❁ m i t t e r n a c h t ❁

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mitternacht

Schweiß gebadet schreckte Ardian hoch mit Tränen in seinen Augen.
Der Grund dafür :

Seit einem Jahr hat er den selben Traum. Tag für Tag. Dadurch ist er die halbe Nacht lang wach und zerfällt immer mehr in sich zusammen.

Er wünscht sich einfach die Bilder zu vergessen, die schrecklichen Bilder in jener Nacht.

Tag für Tag muss er erneut miterleben, wie er und seine große Liebe händchenhaltend den Club verlässt.

Wie das verliebte Paar in ihr Auto steigt, obwohl beide angetrunken sind.

Wie Thaddeus, der hinter dem Steuer saß lachte und seinen Freund verliebt angrinste.

Wie der braunhaarige seinen Freund im Nacken zu sich zieht und ihre Lippen miteinander vereint.

Jeden Tag erlebt er erneut mit, wie Thaddeus von der Straße abkam und der Wagen sich überschlug und einen Abhang runterfiel.

Er sieht das erschrockene Gesicht seines Freundes, aber auch dessen liebevolles Lächeln, welches der Blonde seinen Partner schenkte.

Er spürt jedesmal aufs Neue den schmerzhaften Aufprall, er hört immer wieder den erstickten Schrei seines Seelenverwandten.

Seine Sicht vernebelt sich und das nächste was er sieht, ist der leblose Körper von Thaddeus.

Sein starrer Gesichtsausdruck, der sich nicht änderte.

Seine blassen Lippen, die einen Spalt  geöffnet sind.

Und er spürt immer wieder diesen Schmerz in seiner Brust, als ihm bewusst wurde, dass sein Freund nie wieder zurückkehrt.

Dass er von ihm gegangen ist.

Tag für Tag.

Immer wieder fragt sich Ardian warum nicht er sterben konnte. Taddl war so ein guter Mensch, half jeden so gut wie er nur konnte. Steckte alle Menschen mit seinem wunderschönen Lächeln an und verbreite immer gute Laune.
Doch jetzt ist er nicht mehr da.
Und das ist nur Ardians Schuld. Hätte er nicht Taddl geküsst, würde er jetzt bei ihm im Bett liegen.

Er könnte beruhigt schlafen in den Armen seines Freundes.
Er könnte einfach weiter schlafen, weil er genau weiß das der größere ihn beschützt.

Er würde seinen heißen Atem in seinem Nacken spüren, jeden Atemzug hören. Er würde seinen monotonen Herzschlag hören.

Seinen wunderbaren Duft riechen können.
Er würde seine Berührungen genießen können.

Aber schon seit einem Jahr ist ihm das nicht mehr möglich.

Er ist weg. Einfach nicht mehr da. Wird nie wieder kommen.

Er kann ihm nie wieder sagen wie sehr er ihn doch liebt.
Er kann ihm nie wieder seine Haare verwuscheln.
Er kann nie wieder seine Stupsnase küssen.
Er kann nie wieder seinen Freund ärgern, in dem er ihn leicht in die Seite knufft.

Er wird nie wieder seine tiefe Stimme hören können, die ihn immer so beruhigt hatte.
Er wird nie wieder seine wunderschöne Lache hören können.
Er wird nie wieder Taddls Lippen auf seinen spüren.
Er wird nie mehr seinen Duft einatmen können.
Er wird nie wieder seinen immer schneller werdenen Herzschlag hören können, wenn sich der kleinere an den Blonden drückt.

Genauso wird er nie wieder einen Streit mit ihm haben können.
Er kann Taddl nie wieder dazu verbannen auf der Couch zu schlafen, um am nächsten Morgen zu ihm zu gehen und ihm zu sagen wie sehr er ihn liebt.

Nie wieder.

Seit er gegangen ist, fühlt sich Ardian leer. Von Tag zu Tag mehr. Mit jeder Stunde die er nicht mit seinem Traummann verbringt wächst seine Sehnsucht nach ihm.
Und er fragt sich wie lange er es noch aushält in einer Welt zu leben, in der Taddl einfach nicht mehr existiert.

Aber Ardian weiß natürlich dass sein Tod noch nie so nah war.

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1/4 :)

Der Tod war noch nie so nah ❁ TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt