomatenspritzer verteilt, sogar die Decke und Fenster hatten etwas abbekommen. Der Herd sah jedoch am schlimmsten aus und die leckere Tomatensoße hatte sich in den Topf hineingebrannt.

"Ich helfe dir, schließlich war es meine Schuld", beharrte Nath und schnappte sich, wie Frank einen Lumpen. So standen also unser Chauffeur und meine kleine Schwester in der Küche und schrubbten vorsichtig jeden einzelnen Spritzer von den Wänden und der Herdplatte.

"Ich bin baden", entschuldigte ich mich lachend und rannte die Treppenstufen hinauf.

"Danke für deine Hilfe, Schwesterchen", brüllte Nath mir noch hinterher und als Antwort knallte ich die Badezimmertüre zu. Jeder musste seine Suppe doch selber auslöffeln oder nicht?

Nachdem ich mir in aller Ruhe ein Bad mit Duftkerzen und angenehmer Musik genommen hatte, wickelte ich mich in einen Bademantel und ließ meine nassen Haare über die Schultern fallen.

Summend lief ich die Treppen hinunter und traf in der sauber geputzten Küche auf Nath und Frank, die sich über einen Topf gebeugt hatten.

"Fast so gut, wie die von Claire", lächelte Nath und klopfte Frank auf die Schulter, der vor Verlegenheit rot anlief.

"Oh, du kommst perfekt", bemerkte Nath mich und trug die neu gemachte Tomatensoße auf den Tisch, auf dem schon Spaghetti, Teller, Besteck und Gläser bereit standen, "Es gibt Essen"

Auch mein Bauch meldete sich mit einem Knurren zurück und ich ließ mich auf die Eckbank fallen, "Wurde aber auch mal Zeit"

Gierig schöpfte ich mir eine große Portion Spaghetti, während Nath noch immer Frank beobachtete, der gerade zum Gehen ansetzen wollte.

"Du musst doch bestimmt auch Hunger haben", sagte sie an Frank gewandt, "Hol dir ein Teller und Besteck und setz dich zu uns. Es ist mehr als genug da"

Warnend sah ich Nath an. Sie kam ständig auf solche irrsinnigen Gedanken. Frank hatte noch nie mit uns am Tisch gegessen, das tat normalerweise nur Claire und das auch nur weil sie eine Art Ersatzmum für uns unter der Woche war wenn unsere Eltern auf der Arbeit waren.

"Vielen Dank, Miss, aber ich möchte Sie wirklich nicht stören", unser Chauffeur fuhr sich durch sein spärlich, graues Haar und wirkte wieder verlegen, "Ich werde nachher etwas essen"

Nath schüttelte den Kopf, sprang auf und holte aus dem Schrank Teller und Besteck, "Jetzt seien Sie nicht albern und setzen sie sich"

Zögernd kam Frank zum Tisch und schien noch auf meine Bestätigung zu warten, "Schon okay", sagte ich patzig, auch wenn es alles andere als okay für mich war. Ein Chauffeur sollte nicht einfach so beim Essen dabei sein.

Ich beließ es bei einer Portion, wartete bis die beiden fertig gegessen hatten und entschuldigte mich mit den Worten "Ich muss noch ein paar Hausaufgaben erledigen" und ging ohne abzuräumen auf mein Stockwerk, welches ich mit Nath teilte.

Wenig später saß ich fertig angezogen und gestylt in meinem Zimmer vor meinen Deutschhausaufgaben, als es klopfte.

"Ja", antwortete ich und Nath öffnete die Türe.

"Du siehst gut aus", lobte Sie mich und spielte mit einer Locke, die ich mir vorhin mit meinem Lockenstab gezaubert hatte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 05, 2017 ⏰

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