Kapitel 4

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Keine halbe Stunde später saß ich zusammen mit Alya schon in der Metro und fuhr in Richtung Stadtzentrum. Aufgeregt unterhielten wir uns darüber, in welchen Laden wir zuerst gehen sollten.

,,Wie wäre es denn mit H&M?" sagte ich spontan und sah Alya fragend an.

,,Klasse Idee, Marinette!" rief sie begeistert und klatschte wie ein kleines Kind erfreut in die Hände. Peinlich berührt sah ich nach rechts und links, nur um mitzubekommen, dass und sowieso schon ein paar andere Passagiere komisch anstarrten.

,,Psst, Alya! Sei mal ein bisschen leiser die Leute starren uns schon alle an!", zischte ich ihr nervös ins Ohr. Mir war es sehr unangenehm im Mittelpunkt zu stehen weshalb sich meine Backen leicht rosa färbten. Alya bekam das aber gar nicht mit.

,,Na und? Mir ist es völlig schnuppe was diese Menschen hier von mir denken! Das interessiert mich herzlich wenig!" sagte sie grinsend und zuckte gleichgültig mit dem Schultern. Skeptisch sah ich sie an. Über ihr Verhalten konnte ich einfach nur den Kopf schütteln. Aber am Ende musste ich dann doch anfangen zu lachen und Alya stimmte mit ein.

*

Kaum waren wir vor H&M angekommen, nahm Alya meine Hand und zog mich demonstrativ erstmal in eine bestimmte Richtung. Ich versuchte erst gar nicht mich loszureißen, da ich wusste, dass es bei meiner besten Freundin keinen Halt mehr gab, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.

Als ich sah, worauf sie zusteuerte, stöhnte ich auf. Das konnte doch nicht ihr ernst sein! Bitte lass sie einfach daran vorbeigehen!

Leider wurden meine Bitten nicht erhört und so stand ich nun verschränkten Armen vor den Röcke-Regalen und sah Alya böse an. Was sollte das hier werden?!

Alya sah mich nur abwartend an, bis sie schließlich theatralisch seufzte, als sie meinen bösen Blick sah.

,,Ach komm schon Marinette!" rief sie laut und sah mich dabei verzweifelt an. ,,Du musst einfach auch mal etwas anderes als nur Jeans tragen!"

,,Nein!" sagte ich stur und blickte zur Seite. Schon seit fast zwei Jahren hatte es sich Alya persönlich zur Aufgabe gemacht mich mal in einem Rock oder Kleid zu sehen. Bis heute hatte ich mich jedes Mal geweigert. Das war einfach nicht mein Ding! Wenn ich nur daran dachte, so etwas zu tragen rümpfte ich automatisch die Nase. Bequemlichkeit hatte bei mir einfach den höchsten Rang und außerdem waren Kleider und Röcke meiner Meinung nach unpraktische Dinge der Welt. Mit ihnen konnte man noch nicht mal richtig rennen!

Außerdem mochte ich es nicht mich schick zu kleiden. Ich war zufrieden mit meinem Style. Er war weder besonders auffallend, noch zu schick. Es war einfach schön schlicht, so wie es mir gefiel.

,,Hey Marinette, träumst du schon wieder!" rief Alya und riss mich aus meinen Gedanken.

,,Nein, was denkst du denn? Ich habe mir gerade überlegt welchen Rock ich wohl kaufen würde" sagte ich und versuchte viel Glaubwürdigkeit in die Stimme zu legen.

,,Wirklich?" fragte Alya und sah mich mit großen Augen an.

,,Nein." sagte ich augenrollend und wollte mich aus dem Staub machen, aber Alya hielt mich plötzlich fest.

,,Marinette, du wirst dir heute einen Rock kaufen" zischte sie schon fast drohend, was mich aber völlig kaltließ.

Sollte mich das jetzt beeindrucken oder was?

Ich merkte, wie sie langsam die Geduld verlor, was ich wirklich sehr amüsant fand.

Deshalb, um sie noch mehr zu provozieren, grinste ich sie einfach nur an.

Miraculous MarichatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt