My Best Friends Brother

Kapitel 11

Der Film lief schon einige Zeit und immer wieder schlich sich ein leichtes Lächeln oder Grinsen auf mein Gesicht.

Was die schreckhaften Szenen in dem Film waren, erfuhr ich erst später, denn bis jetzt, lief alles relativ gut. Aber nur wenig später, nachdem ich das gedachte hatte, zuckte ich erschrocken zusammen. Es war nichts wirklich gruseliges, nur es kam so unerwartet und ich fürchtete mich schnell. Entweder kannte David den Film auswendig oder er war nicht leicht zu erschrecken, denn er hatte kaum mit der Wimper gezuckt, wie ich bemerkt hatte.

Ich beruhigte mich wieder von dem kleinen Schockmoment, als ich auf einmal heftig zusammen zuckte und fast auf quiekte, was ich gerade noch verhindern konnte. Ich atmete heftig, als die Stelle vorbei war und ein anderes Bild gezeigt wurde.

David hatte wohl mitbekommen, dass ich mich so erschrocken hatte, denn er blickte kurz darauf zu mir. Mal ohne sein typisches Grinsen, auch wenn ich sah, dass er leicht schmunzelte. "Alles okay, Sweetheart?" fragte er mich leise und beugte sich dabei etwas zu mir. Ich sah ihn mit großen Augen an, immer noch mit unregelmäßigen Atemzügen. Ich antwortete nicht auf seine Frage, was hätte ich auch sagen können? Dass nichts okay war? Oder eher dass alles okay war? Traf ja beides nicht ganz zu. Mit mir war alles okay, ich bekomm nur von solchen Filmen schnell Albträume und war ziemlich leicht außer Konzept zu bringen.

Sein schmunzeln wurde nun doch noch breiter und er legte einen Arm um meine Schultern. Ausnahmsweise unternahm ich mal nichts dagegen, da es sich tatsächlich besser anfühlte und sich mein Atem wieder normalisierte. Wenn man mal vergaß, dass es Davids Arm war, hätte ich glatt gesagt, dass ich mich sicher fühlte und es angenehm war. Aber soweit war es mit mir nun auch noch nicht. Trotzdem lächelte ich schwach, achtete aber darauf, dass David nichts davon mitbekam. Er sollte sich ja nichts darauf einbilden.

Der Film lief auf das Ende zu und zwischenzeitlich merkte ich schon, wie sich Tränen in meinen Augen versammelten, allerdings musste ich nicht wirklich weinen, sondern hatte wahrscheinlich nur glänzende Augen. Bei Filmen war ich in Liebessachen nie der sentimentale Typ. Also es waren nur Filme und wenn mich etwas mitnahm, sah man mir das oft nicht an. Ganz im Gegensatz zu gruseligen Szenen oder Dinge aus dem echten Leben. Da war ich oft ziemlich gefühlsvoll, was man jetzt sowohl als gut, aber doch eher als schlecht ansehen konnte. Wer wollte denn bitte nicht mehr einschlafen können, wegen ein paar gruseligen Filmen oder wollte immer rot werden, wenn man mal zu spät kam oder sonst was. Nichts für ungut, aber mich störte das schon ziemlich.

Gerade als ich dachte, jetzt würde alles gut werden, kam wieder eine dieser gruseligen Szenen. Warum machten die diese Szenen immer da, wo ich es am wenigstens erwartete? Okay, was war wahrscheinlich Absicht, aber ich würde ja schon erschrecken, wenn ich wüsste was gleich kommt.

Jedenfalls zuckte ich wieder heftig zusammen und unterdrückte einen Aufschrei, indem ich mir auf die Unterlippe biss. Ich atmete unregelmäßig, in vereinzelten Stößen. Da dieses Bild etwas länger gezeigt wurde und der Handlungsort nicht so schnell wechselte, wie die Male davor, vergrub ich meinen Kopf halb an Davids Schulter. Im Moment war es mir egal, was er sich dabei dachte, ich wollte das gerade nur nicht ansehen, dass Bild, das noch in meinem Kopf war und immer wieder vor meinen Augen erschien, war genug. Da musste ich nicht auch noch die Handlung dort ansehen, hören tat ich ja immer noch alles.

"Kannst wieder hin sehen, Süße." teilte mir die tiefe, leise Stimme neben mir mit. Ich kam mir blöd vor, aber ich konnte sowas nie mit ansehen.

Ich sah zaghaft wieder hervor und merkte, dass David mich nicht mal angelogen hatte und jetzt wenigstens der Hintergrundort wechselte.

Der Film war nach nur wenigen Minuten dann vorbei und ich lehnte immer noch an Davids Schulter, da ich mich vorhin nicht mehr richtig hingesetzt hatte, sondern einfach so an ihn gelehnt liegen geblieben war.