❁ m i t t a g ❁

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mittag

Wiedermal saß der braunhaarige vor seinem Schreibtisch und guckte sich alte Fotos von ihm und seinem Geliebten an.

Jeder rät ihm davon ab, sie sagen er soll loslassen. - Aber wie kann man jemanden loslassen den man abgöttisch liebt?

Beim durchforsten seiner Schublade fand er auch einen Brief, den er damals von Thaddeus bekommen hatte.

Damals waren die beiden noch kein Paar und weil es Ardian einfach nicht mehr aushielt ist er kurzerhand zu einem seiner guten Freunde Izzi gezogen. Jedoch wusste weder Izzi noch Ardian bescheid über Thaddeus Gefühle, denn wie auch? Thaddeus machte nie irgendwelche Anzeichen dazu, weil er, wie sich später raustellte, extrem schüchtern war.

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" Was soll ich sagen, ich mag dich. So ganz allgemein. Weil ich mag wie du tanzt und du tanzt ganz allein und ich mag wie du dich bewegst, mag wie du redest. Ich mag wie du gehst und hasse, wenn du gehst.

Ich hoffe du verstehst mich. Das ich dich mag heißt nur, dass ich nicht weiß, wie man das anders sagt. Ich bin nicht besonders gut in sowas, ich kann das nicht. Ich mag dich einfach, weil du anders als die Anderen bist.

Es ist nicht das, wonach es aussieht. Schon aus Prinzip schreib ich kein Liebesbrief.  Denn dieser Brief ist nicht gut genug und meine Schrift ist verdammt schief..

Dieser Brief ist gar kein Liebesbrief.

Und ich mag, dass ich über Witze lache, die ich nicht verstanden hab. Einfach, weil du damit angefangen hast.

Ich könnte 100 Dinge aufzählen, die ich an dir mag und hätte trotzdem noch überhaupt gar nichts gesagt. Viel zu viele Adjektive und miese Vergleiche.

Ich liebe Liebesbriefe, aber ich kann sie nicht schreiben.

So sitz ich hier, mit Stift und Papier. Alleine. Nichts funktioniert. Was ich schreibe ist scheiße. Banaler, austauschbarer Müll.

Doch eigentlich, auch wenn es peinlich ist, wollte ich nur ein Liebesbrief schreiben, für dich.      

Du kannst mir glauben sowas wollt ich nie. Aber irgendwie ist das ein Liebesbrief.

Und es ist und bleibt ein Liebesbrief.
- KraftKlub

Ich liebe dich Ardian Bora! Ich weiß nicht wie, aber im Laufe unserer wunderbaren Freundschaft haben sich von meiner Seite aus Gefühle entwickelt, die ich nicht abstellen kann.  Jeden Abend schlafe ich mit den Gedanken an deine Lippen ein - und wache mit den Gedanken an deine wunderschönen grün blauen Augen auf. Seit du zu Izzi gezogen bist, spüre ich in jeder Sekunde deine Abwesenheit.

Ich werde morgens nicht mehr mit dem Geruch von Bacon geweckt.

Ich  kann dich morgens nicht mehr bespannen , wenn du nur in Boxer am Herd stehst ( Danke Gott, dass du dazu auch noch enge trägst.. :D )        

Ich höre nicht mehr deine wunderschöne Morgenstimme, kann dich nicht mehr heimlich beim Duschen belauschen, wenn du laut mitsingst.           

Ich höre dich nicht mehr lachen, wenn wir zusammen zocken und uns gegenseitig dumm machen.

Ich sehe nicht mehr deine funkelnden Augen wenn wir Pizza bestellen und du voller Freude deinen Karton öffnest.

Ich kann dir keine Gute Nacht mehr wünsche - denn ich traue mich nicht dir per WhatsApp zu schreiben, denn du hast mir ja klar gemacht dass du eine Pause brauchst.

Aber Ardy, ich brauche dich! Du bist einfach der Grund warum ich morgens aufstehe. Du bist der Grund warum ich lächeln muss, du bist der Grund dass ich nicht mehr schlafen kann, weil ich die komplette Nacht damit zu verbringen habe mir Gedanken zu machen ob du an mich denkst;  denn ich tu es. Jede einzelne Sekunde. Nur du schwirrst in meinen Gedanken herum. Nur du Ardy! Ich brauche dich einfach!

x Taddl "

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Etliche Male wurde dieser Brief schon von Ardian gelesen, wie auch jetzt. Durch dieses Stück Papier sind sie zusammenkommen. Ohne diesen Brief würden die Gefühle der beiden vielleicht nie bestätigt worden sein.

Er ließ sich und den Brief langsam zu Boden gleiten und drückte den Gegenstand fest an seine Brust. Er öffnete seinen Mund und ein qualvoll tonloser Schrei brachte er heraus. Weinen konnte er nicht. Er hatte in letzter Zeit so viel geweint, dass er nun glaubte die gesamte Tränenflüssigkeit aufgebraucht zu haben.

Immer wieder wollte er schreien und seine Psychischen Schmerzen heraus lasen, jedoch kam einfach nichts. Er hämmerte auf den Boden und krümmte sich anschließend auf diesen. Laute Schluchzer brachte er heraus, ehe die Tür aufgerissen wurde.

"Ardy? Was ist los?" besorgt setzte sich Mary neben ihn und zog ihn in eine tiefe Umarmung.  Dee braunhaarige war ihm äußerst dankbar dass er nix sagte in diesem Moment, denn Ardian selbst hatte auch nix zum sagen. Mary wusste auch so Bescheid.

Nach ewigen Minuten des Schweigens unterbrach Ardian dies mit ein paar Wörtern, die Mary und gleichzeitig auch ihm selbst Angst machten.

"Ich kann nicht mehr. Mir fehlt die Kraft dazu.."

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jaaa ich habe Kraftklub zitiert.. hatte einfach keine Ideen :D
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Der Tod war noch nie so nah ❁ TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt